Indien und die USA haben ihre Verteidigungszusammenarbeit offiziell eingestellt, nachdem sich die US-Regierung offenbar geweigert hatte, Indien High-End-Düsentriebwerktechnologie zu verkaufen, berichtet die indische Hindustan Times. Im Zentrum der strategischen Partnerschaft zwischen Indien und den USA stand die so genannte Initiative für Verteidigungstechnologie und Handel (DTTI).
Im Rahmen der DTTI hatten Indien und die USA seit 2012 gemeinsame Arbeitsgruppen (Joint Working Groups, JWGs) für die Zusammenarbeit bei Flugzeugträgern und Düsentriebwerktechnologie eingerichtet. Alle vier Projekte wurden nun eingestellt. Der Vorstoß erfolgte wenige Tage nach dem Besuch des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger in Indien.
Ellen Lord, US-Unterstaatssekretärin für Beschaffung und Nachhaltigkeit, sagt, dass es andere Aspekte der Flugzeugtechnologie gibt, an denen zusammen gearbeitet werden kann. “Das ursprüngliche Projekt ist momentan ausgesetzt. Wir sprechen aber auch über andere potenzielle Arbeitsgruppenelemente für Motoren. Wir konnten nicht verstehen, welche exportierbaren Technologien für die Inder nützlich sein würden, und wir standen vor einer Herausforderung im Hinblick auf die US-Exportkontrollen”, zitiert die Economic Times Lord.
Manmohan Bahadur, Generaldirektor des Center for Air Power Studies, meint: “Es wäre zu optimistisch gewesen, von den Amerikanern High-End-Triebwerkstechnologie zu erwarten - niemand verfügt über dieses strategische Know-how. Wir müssen uns für realistische Technologien entscheiden, die uns fehlen. Es gibt viele solche Technologien, die die USA anbieten können.”
Wenn sich Indien demnach für weniger entwickelte Triebwerkstechnologien entscheiden würde, könnte zwischen Washington und Neu Delhi eine gemeinsame Grundlage für den Export von US-Technologie nach Indien gefunden werden.