Auf 133 Punkte ist der CAR-Rabatt-Index im Mai gefallen. Das ist der tiefste Stand seit August 2018 (129 Punkte). Im Vormonat April waren es 149 Punkte, im März sogar 153 Punkte. Alle Komponenten des Indexes hätten zum Rückgang beigetragen, schreibt der Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom „CAR-Center“ der Universität Duisburg-Essen:
Die Kundenvorteile bei den bundesweiten Sonderaktionen der Autobauer lagen im Mai mit 14,4 Prozent zwei Prozent niedriger als im April (16,4 Prozent). Die Zahl der Sonderaktionen ging von 567 im April auf 491 im Mai zurück (minus 13,7 Prozent). Der durchschnittliche Händler-Rabatt bei den 30 wichtigsten Modellen fiel von 19,7 Prozent auf 18,4 Prozent. Und die Quote der Eigenzulassungen sank von 28,2 Prozent auf 25,6 Prozent. Anzumerken ist auch, dass im April die zehn günstigsten Sonderaktionen für einzelne Modelle allesamt mindestens 31 Prozent betrugen. Im Mai erreichten nur die fünf günstigsten Sonderaktionen die 31 Prozent-Marke.
Als Vorreiter der Entwicklung, die er als „ungewöhnliches Experiment“ bezeichnet, sieht Dudenhöffer VW. Die Wolfsburger haben die Rabatte für den Golf deutlich zurückgefahren, wobei der Rabatt für die meistgekaufte Version - den 1.6 TDI SCR Comfortline Variant - um fast ein Drittel von 20,5 Prozent im April auf 14,0 Prozent im Mai zurückgefahren wurde.
Auch BMW hat die Rabatte deutlich gekürzt - beispielsweise beim 3er in der meistverkauften Version 320D Touring von 25,4 Prozent im April auf 19,1 Prozent im Mai (wobei BMW für einen Premium-Hersteller seinen Kunden immer noch ziemlich hohe Rabatte einräumt). Dudenhöffer beschreibt die Situation folgendermaßen: „Die Autobauer testen die Zahlungsbereitschaft der Kunden im deutschen Automarkt in der Abkühlphase der Konjunktur.“
Lohnt es sich, in dieser Phase mit dem Kauf zu warten und darauf zu setzen, dass die Konditionen wieder günstiger werden? Dudenhöffer schreibt: „Ob in den nächsten Monaten der ´Rabatt-Sparkurs´ eingehalten werden kann, ist unklar. Die Konjunktur ist schwächer geworden, die Erfolge bei dem Abbau der Arbeitslosigkeit dürften schwächer ausfallen, die Neuwagenzulassungen sind rückläufig gegenüber dem Vorjahr. Es spricht einiges dafür, dass man bei der schwächeren Konjunktur langsamer beim Abbau der hohen Rabatte sein wird. Für die Neuwagenkäufer könnte sich Ausdauer auszahlen. Die nächsten Monate werden schwerer im Verkauf, und da sprudeln oft wieder die Rabatte stärker. Also beobachten und nicht gleich einen Kaufvertrag unterschreiben, könnte die beste Strategie für Käufer sein.“