Politik

Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Ägypten

Deutsche sollen Reisen nach Ägypten unbedingt vermeiden oder nur auf einzelne Gebiete beschränken. Von einer Reise nach Kairo und Alexandria rät das Auswärtige Amt ausdrücklich ab. Die Situation ist noch immer nicht unter Kontrolle. Neben den politischen Auseinandersetzungen nimmt auch die Kriminalität zu.
02.07.2013 18:24
Lesezeit: 1 min

Reisen nach Ägypten, insbesondere nach Kairo und Alexandria, sollten vermieden werden. Das teilte das Auswärtige Amt in einer aktuellen Pressemitteilung mit. Vor dem Hintergrund des andauernden „innenpolitischen Machtkampfes (Ultimaten) und der volatilen Sicherheitslage“ wird auch eine Reise in andere ägyptische Gebiete, insbesondere in das Nildelta und den Sinai „dringend abgeraten“.

Die Touristen-Orte am Roten Meer seien zwar nicht von den Unruhen betroffen, vor Reisen in das ägyptisch-israelische Grenzgebiet wird aber weiterhin dringend gewarnt. Auch Überlandfahrten zwischen den einzelnen Gefahrengebieten seien zu vermeiden. Dies gelte vor allem für nächtliche Fahrten. Es „sollte wo möglich auf Flugverbindungen zurückgegriffen werden“.

Die Opposition in Kairo hat für die nächsten Tage weitere Demonstrationen angekündigt. In den vergangenen Wochen waren die überwiegend friedlichen Demonstrationen teilweise in gewaltsame Ausschreitungen mit Toten und Verletzten umgeschlagen. Der Hauptsitz der Muslim-Bruderschaft wurde gestürmt. Präsident Mursi wurde zum Rücktritt aufgefordert (mehr hier).

Auch das Militär hat sich gestern zu Wort gemeldet: Sollte es der Regierung binnen 48 Stunden nicht gelingen, die Lage zu beruhigen und den Forderungen des Volkes nachzukommen, werde das Militär die Macht an sich reißen (mehr hier). „Da auch die Unterstützer von Präsident Mursi zu weiteren Demonstrationen aufrufen, ist stellenweise mit weiteren Gewaltausbrüchen zu rechnen“, warnt das Auswärtige Amt. Aufgrund der instabilen Lage ist neben den politischen Auseinandersetzungen aufgrund der prekären wirtschaftlichen Situation in Ägypten auch ein Anstieg der allgemeinen Kriminalität beobachtet worden.

Hier ein Auszug der Reisewarnung des Auswärtigen Amtes im Wortlaut:

„Es wird nachdrücklich empfohlen im Vorfeld, während und nach diesen angekündigten Großdemonstrationen besondere Vorsicht walten zu lassen und den jeweiligen Einzugsbereich der Demonstrationen (für Kairo insbesondere die Innenstadt und Heliopolis) weiträumig zu meiden. Reisenden in Ägypten wird allgemein dringend empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen (insbesondere im zeitlichen Umfeld zum Freitagsgebet) weiträumig zu meiden und die Medienberichterstattung sehr aufmerksam und regelmäßig zu verfolgen.

Vor dem Hintergrund der prekären wirtschaftlichen und sozialen Situation weiter Teile der Bevölkerung ist in den letzten Monaten ein genereller Anstieg der Allgemein-Kriminalität (Banküberfälle, Car-Jackings, Handtaschenraub; vereinzelt auch mit Waffengewalt) zu beobachten.“

Demonstranten feiern das Ultimatum des Militärs an die Regierung. Mit weiteren Ausschreitungen ist zu rechnen, wenn die Zeit für Mursi abläuft:

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...