Politik

Erika Steinbach (CDU / CSU)

Erika Steinbach (CDU/CSU) ist Bundestagsabgeordnete. Sie ist Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie stellvertretendes Mitglied im Innenausschuss und im Ausschuss für Kultur und Medien.
16.09.2013 01:09
Lesezeit: 1 min

Welchen Weg soll die EU einschlagen: Mehr Abgabe von Souveränität an Brüssel oder Rückgabe von Souveränität an die Nationalstaaten, wie von den Briten gefordert?

Ich will eine Europäische Union der Vaterländer. Das bedeutet, das gemeinschaftlich zu regeln, was erforderlich ist und alles darüber hinausgehende, insbesondere auch Gesellschaftspolitik in der Kompetenz der Mitgliedsstaaten zu belassen.

Soll es eine gemeinsame Haftung für die Schulden geben, oder soll jeder Nationalstaat für seine eigenen Schulden haften?

Eine europaweite, übernationale Haftung lehne ich ab. Es widerspricht dem Grundgedanken der EU. Eine gemeinsame Haftung setzt falsche Anreize: Die betroffenen Länder müssen vielmehr ihre Strukturen überprüfen: Die Haushalte müssen saniert werden. Nur dann werden die Länder auch wieder in der Lage sein, langfristig an den internationalen Kapitalmärkten günstig Kredite aufzunehmen.

Sparen geht am besten durch effizienten Einsatz von Steuergeldern. Sind Sie dafür oder dagegen, dass Behörden und Politiker, die nachweislich Steuergelder verschwendet haben, dafür auch bestraft werden sollen, etwa durch ein Bußgeld?

Das Debakel um den Flughafenneubau in Berlin zeigt doch ganz deutlich, dass politische Verantwortlichkeiten schwer festzumachen sind, strafrechtliche oftmals gar nicht. Sicherlich würde ein solcher Straftatbestand, neben der Veruntreuung im Amt, die es ja schon gibt, an den Stammtischen der Nation regen Zuspruch finden. Doch wie soll der juristisch ausgestaltet sein? Wer bestimmt was eine „nachweisliche Verschwendung“ ist? Auch ich ärgere mich über eine solche Verschwendung meiner Steuergelder, wie beim Hauptstadtflughafen geschehen, maßlos. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass die Einführung von verbindlichen transparenten Strukturen und Verfahren oder die Aufwertung der Stellung der Bundesrechnungshöfe deutlich effizienter sein würden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...