Finanzen

Niederlande: Die Immobilien-Blase beginnt zu platzen

1,3 Millionen Haushalte in den Niederlanden haben mehr Hypotheken-Schulden, als ihr Haus überhaupt wert ist. Ursache ist ein deutlicher Preisrückgang bei Immobilien in den letzten Jahren. Nach Schätzungen der Zentralbank der Niederlande wird sich die Situation in den kommenden Jahren noch verschlimmern.
12.06.2013 00:33
Lesezeit: 1 min

Der Preisverfall bei Immobilien hat viele niederländische Haushalte hart getroffen. Ihr Haus ist oft viel weniger wert, als sie den Banken noch schulden. Auch für das kommende Jahr wird ein weiterer Preisrückgang erwartet.

Circa 1,3 Millionen niederländische Haushalte hatten Ende 2012 Hypotheken-Schulden, die höher waren als der Wert ihres Hauses. Ihr Gesamtdefizit betrug 65 Milliarden Euro, oder 10 Prozent aller Hypotheken-Schulden, berichtet die Zentralbank der Niederlande (DNB).

Dieses Problem sei jedoch auf „eine bestimmte Generation von Hausbesitzern“ beschränkt, so die DNB. Die gefährdete Gruppe setze sich vor allem aus Haushalten zusammen, die ihr Haus im Verlauf der letzten zehn Jahre gekauft haben und seitdem wenig abgezahlt oder gespart haben.

Die Schulden der niederländischen Haushalte sind in den letzten Jahren auf knapp 300 Prozent ihrer verfügbaren Einkommen angewachsen. Die Hypotheken-Schulden machen mit knapp den weitaus größten Teil dieser Schulden aus (siehe Grafik). Die Niederländer sind die Europameister im Schuldenmachen (mehr hier).

Die Häuser der Niederländer circa 1,2 Billionen Euro wert. Ihre Hypotheken-Schulden liegen bei insgesamt 700 Milliarden Euro. Somit sind die Häuser insgesamt nur noch etwa 500 Milliarden Euro mehr wert als ihre Hypotheken-Schulden. Bis 2015 erwartet Zentralbank der Niederlande, dass diese Differenz auf 400 Milliarden Euro fällt.

Doch in den Niederlanden sind nicht nur die Immobilien als Altersvorsorge in massive Probleme geraten. Auch das niederländische Rentensystem wackelt. Obwohl die Arbeitnehmer korrekt einzahlten, haben die Regierung und etliche Unternehmen zu wenig eingezahlt. Nun werden die Renten gekürzt (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama 100 Jahre Rolltreppe: Aufstieg in 30 Sekunden
13.07.2025

Die Rolltreppe ist allgegenwärtig – und doch übersehen wir oft ihre faszinierende Geschichte. Seit 100 Jahren bewegt sie Menschen durch...

DWN
Technologie
Technologie The bright, bright future ahead (AI): Bringt künstliche Intelligenz uns eine bessere Zukunft?
13.07.2025

Es geht Schlag auf Schlag. Bald, so hört man, haben wir die AGI (artificial general intelligence) und danach kommt die Superintelligence....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...