Politik

USA schickt heimlich B1-Bomber in Richtung Nord-Korea

Die USA haben still und leise B1-Kampfbomber und Kampf-Drohnen in die Nähe von Nordkorea verlegt. Dass dies ohne Propaganda-Lärm geschah, könnte darauf hindeuten, dass die USA einen Erstschlag ernsthaft in Erwägung ziehen. Die Kriegs-Propaganda von Kim Jong Un würde ein solches Vorgehen rechtfertigen.
06.04.2013 23:02
Lesezeit: 1 min

Die USA haben sich mit schwerem militärischem Gerät in Südkorea und den umliegenden Gewässern positioniert. Die ersten Kampfjets und Raketenabwehrsysteme wurden vor den Augen der Öffentlichkeit als Antwort auf die Provokationen Kim Jong Uns installiert.

Der jüngste strategische Schachzug des Pentagons sollte aber geheim bleiben: Wie das Magazin The Aviationist berichtet, wurden mehrere B1 Lancer Bomber zur Anderson Air Force Base in Guam entsendet. Diese Flugzeuge sind Langstreckenbomber und können mit vielen verschiedenen Waffensystemen ausgerüstet werden.

Militärische Drohungen Nordkoreas gegen Südkorea und die USA gab es schon häufig. Ein Krieg resultierte daraus bislang nicht. Aber die Geheimhaltung der militärischen Mobilisierung der USA in der Region könnte ein Anzeichen dafür sein, dass „die USA nicht nur symbolisch handeln, sondern sich auf den Ernstfall vorbereiten: einen Angriff auf Nordkorea“, sagte David Cenciotti vom Aviationist.

Die Amerikaner könnten durchaus ein Interesse an der Eskalation des Korea-Konfliktes haben.

Kim Jong Un spielt den USA dabei sogar noch in die Hände (mehr hier). Seine Ankündigung, einen nuklearen Erstschlag gegen die USA durchzuführen, könnte man auch völkerrechtlich als Kriegserklärung interpretieren. Dem Norden Koreas werden enge Beziehungen zum Terror-Netzwerk Al-Kaida unterstellt. Mit dessen Hilfe sei ein Nuklearkrieg gegen die USA im Bereich des Möglichen, sagen US-Militärs.

Nordkorea allein ist zu einer Invasion jedoch kaum in der Lage. Nach US-Geheimdienst-Erkenntnissen verfügen die Kommunisten zwar über eine Langstrecken-Rakete, haben diese aber noch nie getestet. Einen nuklearen Sprengkopf hat Un dagegen sicher nicht.

Wirtschaftlich würde ein Krieg Nordkorea innerhalb kürzester Zeit ruinieren. Die Infrastruktur ist jetzt schon desolat, das Regime kann die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln nur noch mit Mühe sicherstellen. Ein Überfall auf Südkorea wäre daher wegen der Aneignung zusätzlicher Ressourcen für den Norden möglich. Dass dagegen hinter der Evakuierungsempfehlung für russische Diplomaten und dem Konfrontationskurs mit China eine echte Kriegsabsicht steckt, ist unwahrscheinlich.

Für die Amerkaner und die westlichen Verbündeten könnte ein Krieg dagegen eine willkommene Ablenkung von der globalen Schuldenkrise bringen. In diesem Zusammenhang ist auch die Entwicklung in Japan von Bedeutung: Dort versucht die Regierung gerade, mit Hilfe der Notenbank die dramatische Deflation zu bekämpfen. Dis bisherigen Maßnahmen haben allerdings eher den Eindruck erweckt, dass die Japaner die Kontrolle verloren haben.

Ein Krieg mit Nordkorea könnte den Japanern helfen, die Ursache für einen möglichen Zusammenbruch des Bond-Markts mit einem externen Feindbild zu kaschieren.

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