Finanzen

Liquiditätskrise: Federal Reserve leitet erneut dutzende Milliarden ins Bankensystem

Die US-Zentralbank Federal Reserve hat am Dienstag erneut über 100 Milliarden Dollar ins Bankensystem geleitet. Offenbar leiden zahlreiche Banken unter Engpässen an Liquidität.
24.09.2019 16:39
Aktualisiert: 24.09.2019 16:42
Lesezeit: 1 min

Obwohl die Spannungen am US-Geldmarkt offenbar etwas abgenommen haben, bleibt die Nachfrage nach Zentralbankliquidität hoch. Das haben zwei Refinanzierungsgeschäfte der US-Notenbank Fed am Dienstag gezeigt. In ihrem täglichen Übernachtgeschäft versorgte sie die US-Banken mit Zentralbankgeld in Höhe von 75 Milliarden US-Dollar. Der Betrag entsprach den Summen, die die Notenbank an den vorherigen Tagen ins System gepumpt hatte. Die Banken fragten jedoch Liquidität in Höhe von 80 Milliarden Dollar nach.



Erstmals stellte die Fed darüber hinaus frisches Geld für 14 Tage zur Verfügung. Hier war die Nachfrage ebenfalls hoch. Die Geldhäuser erhielten liquide Mittel über 30 Milliarden Dollar - bei einer mehr als doppelt so hohen Nachfrage. Sie lag bei 62 Milliarden Dollar.



Seit etwa einer Woche stellt die US-Notenbank dem Interbankenmarkt kurzfristiges, aus dem Nichts geschaffenes Schuldgeld zur Verfügung. Dies war seit der Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren nicht mehr notwendig gewesen.

Öffentlich begründet wird der plötzliche Liquiditätsengpass mit hohen Steuerzahlungen durch Unternehmen und einem hohen Angebot an amerikanischen Staatsanleihen. Für beides benötigten die Banken frische Mittel, heißt es. Die Fed hat die Lage durch ihren Sondereinsatz mittlerweile etwas beruhigen können, nachdem die Zinssätze am Geldmarkt zeitweise drastisch nach oben gesprungen waren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schiene unter Druck: Expertenrunde soll Bahnverkehr stabilisieren
06.12.2025

Wegen anhaltender Probleme im Zugverkehr arbeitet eine neue Taskforce an kurzfristigen Lösungen für mehr Pünktlichkeit und Stabilität...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Automobilindustrie erholt sich: Nachfrage kehrt zurück
06.12.2025

Die europäischen Neuzulassungen ziehen spürbar an und signalisieren eine langsame, aber stabile Erholung der Automobilindustrie. Doch...

DWN
Technologie
Technologie Bidirektionales Laden in Schweden: E-Autos und Solaranlagen bieten neue Energie für Haushalte
06.12.2025

In Schweden entwickelt sich eine neue Form der dezentralen Energieversorgung, bei der Haushalte Strom selbst erzeugen und intelligent...

DWN
Politik
Politik Benelux-Einigung: Wie ein radikaler Zusammenschluss Europa herausfordern würde
06.12.2025

Mitten in einer Phase wachsender geopolitischer Spannungen nehmen belgische Politiker eine Vision wieder auf, die lange undenkbar schien...

DWN
Politik
Politik Trumps US-Sicherheitsstrategie und die Folgen für Europa
05.12.2025

Donald Trumps neue US-Sicherheitsstrategie rückt Europa ins Zentrum – allerdings als Risiko. Das 33-seitige Papier attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs schließt über 24.000 Punkten: Erholung geht am Freitag weiter
05.12.2025

Der deutsche Aktienmarkt legt zum Wochenschluss spürbar zu und der Dax überschreitet eine wichtige Schwelle. Doch der Blick richtet sich...

DWN
Politik
Politik Putin in Indien: Strategische Unabhängigkeit in der neuen Weltordnung
05.12.2025

Indien empfängt den russischen Präsidenten mit allen protokollarischen Ehren und stellt damit gängige westliche Erwartungen an globale...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Handwerkskunst aus Deutschland: Pariser Luxus-Modehäuser vertrauen auf die Stickerei Müller
05.12.2025

Die Stickerei Müller aus Franken fertigt für große Modehäuser wie Balenciaga und Yves Saint Laurent. Auf schwierige Jahre nach der...