Politik

EU-Gipfel: Ratlose Flucht in eine absurde Bürokratie

Der EU-Gipfel in Brüssel brachte die üblichen Erklärungen und festigte die Frontlinie zwischen Merkel und Hollande. Für die größte Überraschung sorgte Herman Van Rompuy mit einem fast schon surrealen Vorschlag.
24.05.2012 00:24
Lesezeit: 1 min

Angela Merkel und Francois Hollande zeigten sich beim EU-Gipfel in Brüssel wenig kompromissbereit. Deutschland ist gegen Eurobonds, Frankreich dafür und will darüber hinaus, dass die EZB noch viel mehr Geld viel unbürokratischer über den Kontinent verteilt.

Zwischen den Streitenden beobachtenen die Griechen ihren armen Übergangspräsidenten Panayiotis Pikrammenos, dem alle immer nur sagten, dass sie lieber hätten, wenn Griechenland im Euro bliebe - dies aber nur ginge, wenn die neue Regierung auf Punkt und Komma an dem mit der Troika vereinbarten Sparprogramm festhielte. Nichts davon kann der gute Mann auch nur im Ansatz beeinflussen.

Herman Van Rompuy jedoch zeigte sich im vollen Saft. Er unterstützte Hollande, verabsäumte jedoch nicht, Merkel gefällig zu sein.

Dies muss auch die Motivation gewesen sein, warum Van Rompuy einen Vorschlag lancierte, der angesichts der nun wirklich drängenden Krise geradezu surreal erscheint. Van Rompuy schlug vor, man solle eine Machbarkeitsstudie für Eurobonds in Auftrag geben. Danach könne man entscheiden, ob man sie wolle.

Dass ein solch grotesker Vorschlag aus dem Reich der absurden Bürokratie überhaupt den Weg in die Öffentlichkeit findet, belegt: Auch auf diesem Gipfel ist ausser Spesen nichts los gewesen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....