Wirtschaft

Wichtige Wirtschaftszentren in Asien verzeichnen Negativserie bei Handelsgeschäften

Japan, Singapur und Taiwan – welche eine gewisse Prognose-Funktion für den Welthandel innehaben – verzeichnen seit Monaten deutliche Rückgänge im Export und Importgeschäft.
18.09.2019 16:38
Aktualisiert: 18.09.2019 16:41
Lesezeit: 1 min

In Asien melden wichtige Industriestaaten seit Monaten Rückgänge im Handelsgeschäft, welche als Hinweis auf eine Abschwächung des Welthandels dienen können.

So bekommt die Exportnation Japan die Handelskonflikte und die schwächere Nachfrage aus China zu spüren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Ausfuhren fielen im August bereits den neunten Monat in Folge. Sie schrumpften binnen Jahresfrist um 8,2 Prozent, wie aus am Mittwoch veröffentlichten den Daten des Finanzministeriums hervorgeht. Vor allem die Nachfrage nach Autos, Autoteilen und Maschinen zur Chip-Produktion ließ nach.

Die Ausfuhren in die Volksrepublik China sanken mit 12,1 Prozent besonders kräftig. "Es ist besorgniserregend, dass die Exporte nach Asien und insbesondere nach China zurückgehen", sagte der Chefökonom des Instituts Itochu Economic Research, Atsushi Takeda. "Es besteht kein Zweifel daran, dass sich die chinesische Konjunktur verlangsamt, weil die dritte Runde der US-Zölle zu wirken beginnt."

Die japanischen Importe fielen im August um 12,0 Prozent und damit so stark wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. "Die Binnennachfrage dürfte nachgeben, wenn die Mehrwertsteuererhöhung kommt", sagte Chefökonom Takeda. Die Regierung will sie im kommenden Monat auf zehn Prozent anheben. Die Entwicklung erhöht den Druck auf die japanische Notenbank, am Donnerstag die Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft auszuweiten.

Auch Singapur – welches ebenfalls wie Japan als Indikator für den Welthandel dienen kann – verzeichnet seit Monaten Rückgänge. Nachdem es fünf Monate in Folge Rückgänge beim Export und Import in zweistelliger Höhe gegeben hatte, schrumpften die Exporte im August um 8,9 Prozent, berichtet The Straits Times.

Auch die Zahl von Taiwans Exportaufträgen gingen im August stark zurück, berichtet der englischsprachige Dienst von Reuters. Maßgeblich dafür soll eine schwache Nachfrage nach Smartphones gewesen sein. Die Nachfrage nach in Taiwan hergestellten Produkten aus den USA und China ging im Vergleich zum Vormonat noch viel stärker zurück, als Analysten erwartet hatten. Die Gesamtbestellungen im August gingen demnach gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozent auf 40,05 Milliarden Dollar zurück. Es war der zehnte Rückgang in einem Monat in Folge. Im Juli betrug der Rückgang 3 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche gegen militärische Führungsrolle in Europa
25.11.2025

Rente, Bürgergeld, Wehrdienst – bei solchen Themen ist die Stimmung der Bürger gut erforscht. Für die Außenpolitik gilt das hingegen...

DWN
Politik
Politik Lawrow zu Europa: "Ihr hattet eure Chancen, Leute"
25.11.2025

Haben sich die Ukraine und die USA geeinigt? Europa jedenfalls habe seine Chance verspielt, den Ukrainekonflikt politisch zu entschärfen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Biotech-Unternehmen wandern aus: Europa verliert 13 Mrd. Euro an die USA
25.11.2025

Europas Biotech-Branche steht an einem Wendepunkt, weil zentrale Finanzierungsquellen immer seltener im eigenen Markt zu finden sind....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
25.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Experten warnen vor wachsenden Risiken am Markt
25.11.2025

Die Finanzmärkte stehen unter spürbarer Spannung, während Anleger die Dynamik rund um künstliche Intelligenz bewerten. Doch weist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Doppelbesteuerung Rente: Ob Sie betroffen sind und was Sie tun können!
25.11.2025

In Deutschland müssen auch Rentner ihre Rente versteuern, weil Renten als Einkünfte gewertet werden, obwohl Arbeitnehmer bereits im...

DWN
Politik
Politik Georgiens Krise: Welche Machtverschiebung Europa jetzt alarmieren sollte
25.11.2025

Ein Land am Schwarzen Meer verliert seine demokratischen Sicherungen, während die Regierung Kritiker verfolgt und neue Allianzen mit...

DWN
Politik
Politik Insa-Umfrage aktuell: AfD bleibt in Sonntagsfrage vor Union
25.11.2025

Die aktuelle Insa-Umfrage zeigt eine AfD auf Rekordkurs - und eine Union, die langsam näher rückt. Gleichzeitig bröckelt das Tabu-Image...