Politik

Griechenland: Arbeitslose Jugendliche flüchten in die Prostitution

Lesezeit: 1 min
23.05.2013 10:43
Die Jugend-Arbeitslosigkeit in Griechenland liegt bei über 55 Prozent. Viele Jugendliche sind in die Prostitution abgerutscht. Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich die Anzahl derjenigen, die ihren Körper für Sex verkaufen, um 150 Prozent erhöht. Die Zahl der Drogenabhängigen nimmt ebenfalls zu.
Griechenland: Arbeitslose Jugendliche flüchten in die Prostitution

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die schwere Rezession in Griechenland hat eine ganze junge Generation an den Rand des Abgrunds getrieben. Jeder zweite Jugendliche ist ohne Arbeit. Viele flüchten sich in die Prostitution, um überhaupt überleben zu können. In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Zahl der Menschen, die sich prostituieren um 150 Prozent erhöht.

Der gravierende Anstieg der Prostitution und die gesunkenen Einkommen in Griechenland haben aber auch gravierenden Einfluss auf die Preise, die die Freier bereit sind, zu zahlen: Um überhaupt auf diese Weise an Geld zu kommen, verkaufen sich etliche Jugendliche sogar für fünf bis zehn Euro, zitiert die Los Angeles Times eine Studie des National Center for Social Research.

Mit der steigenden Prostitution wird auch der Drogenkonsum zu einem immer größeren Problem in dem krisengeschüttelten Land. Die Jugendlichen greifen zunehmend zu einer neuen Droge, die nach der arabischen Wasserpfeife benannt ist: Shisha. In irgendwelchen Laboratorien rund um Athen wird sie hergestellt. 0,01 Gramm schwere Kügelchen kosten zwischen drei und vier Euro. Die Droge wird meist geraucht, aber immer häufiger auch intravenös zugeführt. Sie enthält ätzende Chemikalien. Die zur Streckung beigefügten Substanzen sind extrem gefährlich und führen immer öfter zu einem tödlichen Ausgang des Drogen-Konsums. Der zunehmende Drogenkonsum hat darüber hinaus zu einem massiven Anstieg von HIV geführt. 2012 stieg die Zahl der HIV-Fälle im Vergleich zu 2011 um über 50 Prozent.

Die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland war mit 55,3 Prozent im vergangenen Jahr mehr als doppelt so hoch wie der EU-Durchschnitt. In einige Regionen des Landes liegt sie sogar bei fast 75 Prozent. In Griechenlands Westlichen Mazedonien beispielsweise ist die Arbeitslosigkeit der 16 bis 24-Jährigen von 2011 (52,8%) auf 72,5 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen, so Eurostat. Die gesamte Arbeitslosigkeit lag hier 2012 bei fast 30 Prozent.


Mehr zum Thema:  

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW verkauft weniger Autos in China
14.01.2025

VW verkauft weniger Autos. Sorgen bereitet dem Konzern vor allem der wichtige Absatzmarkt China. Sinkende Zahlen bei E-Autos und die...