Finanzen

Massive Stellenstreichungen befürchtet: Handelskonzern Metro in Aufruhr

Lesezeit: 1 min
26.09.2019 15:00  Aktualisiert: 26.09.2019 15:06
Die Leitung des Handelskonzerns Metro will die Tochter Real teilweise verkaufen. Arbeitnehmervertreter befürchten einen Kahlschlag mit tausenden betroffenen Angestellten.
Massive Stellenstreichungen befürchtet: Handelskonzern Metro in Aufruhr
Foto: Oliver Berg

Die Arbeitnehmer warnen den Handelskonzern Metro eindringlich vor einem Stellenabbau im Zusammenhang mit dem Verkauf der Supermarkttochter Real. "Ich habe in allen Gremien und auch im Metro-Aufsichtsrat gesagt: Zwingen Sie uns nicht zu Maßnahmen, die dem Konzern schaden werden", sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Metro, Werner Klockhaus, der gleichzeitig auch Chef des Real-Gesamtbetriebsrats ist, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Bei einer Trennung von Real seien nicht nur die 34.000 Beschäftigten der Supermarktkette betroffen, bedroht seien auch Metro-Mitarbeiter und damit insgesamt über 40.000 Beschäftigte. "Der ganze Konzern ist in Aufruhr, was die Arbeitnehmer betrifft", sagte er. Real sei in zahlreichen Bereichen - von Logistik und Einkauf bis hin zur IT - eng in die Metro eingebunden. Die Logistik der Metro arbeite aktuell etwa zu 70 Prozent nur für Real. Es drohten "signifikante Einschnitte".

Metro hatte zuvor erklärt, ein neues Sparprogramm zu prüfen, das nach einem Real-Verkauf greifen könnte. Endgültige Entscheidungen gebe es aber noch nicht. Die Maßnahmen könnten zwischen 35 und 60 Millionen Euro kosten und zu jährlichen Einsparungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich führen. Metro-Chef Olaf Koch hat Real ins Schaufenster gestellt, die Supermarktkette passt nicht mehr zu seiner Strategie, auf das Geschäft rund um den Großhandel zu setzen. Metro verhandelt seit Monaten mit einem Konsortium um den Immobilien-Investor Redos über einen Verkauf. Real soll dann nur noch im Kern erhalten bleiben, zahlreiche Märkte sollen an Konkurrenten gehen.

Die Arbeitnehmer bei Real hatten angesichts der Unsicherheiten um die Zukunft der Kette längere Zeit still gehalten. "Die Ruhe wird nun bald ein Ende nehmen, wenn es keinen Vorratssozialplan gibt", kündigte Klockhaus an. "Wenn Real zerstückelt wird, werden wir es nicht zulassen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen zum Nulltarif nach Hause geschickt werden", betonte er. Proteste könnten "zu erheblichen Konsequenzen führen, auch im Umsatz".

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...