Gemischtes

Selbstfahrende Autos: VW setzt auf Spezialisten aus China

Lesezeit: 1 min
15.04.2019 17:26
Volkswagen setzt bei der Entwicklung autonom fahrender Autos auf China. So sollen Chinesen die Software für die Fahrzeuge programmieren.

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Volkswagen setzt bei der Entwicklung selbstständig fahrender Autos auf Software-Experten aus China. Der Wolfsburger Autobauer will seine 4000 IT-Experten und Programmierer in China nutzen, um die nötige Software für Fahrer-Assistenzsysteme und andere Teile der globalen IT-Architektur für das autonome Fahren zu schreiben. "Wir werden unsere Fähigkeiten ausbauen, in China für China zu entwickeln - und für bestimmte Technologien auch für den Rest der Welt", sagte der Forschungs- und Entwicklungs-Chef für China, Sven Patuschka, am Montag in Shanghai.

Während Autobauer anderswo händeringend nach IT-Fachleuten suchen, baut VW in China auf eine Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren in fünf Entwicklungszentren.

Die chinesische Regierung setzt selbst auf autonomes Fahren und Elektromobilität, um die Umweltprobleme in den Großstädten zu lösen, und baut kräftig an der Infrastruktur dafür. Das Land könnte daher eines der ersten sein, in denen sich selbstfahrende Autos durchsetzen. Forschung und Entwicklung der Marken VW und Audi in China sollen gebündelt werden. Dadurch sollten Synergien gehoben und die Effizienz erhöht werden, erklärte Volkswagen.

Bei der Entwicklung könnten auch die Zulieferer und Gemeinschaftsunternehmen mit FAW und JAC in China eine größere Rolle spielen. "Wir sind in Gesprächen, die Zusammenarbeit mit unseren Partnern zu vertiefen und zu verbreitern", sagte VW-China-Chef Stephan Wöllenstein. Ob sich damit die Mehrheitsverhältnisse der Joint Ventures ändern könnten, ließ er offen. Die spanische VW-Marke Seat etwa soll zusammen mit JAC eine zweite Produktfamilie von Elektro-Autos entwickeln. Mehr als die Hälfte der 22 Millionen Fahrzeuge mit Elektromotoren, die VW bis 2028 produzieren will, sollen aus China kommen. Die Batteriezellen dafür will VW künftig nicht nur von der chinesischen CATL beziehen. Es gebe Gespräche mit fünf Batteriezellen-Herstellern, von denen man mit einem oder zweien enger zusammenarbeiten könnte, sagte Wöllenstein.

Die Volksrepublik ist der größte Absatzmarkt von Volkswagen. Die Hauptmarke VW liefert dort etwa die Hälfte ihrer Modelle aus. Bis ins erste Quartal war die Nachfrage auf dem weltgrößten Pkw-Markt geschrumpft, weil die Chinesen im Handelsstreit mit den USA größere Anschaffungen scheuten. Nun hofft VW angesichts staatlicher Anreize auf ein Frühlingserwachen. "Wir sehen eine Belebung im April in China", sagte Marken-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann auf der Automesse in Shanghai. VW setzt in China vor allem auf sportliche Geländewagen (SUV). Mit Hilfe neuer Modelle sollen sie dort im nächsten Jahr 40 Prozent des Absatzes ausmachen.

Weltweit geht Stackmann für das laufende Jahr von einer zumindest stabilen Entwicklung aus. Der VW-Absatz werde auf dem Niveau des Vorjahres liegen, vielleicht sogar etwas darüber. Im vergangenen Jahr hatte die Marke 6,24 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert.


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen fallen erneut deutlich
17.09.2024

Die wirtschaftlichen Perspektiven für Deutschland haben sich im September weiter verschlechtert. Die ZEW-Konjunkturerwartungen der...

DWN
Politik
Politik Sozialabgaben und Bemessungsgrenzen steigen kräftig: Lauterbach will Beitragszahler blechen lassen
17.09.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat es angedroht: Gutverdiener müssen sich 2025 auf deutlich höhere Kosten einstellen. Neben...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ein neuer China-Schock? Wie neue Exportwellen aus China die deutsche Industrie treffen könnten
17.09.2024

Chinas Wirtschaft scheint dieser Tage unberechenbar. Nun könnte ein neuer China-Schock die Kernindustrie Europas bedrohen. Wie groß ist...

DWN
Finanzen
Finanzen DSV ist ein Börsenwunder: Gewinn von rund 76.100 Prozent
17.09.2024

Keine andere dänische Aktie kann es mit der DSV-Aktie aufnehmen, wenn es um die Rendite geht. Eine Übernehme von DB Schenker baut diese...

DWN
Politik
Politik Merz wird Kanzlerkandidat der Union
17.09.2024

CDU-Chef Merz und CSU-Chef Söder haben sich in der Kanzlerkandidatur für Merz entschieden. Für den Mittag haben sie zu einer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Intel stoppt Megaprojekt: Zweifel an Staatshilfen wachsen
17.09.2024

Der US-Chiphersteller Intel stoppt den Bau seiner Fabrik in Magdeburg, trotz zugesagter Staatshilfen im Umfang von 9,9 Milliarden Euro....

DWN
Politik
Politik Netzentgelte: Bundesnetzagentur plant vorzeitig steigende Gaspreise – bis zu 40 Prozent Erhöhung möglich
17.09.2024

Preistreiber Energiewende: Erdgasnetze werden überflüssig und sollen schrittweise bis 2045 abgebaut werden, doch die Endnutzer müssen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel: Weg frei für Fachkräfte aus Kenia – eine „Win-win-Situation“?
17.09.2024

Mit der Begründung, dass Deutschland Fachkräfte am Arbeitsmarkt fehlen, hat die Bundesregierung ein Anwerbungsabkommen mit Kenia...