Deutschland

Kursverfall der Commerzbank-Aktie brockt Rettungsfonds Milliardenverlust ein

Der Absturz der Commerzbank-Aktie hat beim staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) zu einem Milliardenverlust geführt.
04.07.2019 16:58
Lesezeit: 1 min

Der staatliche Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (FMS) hat im vergangenen Jahr ein Minus von 1,51 Milliarden Euro verbucht. Denn allein seine 15,6-prozentige Beteiligung an der Commerzbank AG musste er um 1,31 Milliarden abschreiben, wie die Finanzagentur GmbH des Bundes am Montag mitteilte.

Der Commerzbank-Kurs war im Verlauf des vergangenen Jahres von 12,51 Euro auf 5,78  Euro gefallen. Im Jahr 2017 hatte der steigende Kurs dem FMS noch einen Gewinn von 1,46 Milliarden Euro gebracht. Doch dieser Gewinn war niedriger als der Verlust aus dem Jahr 2018.

Zehn Jahre nach der Finanzkrise hat die Bankenrettung den deutschen Staat bisher 22,6 Milliarden Euro gekostet. Allein im vergangenen Jahr lagen die Kosten bei rund 1,6 Milliarden Euro. Wie viel davon letztlich beim Steuerzahler hängen bleibt, werde erst bei der Abrechnung des FMS feststehen, so die Finanzagentur.

Die Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH verwaltet den Rettungsfonds seit Anfang 2018. Mit dem FMS wollte der Bund 2008/09 das deutsche Bankensystem stabilisieren. Der Fonds - auch unter der Bezeichnung SoFFin bekannt - ist außerdem an der Hypo Real Estate Holding (HRE) und der ehemaligen WestLB (heute Portigon) beteiligt.

Von ihrem Ziel, sich irgendwann ohne Verlust aus der in der Finanzkrise geretteten Commerzbank verabschieden zu können, ist die Bundesregierung weiter entfernt denn je. Das Aktienpaket war Ende letzten Jahres noch 1,3 Milliarden Euro wert - nur halb so viel wie noch ein Jahr zuvor.

Damit der Bund mit einer schwarzen Null aus der Commerzbank-Beteiligung wieder aussteigen kann, müsste der Kurs der Aktie um 200 Prozent steigen. Doch danach sieht es vorerst nicht aus. Am Donnersdtag lag die Commerzbank-Aktie mit rund 6,37 Euro kaum höher als zum Jahresende.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...