Politik

Afghanista​n: US-Ministerium vermittelt Aufträge an Al-Kaida und Taliban

Lesezeit: 1 min
01.08.2013 13:31
Offenbar vergibt die USA Militär-Aufträge an Unterstützer von Terrororganisationen in Afghanistan. In einem aktuellen Report beschwert sich der US-Sonderbeauftragte für den Aufbau in Afghanistan, John F. Sopko, über diesen Umstand. Doch die amerikanische Militärführung weist den Vorwurf zurück.
Afghanista​n: US-Ministerium vermittelt Aufträge an Al-Kaida und Taliban

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das US-Verteidigungsministerium soll in Afghanistan Militär-Aufträge an Unterstützer der Terrororganisation Al-Kaida, des Haqqani-Netzwerks und der Taliban vergeben haben. Das jedenfalls sagt der US-Sonderbeauftragte für den Aufbau in Afghanistan (SIGAR), John F. Sopko.

In einem 236 Seiten langen Report schreibt Sopko, dass er die US-Armee schon zuvor in insgesamt 43 Fällen zum Handeln aufgefordert habe. Doch die Armeeführung habe alle Vorwürfe zurückgewiesen.

„Ich bin besorgt darüber, dass unsere Armee zwar im Stande ist Terroristen und ihre Unterstützer zu töten, aber nicht im Stande ist, Terroristen davon abzuhalten, Aufträge von uns zu erhalten.“

Es scheine eine „zunehmende Kluft zwischen den politischen Zielen, die Washington verfolgt, und der Realität, wie diese Ziele in Afghanistan zu erreichen sind, zu geben“, so Sopko weiter.

Ein Sprecher des US-Militärs sagte, die Beweislage sei nicht ausreichend. Ein willkürlicher Stopp der Aufträge nur aufgrund der Informationen von Sopkos Abteilung komme nicht in Frage, zitiert ihn Bloomberg. Es würden Probleme bei der termingerechten Erfüllung jener Aufträge entstehen. Der Auftragnehmer würde klagen und vor Gericht gewinnen.

Neuer Dialog-Versuch mit den Taliban

Die Taliban sind innerhalb Afghanistans als wichtigste politische Kraft einzuordnen. Insbesondere in den südlichen Regionen des Landes und im Nordwesten Pakistans sind sie stark vertreten. Im Juni hatten sich die USA sogar darum bemüht, in Gespräche mit den Taliban zu treten. Der Erfolg blieb aus.

Doch aktuell ist US-Außenminister Kerry in Pakistan und sucht nach Wegen, um mit Islamabad eine gemeinsame Strategie für Afghanistan zu entwickeln, berichtet Reuters India. Bei der Ausarbeitung der Strategie soll es auch um einen erneuten Dialog-Versuch mit den Taliban gehen. Kurz nach Obamas Besuch in Berlin sprach sich auch die deutsche Bundesregierung für Gespräche mit den Taliban aus.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Saudi-Arabien leitet spektakuläre Kehrtwende in der Außenpolitik ein

Im Nahen Osten findet eine tektonische Verschiebung des geopolitischen Settings statt – mit möglicherweise weitreichenden Folgen.

DWN
Politik
Politik Großbritannien liefert Uran-Munition an Ukraine

Die Panzer, die Großbritannien der Ukraine spendet, werden mit Munition geliefert, die abgereichertes Uran enthält. Russland warnt vor...

DWN
Politik
Politik Die Achse Moskau-Peking: Putin und Xi demonstrieren Geschlossenheit

Gleich mehrere Tage war Staatschef Xi bei Putin in Moskau zu Gast. Die beiden Staatschefs schlossen mehrere Abkommen, die die...

DWN
Finanzen
Finanzen Brand im Bankensystem: Fed verfolgt riskante Doppel-Strategie

Unabhängig davon, was die US-Zentralbank heute beschließt – dem Bankensystem droht ein Flächenbrand. Das Löschen könnte schwere...

DWN
Politik
Politik USA: Wird Donald Trump heute verhaftet?

In New York stehen Metallzäune vor dem Gericht, Trump wütet im Netz und Republikaner schimpfen auf die Justiz: Grund ist eine mögliche...

DWN
Politik
Politik IWF vergibt Milliardenkredite an Ukraine für Wiederaufbau

Der Internationale Währungsfonds hat der Ukraine Kredite in Milliardenhöhe gewährt. Das Geld soll in den Wiederaufbau der Infrastruktur...

DWN
Politik
Politik Ausschreitungen in Paris: Tausende Franzosen protestieren gegen Rentenreform

In Frankreich sind abermals Tausende gegen die geplante Rentenreform auf die Straßen gegangen. Die Polizei versuchte die Proteste mit...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleihen-Vernichtung bei Credit Suisse trifft vor allem Asien

Anleihen der Credit Suisse, die als zusätzliches Kernkapital galten, sind plötzlich für wertlos erklärt worden. Privatanleger vor allem...