Deutschland

Gegner der EZB-Anleihenkäufe stellen neuen Antrag in Karlsruhe

Die Gegner der Anleihenkäufe durch die EZB rufen erneut das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe an, da die Zentralbank die Käufe ohne ein konkretes Enddatum wieder aufgenommen hat.
08.10.2019 14:30
Lesezeit: 1 min
Gegner der EZB-Anleihenkäufe stellen neuen Antrag in Karlsruhe
Markus Kerber als Beschwerdeführer und Bevollmächtigter Ende Juli im Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe (Foto: dpa) Foto: Uli Deck

Die Gegner der billionenschweren EZB-Anleihenkäufe um den Berliner Finanzwissenschaftler Markus Kerber rufen erneut das Bundesverfassungsgericht an. Hintergrund ist der jüngste Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB), die umstrittenen Käufe ohne konkretes Enddatum wieder zu starten.

Die Klägergruppe beantragte die Wiedereröffnung der mündlichen Verhandlung vor den Karlsruher Richtern, wie sie am Dienstag in Berlin mitteilte. Angesichts der Entscheidung der Euro-Notenbank, ihre Anleihenkäufe unbefristet wieder aufzunehmen, müsse der Sachverhalt neu erörtert werden.

Das Verfassungsrichter seien gut beraten, den Fall in seiner neuen Dramatik näher zu betrachten, erklärte Kerber. Eine öffentliche Verhandlung sei erneut geboten. Der vor den Richtern erörterte Sachverhalt habe sich durch den EZB-Beschluss grundlegend verändert.

Das Verfassungsgericht hatte Ende Juli über die Käufe mündlich verhandelt. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte zuvor im Dezember die Käufe für rechtens erklärt und damit der EZB einen weitgehenden Freifahrtschein ausgestellt. Spannend wird nun, ob die Karlsruher Richter dem EuGH folgen. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts steht noch aus.

Die Europäische Zentralbank beschloss auf ihrer Zinssitzung im September gegen starken internen Widerstand im EZB-Rat, ab November wieder für monatlich 20 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Papiere zu erwerben. Ein Enddatum wurde nicht genannt. Die Käufe sollen erst dann gestoppt werden, wenn die Notenbank kurz vor einer Zinserhöhung steht.

Die Währungshüter hatten bis Ende 2018 bereits Papiere im Volumen von 2,6 Billionen Euro erworben. Danach wurden die Käufe gestoppt und nur noch auslaufende Anleihen ersetzt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...