Finanzen
Kryptowährungen werden transparenter

USA setzen Bitcoin-Adressen wegen Geldwäsche auf schwarze Liste

Das US-Finanzministeriums hat Sanktionen gegen drei Personen verhängt, denen sie Geldwäsche vorwirft, und ihre Bitcoin-Adressen auf eine schwarze Liste gesetzt.
22.08.2019 15:49
Lesezeit: 2 min

Das Office of Foreign Assets Control (OFAC) des US-Finanzministeriums hat am Mittwoch Sanktionen gegen drei chinesische Staatsangehörige verhängt und ihre Bitcoin-Adressen auf eine schwarze Liste gesetzt. Die Behörde wirft ihnen Geldwäsche und Drogenschmuggel vor.

Die Behörde hat das gesamte Eigentum von Xiaobing Yan, Fujing Zheng und Guanghua Zheng in den USA eingefroren. Neben anderen Informationen veröffentlichte sie auch mehrere Bitcoin- und eine Litecoin-Adresse, von denen sie behauptet, dass sie den drei Chinesen gehören.

Xiaobing Yan:

12QtD5BFwRsdNsAZY76UVE1xyCGNTojH9h

1Kuf2Rd8mDyAViwBozGTNYnvWL8uYFrkVo

13f59kUM5FU8MfTG7DCEugYarDhSD7XCoC

1P3ZfGFLezzYGg9k5SVzQmnjyh7nrUmF2y

1EpMiZkQVekM5ij12nMiEwttFPcDK9XhX6

1JREJdZupiFhE7ZzQPtASuMCvvpXC7wRsC

Fujing Zheng:

17ezuJoT3XBbdcwFZbkTnrXbup11F4uhiy

1DH2xDH7TngrDU6LXciprKCBKNcPA1xX8A

Guanghua Zheng:

33Kja69SQVc8kozpoP7Qw6HFtGxHkiWzTz

3MkUNScqf21EcfWq6T4x2MFgBeSTqhB5t6

18uKfaUjgG52rVeXEi3wxnveww7zZuECtE

LaizKtS5DUhPuP1nTQcc83MS7HwK6vk85z (Litecoin)

Zwar gibt es für die US-Behörden aufgrund der dezentralen Struktur der beiden Kryptowährungen keine direkte Möglichkeit zu verhindern, dass jemand die von ihr verhängten Sanktionen umgeht und Bitcoin beziehungsweise Litecoin an die genannten Adressen sendet.

Doch wenn es der Behörde gelingt, Einzelpersonen oder Krypto-Börsen zu identifizieren, die Bitcoin beziehungsweise Litecoin an diese Adressen gesendet haben, so könnten diese ebenfalls zum Ziel von Sanktionen werden. Sie könnten etwa vom US-Finanzsystem ausgeschlossen werden.

Wie kann man Sanktionen gegen Bitcoin-Adressen durchsetzen?

Die US-Regierung bemüht sich darum, die staatliche Kontrolle über Kryptowährungen zu verstärken. Dies geht aus zwei Papieren zum Kampf gegen den illegalen Drogenhandel hervor, mit denen sich das Weiße Haus am Mittwoch an verschiedene Finanzinstitute und digitale Zahlungsplattformen gerichtet hat.

Dabei nennt das Weiße Haus explizit die Kryptowährungen Bitcoin (BTC), Bitcoin Cash (BCH), Ethereum (ETH) und Monero (XMR). Transaktionen mit Kryptowährungen würden eine Vielzahl von Informationen erzeugen, "die für die Strafverfolgung äußerst nützlich sein können".

Daher wird den Finanzinstituten empfohlen, diese Daten im Falle eines Verdachts zu sammeln, darunter "Wallet-Adressen, Kontoinformationen, Transaktionsdetails (einschließlich [....] Hash), relevante Transaktionsverläufe, verfügbare Anmeldeinformationen (einschließlich IP-Adressen), Informationen aus der Analyse des öffentlichen Online-Profils und der Kommunikation des Kunden, Informationen zu mobilen Geräten".

Sanktionen gegen Bitcoin-Adressen sind noch Neuland

Laut einer Pressemitteilung des US-Finanzministeriums ist Fujing Zheng ein "bedeutender ausländischer Drogenhändler", der von Guanghua Zheng unterstützt wurde. Auch Xiaobing Yan wird in dem Dokument als "als bedeutender Drogenhändler" bezeichnet.

"Zheng und Yan haben Hunderte Pakete synthetischer Opioide in die USA verschickt, wobei sie Kunden durch Online-Werbung und -Verkauf ansprochen und kommerzielle Postboten benutz haben, um ihre Drogen in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln", hieß sagte Sigal Mandelker vom US-Finanzministerium.

Drew Hinkes, General Counsel bei Athena Blockchain und Anwalt bei Carlton Fields, sagte CoinDesk, dass alle Immobilien oder Interessen an Immobilien, die die drei in den USA haben, nun gesperrt und an OFAC gemeldet werden müssen. US-Unternehmen müssten die OFAC-Anforderungen erfüllen und alle aufgeführten Konten schließen.

Der Schritt ist das zweite Mal, dass OFAC Sanktionen gegen digitale Währungsadressen verhängt. Zuletzt war dies im November 2018 geschehen, als zwei iranische Staatsangehörige in die Liste der speziell benannten Staatsangehörigen gesetzt wurden, wie CoinDesk berichtete.

Damals sagte Sigal Mandelker: "Wir veröffentlichen digitale Währungsadressen, um illegale Akteure im digitalen Währungsraum zu identifizieren. Das Finanzministerium wird den Iran und andere Schurkenstaaten, die versuchen, digitale Währungen und Schwächen bei Cyber- und Geldwäsche/Terror-Schutzmaßnahmen auszunutzen, um ihre schändlichen Ziele zu erreichen, aggressiv verfolgen."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienrendite: Es lohnt sich wieder zu vermieten
13.12.2025

Eine Mietimmobilie als Kapitalanlage kann wieder eine interessante Investition sein. Doch nicht überall macht das Sinn. Wo sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...

DWN
Finanzen
Finanzen Falsche Gehaltsgruppe: Was kann ich tun, wenn meine Gehaltseinstufung nicht zum Tarifvertrag passt?
13.12.2025

Viele Beschäftigte merken erst spät, dass ihre Gehaltsgruppe im Tarifvertrag nicht zur Arbeit passt. Das kann monatlich bares Geld...

DWN
Technologie
Technologie Lidl krempelt den Einkauf um: Warum die Scan-and-Go-Technologie den Handel umdreht
13.12.2025

Litauens Handelsketten treiben den digitalen Umbruch voran. Das Selbstscansystem Scan & Go kommt nun in die Lidl Filialen. Bisher wurde...

DWN
Politik
Politik Billigfluglinien bereiten sich bereits auf Flüge in die Ukraine vor
13.12.2025

Wizz Air, Ryanair und EasyJet bringen sich in Stellung. Europas Billigfluglinien planen bereits ihre Rückkehr in die Ukraine und rechnen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...