Politik

NASA sprüht Barium und Strontium ins Polarlicht über Norwegen

Lesezeit: 2 min
09.04.2019 17:20
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat Barium und Strontium im Polarlicht über Norwegen freigesetzt. Der Vorgang löste einen interessanten Effekt aus.
NASA sprüht Barium und Strontium ins Polarlicht über Norwegen
Die NASA löst einen ungewöhnlichen Effekt am norwegischen Himmel aus. (Screenshot)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am 5. April 2019 erschienen am Nachthimmel Norwegens Lichter in violetten, blauen und leicht gelblichen Farben. Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte zuvor vom  „Andoy Space Center“ zwei Raketen gestartet, um den Windfluss in der oberen Erdatmosphäre zu untersuchen, berichtet Live Science.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Während des Starts setzten die Raketen chemische Tracer (Markierungssubstanzen) ein - Trimethylaluminium (TMA) und ein Barium-Strontium-Gemisch -, die im Sonnenlicht ionisieren, sodass Forscher den Fluss von neutralen und geladenen Teilchen verfolgen können. Diese Tracer werden der NASA dabei helfen, die aufgewirbelten vertikalen Winde zu messen, die elektrisch geladene Teilchen und Energie durch die Atmosphäre mischen und die Dichte und Temperatur des Windes aufzeichnen.

Das  Projekt AZURE (Auroral Zone Upwelling Rocket Experiment) zielte auf die Ionosphäre, die elektrisch geladene Atmosphärenschicht, die 75 bis 1.000 Kilometer über der Erde liegt, ab.

Die Tracer wurden in Höhen von etwa 71 bis 155 Meilen (114 bis 249 Kilometer) über der Erdoberfläche freigesetzt, und sie stellten für die Bewohner der Region keine Gefahr dar.

Errungenschaften der NASA

Am 29. Juli 1958 - vor 60 Jahren - unterzeichnete der damalige US-Präsident Dwight D. Eisenhower das "National Aeronautics and Space"-Gesetz und gründete damit die NASA, die wenige Wochen danach ihren Betrieb aufnahm. Inzwischen hat die Raumfahrtbehörde mit Hauptsitz in Washington und Milliardenbudget mehr als 17.000 Mitarbeiter an Standorten überall in den USA.

Neben der Mondlandung hat die Behörde bislang unter anderem mit zahlreichen Sonden das Planetensystem inklusive unserer Erde ausgiebig erforscht, mit Weltraumteleskopen tief in die Weite hinter unserem Sonnensystem gespäht und gemeinsam mit anderen Ländern die Internationale Raumstation ISS aufgebaut, einen permanenten Außenposten der Menschheit im All.

Dazu informiert die NASA Menschen auf der ganzen Welt über das Weltall, ob mit Museen und in Schulklassen oder mit einer vielfach ausgezeichneten Online-Strategie. Die Live-Übertragung des Finales der Raumsonde "Cassini", die sich im September 2017 kontrolliert in den Saturn stürzte, wurde im vergangenen Jahr für den wichtigsten US-Fernsehpreis Emmy nominiert.

Die Mondlandung, der große “Schlüsselmoment” der NASA, ist inzwischen 50 Jahre her - und es brauche dringend neue solche Momente, fordert der Astrophysiker John O'Meara. Um die zu schaffen, müsse die Behörde riesige Herausforderungen meistern. Zunächst müssten dringend wieder Astronauten mit US-Raumschiffen ins All gebracht werden, um die derzeitige Abhängigkeit von russischen Sojus-Kapseln zu beenden. Das hat die NASA zwar angekündigt, passiert ist bislang jedoch noch nichts.

Und dann brauche die Raumfahrtbehörde dringend wieder eine begeisternde Vision, fordert O'Meara. Zum Beispiel: Menschen auf dem Mars - oder auch auf dem Jupiter-Mond Europa. “Das können wir schaffen, wenn die NASA sich auf den sehr anstrengenden Weg begeben will.” Auch die Lösung eines der spannendsten Rätsel der Menschheit sei für die NASA in greifbarer Nähe. “Es liegt in unseren Möglichkeiten, wenn es die NASA denn will, in den nächsten 20 Jahren definitiv herauszufinden, ob es außer uns noch Leben im Universum gibt”, so O'Meara.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...