Im vergangenen Geschäftsjahr ist der Gewinn des weltgrößten Zuckerproduzenten Südzucker eingebrochen. Das operative Konzernergebnis lag wegen der Probleme in der Zucker-Sparte nach Unternehmensangaben vom Mittwoch bei rund 25 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Im Vorjahr hatte Südzucker noch 445 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz sank von 6,98 Milliarden auf rund 6,75 Milliarden Euro.
Auslöser für diese negative Entwicklung ist der Preisverfall für Zucker. Am 2. Januar 2017 lag der Preis für ein Kilogramm bei 0,250 US-Dollar und fiel bis zum 1. Januar 2019 auf 0,1190 US-Dollar. Das geht aus der Grafik von Wallstreet Online für die Entwicklung des weltweiten Zuckerpreises hervor. Am 27. März 2019 lag der Zuckerpreis bei 0,126 US-Dollar.
Die Tonne Zucker wird derzeit auf dem Weltmarkt für etwa 337 US-Dollar gehandelt. Noch vor zweieinhalb Jahren lag der Preis bei etwa 562 US-Dollar, so der Südzucker-Sprecher Dominik Risser
Wegen des Preisverfalls bei Zucker im Zuge des Endes der EU-Marktverordnung hatte Südzucker Ende Februar 2019 ein Sparprogramm für die Sparte aufgelegt, die unter anderem die Schließung von mehreren Werken vorsieht. Das Unternehmen will damit seine Produktion um bis zu 700.000 Tonnen im Jahr reduzieren. Dadurch könnten jährlich bis zu 100 Millionen Euro eingespart werden.
Schließung von Zuckerfabriken
Nach der angekündigten Schließung von Zuckerfabriken in Warburg (Nordrhein-Westfalen) und Brottewitz (Brandenburg) verbleiben in Deutschland noch sieben Werke. Insgesamt beliefern 16.000 Rübenanbauer die Südzucker-Standorte im Inland. Von den Schließungen betroffen wären 1.150 Landwirte. In drei weiteren Werken in Frankreich und Polen soll der Betrieb ebenfalls eingestellt werden.
Für das neue Geschäftsjahr 2019/20 bleibt Südzucker angesichts schwankungsanfälliger Zucker- und Ethanolmärkte vorsichtig und geht von einem Konzernumsatz von 6,7 bis 7 Milliarden Euro aus, so die dpa. Das operative Konzernergebnis sieht das Management in einer Bandbreite von null bis 100 Millionen Euro. Den vollständigen Bericht für das vergangene Geschäftsjahr will das Unternehmen am 16. Mai veröffentlichen.