Finanzen

Massive Bilanzfälschung bei Möbelkonzern Steinhoff aufgedeckt

Lesezeit: 1 min
18.03.2019 17:29
Beim deutsch-südafrikanischen Möbelkonzern Steinhoff wurden jahrelang die Bilanzen gefälscht.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Eine Gruppe Topmanager hat beim Möbelkonzern Steinhoff über Jahre hinweg systematisch Transaktionen generiert, um im großen Stil die Bilanzen zu fälschen. Das ging am Freitag aus einem seit langem erwarteten Bericht der Buchprüfer von PwC hervor. Die fragwürdigen Buchungen von 2009 bis 2017 haben demnach ein Volumen von rund 6,5 Milliarden Euro. Der Bericht erlaubt es dem in Frankfurt und Johannesburg gelisteten Möbelhändler, nach mehrfachem Aufschub seine testierten Bilanzen für 2017 und 2018 vorzulegen.

Angeführt von einem Topmanager habe die Gruppe "jahrelang Transaktionen strukturiert und durchgeführt, die im Ergebnis die Profitabilität und den Wert von Aktiva über einen langen Zeitraum deutlich übertrieben haben", hieß es in dem PwC-Bericht. Die Manager hätten mit einigen Kollegen und firmenfremden Personen zusammengearbeitet, um die fragwürdigen Transaktionen zu arrangieren.

Diese seien komplex gewesen, hätten viele Organisationen überspannt und seien auch durch Dokumente und juristische Akte belegt worden. Die Belege "wurden in vielen Fällen erst hinterher erschaffen und rückdatiert", hieß es weiter. Der Bericht nennt keine Verantwortlichen namentlich.

Der frühere Firmenchef Markus Jooste habe nicht eingewilligt mit PwC zu sprechen, heißt es in dem Bericht. Gegen Jooste ermittelt bereits die Justiz.

Der Bilanzskandal hatte Steinhoff schwer erschüttert. Seit der Ankündigung der Bilanzunregelmäßigkeiten Ende 2017 wurde der Börsenwert des Unternehmens fast vollständig vernichtet. In Deutschland war Steinhoff für die Möbelkette Poco bekannt, die mittlerweile an den österreichische Möbelhändler XXXLutz verkauft worden ist.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Bahn Infrastruktur: Rekordinvestitionen von 17 Milliarden Euro in 2024
02.01.2025

Die Deutsche Bahn investiert 2024 knapp 17 Milliarden Euro in ihre Infrastruktur – ein Rekord. Mit erneuerten Gleisen, modernisierten...

DWN
Politik
Politik US-Industriepolitik: Warum Biden und Trump unterschiedliche Wege zur Industrieankurbelung wählen
02.01.2025

Die US-Industriepolitik steht im Fokus der wirtschaftlichen Debatten zwischen Trump und Biden. Während die Biden-Regierung mit...

DWN
Politik
Politik Russland stoppt Gaslieferungen: Moldau unter Druck, Rumänien hilft aus
02.01.2025

Russland setzt Moldau mit einem Gaslieferstopp unter Druck. Vor allem Transnistrien, die prorussische Separatistenregion, spürt die Folgen...

DWN
Politik
Politik Estlink 2: Kabelschäden ohne Folgen für Anschluss an EU-Stromnetz
02.01.2025

Estlink 2: Der Ausfall des Unterseekabels sorgt für Unsicherheit in den baltischen Staaten. Dennoch bleibt die litauische Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strompreise 2025: Wie sich Kosten durch Netzentgelte und Umlagen entwickeln
02.01.2025

Strompreise 2025 bleiben ein heißes Thema: Verbraucher:innen erwarten steigende Kosten durch höhere Netzentgelte und CO2-Preise. Doch...

DWN
Politik
Politik CSU verschärft Ton in der Migrationspolitik
02.01.2025

Zur CSU-Winterklausur gehören traditionell lautstarke Forderungen an die Bundesregierung. Dieses Mal hofft die Partei, viele davon nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis anno 2025: Konflikte und Verschuldungen bleiben die Hauptsorgen der Anleger
02.01.2025

Die Gold-Verwalter von BullionVault in London haben mal wieder seine Kunden befragt, warum sie in Gold und Edelmetalle investieren....

DWN
Panorama
Panorama New Orleans und ein explodierter Cybertruck vor Trumps Hotel: Gibt es einen Zusammenhang?
02.01.2025

Mit voller Absicht soll der Attentäter in die Menge gerast sein und 15 Menschen getötet haben. Das FBI geht von einem Terroranschlag aus,...