Politik

Italien: Alt-Parteien wollen Grillo austricksen

Lesezeit: 1 min
18.04.2013 14:39
Bei der Wahl eines neuen italienischen Staatspräsidenten hat sich der Führer des Mitte-Links-Bündnisses Bersani gegen Grillo entschieden. Stattdessen unterstützt er zusammen mit Berlusconi und Monti den früheren Gewerkschafter Marini. Aber der erste Wahlgang ging schon mal daneben.
Italien: Alt-Parteien wollen Grillo austricksen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Am Donnerstagmorgen hat das italienische Parlament die Wahl eines neuen Staatspräsidenten begonnen. Hauptprogramm ist der Versuch, einen neuen Staatspräsidenten zu wählen. Der erste Wahlgang ging daneben - es gab keine Mehrheit.

PD-Chef Pier Luigi Bersani, PDL-Chef Silvio Berlusconi und Mario Monti hatten sich auf einen gemeinsamen Kandidaten geeinigt: den 80-jährigen früheren Gewerkschafter und Senatssprecher Franco Marini.

Die Einigung der drei für einen gemeinsamen Kandidaten Marini führte allerdings zu heftigem Streit in Bersanis Wahlbündnis, sodass bis zu 100 Abgeordente seiner eigenen Partei sich bei der geheimen Abstimmung enthalten könnten.

Es ist daher nicht sicher, ob Marini die im ersten Wahlgang nötige Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten wird. Es wählen alle 630 Abgeordneten, alle 319 Senatoren und 58 regionale Vertreter. Ab dem vierten Wahlgang genügt eine einfache Mehrheit.

Bersanis Verbündeter Nichi Vendola, Führer der ökologischen Linken und Präsident von Apulien, sagte, mit Marini sei „das Ende des Mitte-Links-Bündnisses“ gekommen, zitiert ihn Open Europe. Seine Abgeordneten werden für den Grillo Kandidaten stimmen.

Beppe Grillos Movimento 5 Stelle hat den Jura-Professor Stefano Rodotà vorgeschlagen. Doch Bersani entschied sich offenbar gegen Grillo und für Berlusconi. Berlusconi ist somit der Profiteur des Streits: Sein Bündnis geht gestärkt daraus hervor. Er führt in Umfragen.

Wenn Marini tatsächlich zum Staatspräsidenten gewählt wird und der Streit im Mitte-Links-Bündnis anhält, dann könnte sich Berlusconi ernsthaft für Neuwahlen einsetzen. Er hätte eine große Chance auf einen Sieg.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Hat von der Leyen Bulgarien Euro- Beitritt unter „Umgehung der Regeln“ in Aussicht gestellt?
05.06.2023

Ein angebliches Telefonat sorgt in Bulgarien für erhebliche politische Unruhe. Dabei soll EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jeder sechste Industriebetrieb verlagert Jobs und Produktion ins Ausland
05.06.2023

Der Industrieverband BDI schlägt Alarm: Jedes sechste Industrieunternehmen will Jobs und Produktion aus Deutschland abziehen. Die Politik...

DWN
Panorama
Panorama US-Kampfjets fangen Flugzeug nahe Washington D.C. ab
05.06.2023

Ein Kleinflugzeug nähert sich der US-Hauptstadt. Der Pilot reagiert nicht auf Ansprachen. Auch nicht auf Leuchtraketen. Kampfjets des...

DWN
Politik
Politik Grüne Planwirtschaft: Energie-Effizienz-Gesetz wird zum „Wachstumskiller“
05.06.2023

Das Ifo-Institut sieht durch das neue Energie-Effizienz-Gesetz eine Art Wirtschafts-Schrumpfungsprogramm auf uns zurollen. Das eigentliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Data-Act: Innovativ und souverän oder eher schädlich?
05.06.2023

Kleinen und mittelständischen Unternehmen werden laut Bestrebungen der EU-Kommission durch den Data Act bessere Wettbewerbsbedingungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Aufträge für deutsche Maschinenbauer brechen ein
05.06.2023

Deutsche Maschinenbauer haben mit einer anhaltend schlechten Auftragslage zu kämpfen. Nach einer leichten Erholung im Vormonat gab es im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen können sich bald für „Klimaschutzverträge“ bewerben
05.06.2023

Mit sogenannten „Klimaschutzverträgen“ will Wirtschaftsminister Habeck Unternehmen subventionieren, die auf eine klimafreundliche,...