Politik

Sparkassen schlossen 2018 fast 500 Filialen

Beim Gewinn übertrumpfen die Sparkassen die Privatbanken. Erkauft wird die GEwinnsteigerung teilweise mit massiven Filialschließungen.
06.03.2019 16:31
Lesezeit: 1 min

Das Filialensterben bei den Sparkassen geht weiter: Im vergangenen Jahr verringerte sich die Zahl mitarbeiterbesetzter Filialen um 485, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Mittwoch mitteilte. Damit gibt es noch 9383 Geschäftsstellen mit Mitarbeitern vor Ort und 3638 Selbstbedienungsfilialen in Deutschland - "das mit Abstand dichteste Filialnetz in Deutschland", wie der DSGV betonte. Der Gewinn und die Kundeneinlagen stiegen hingegen kräftig.

Die 384 deutschen Sparkassen machten im vergangenen Jahr rund 2,2 Milliarden Euro Gewinn, knapp 100 Millionen Euro mehr als 2017. Die Kundeneinlagen stiegen 2018 um 4,3 Prozent auf insgesamt 950,3 Milliarden Euro. Die Einlagen der Privatkunden stiegen um 4,5 Prozent, die der Firmenkunden um 2,8 Prozent. Die Mittelzuflüsse erfolgten aufgrund der Nullzinsen ausschließlich in den Sichteinlagen – über die Hälfte aller Einlagen sind inzwischen täglich fällig.

"Für die Sparkassen sind diese neuen Einlagen angesichts der jetzigen Zinssituation mit Negativzinsen allerdings eine Herausforderung", erklärte DSGV-Präsident Helmut Schleweis. "Deshalb war es wichtig, dass von den 39,1 Milliarden Euro an neuen Einlagen 29,4 Milliarden Euro in werthaltiges Kreditgeschäft umgewandelt werden konnten." Insgesamt haben die Sparkassen Kundenkredite in Höhe von 823 Milliarden Euro in den Büchern.

Der Zinsüberschuss, die Differenz aus den Einnahmen aus der Kreditvergabe und den Ausgaben für Kundeneinlagen, sank im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf 20,8 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss stieg 2018 um 2,7 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Wichtig waren dabei Gebühreneinnahmen im Giroverkehr und Kartengeschäft.

Für die Zukunft sieht Schleweis die Sparkassen gut aufgestellt. Neue Dienste wie Echtzeitüberweisungen und mobiles Bezahlen würden gut angenommen. Die Handy-App und das Online-Banking erhielten weitere Funktionen wie die Online-Steuererklärung oder einen Vertragscheck, der helfen soll, Abos zu verwalten und Kündigungsfristen einzuhalten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...