Politik

Spanien: 500 Millionen Euro für ein U-Boot, das nicht schwimmt

Lesezeit: 1 min
23.05.2013 01:56
Spanien wollte das modernste U-Boot der Welt bauen. Nachdem aber bereits über 500 Millionen Euro in das Projekt flossen, stellte sich nun heraus: Das U-Boot schwimmt nicht. Es ist 100 Tonnen zu schwer und sinkt auf den Boden des Meeres.
Spanien: 500 Millionen Euro für ein U-Boot, das nicht schwimmt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Spanien  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Für 2,2 Milliarden Euro will Spaniens Regierung eigentlich U-Boote der Super-Klasse bauen. Nachdem aber bereits ein Drittel des Budgets bereits in das Projekt geflossen sind, stellte sich nun heraus: Das U-Boot ist nicht schwimmfähig. Ein grober Konstruktionsfehler führte zu einem Übergewicht des von dem Unternahmen Navantia konstruierten U-Boots.

Für ein Land, in dem die Jugendarbeitslosigkeit über 50 Prozent liegt, ist solch ein Desaster doppelt bitter: Mit diesem Geld hätte man wahrlich Besseres anfangen können.

Der eklatante Fehler der Firma ist ein Debakel für Spaniens Regierung. Insgesamt wiegt das U-Boot der neuen Flotte um die 2.000 Tonnen. 100 Tonnen zu viel, wie sich jetzt herausstellte. 100 Tonnen, die dazu führen, dass das U-Boot nicht schwimmt, sondern auf den Meeresboden sinkt, so thelocal.es.

Um das U-Boot doch noch schwimmfähig zu machen, muss sich die Regierung nun entscheiden, ob sie das U-Boot nach unten hin verkürzt oder es verlängert. Die letztere Variante ist die wahrscheinlichere. Eine Verlängerung des U-Bootes hätte jedoch eine Neugestaltung des gesamten U-Boot-Prototyps zur Folge.

In jedem Fall kommen auf Spaniens Regierung so noch massive Kosten zu den bereits ausgegebenen 530 Millionen Euro hinzu. Jeder zusätzliche Meter der S-80, die bereits 71 Meter misst, würde zusätzliche Kosten in Höhe von 7,5 Millionen Euro verursachen. Ganz zu schweigen davon, dass sich das Projekt Navantia zufolge um ein bis zwei Jahre verzögern würde. Ein Debakel für das spanische Verteidigungsministerium, das für das Projekt die Verantwortung trägt.

Man sieht also: Thomas De Maizière ist kein Einzelfall.

Nach dem geplatzten Champions League-Finale Deutschland gegen Spanien werden nun Wetten angenommen: Welcher Verteidigungsminister scheidet früher aus?

Nimmt man den Fußball als Maßstab, hat der Spanier die schlechteren Karten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...