Wirtschaft

Studie: Höhere Windgeschwindigkeit gibt angeschlagener Windkraft-Branche wieder Auftrieb

Die Windpark-Betreiber in Deutschland bauen teilweise massiv Arbeitsplätze ab. Jetzt gibt es plötzlich wieder gute Nachrichten.
30.11.2019 09:46
Lesezeit: 1 min
Studie: Höhere Windgeschwindigkeit gibt angeschlagener Windkraft-Branche wieder Auftrieb
Für die Windanlagen-Betreiber scheint wieder etwas die Sonne (Foto: dpa). Foto: Mohssen Assanimoghaddam

Die Windpark-Branche steht derzeit massiv Druck: Die Unternehmen bauen immer mehr Arbeitsplätze ab, und die Politiker streiten sich, welche Gegenmaßnahmen zu treffen sind. Doch jetzt kommt plötzlich eine Information, mit der keiner gerechnet hat und die dem angeschlagenen Wirtschaftszweig in der emotional aufgeheizten Debatte wieder Oberwasser geben könnte – zumindest etwas:

Weltweit hat sich die durchschnittliche Windgeschwindigkeit an Land in den vergangenen Jahren um rund sieben Prozent erhöht. Das haben Wissenschaftler von der Princeton University in New Jersey herausgefunden. In Zahlen liest sich das so: Zwischen 2010 und 2017 sei das Tempo von 3,13 auf 3,30 Meter pro Sekunde angestiegen.

„Dieser Zuwachs bewirkt eine Steigerung der potenziell verwertbaren Windenergie um 17 Prozent“, errechneten die Fachleute. „Mögliche Ursachen sind bestimmte Wechselwirkungen zwischen Ozeanen und Atmosphäre“, interpretieren die Forscher ihre Ergebnisse, die darauf hinwiesen, dass die Windgeschwindigkeit zwischen 1980 und 2010 immer langsamer geworden ist.

Die Wissenschaftler hatten die Daten von mehr als 1.400 Wetterstationen aus den Jahren 1978 bis 2017 ausgewertet. Der überwiegenden Teil ihrer Studien beschäftigte sich mit den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel.

Die globale Trendumkehr ist im Jahr 2010 eingetreten. In Asien war dies im Jahr 2001 zu beobachten gewesen. In Europa und in Nordamerika ist sie im Jahr 2003 beziehungsweise im Jahr 2012 aufgetreten. „Ein Megawatt kann im Vergleich mit anderen Energiequellen den Kohlendioxid-Ausstoß um etwa 1.300 Tonnen mindern“, sagten die Forscher. „Zusätzlich kann damit rund 2.000 Liter Wasser gespart werden“, so die Experten.

Dabei warfen sie auch einen sehr optimistischen Blick nach vorne: „Wir gehen davon aus, dass sich der Trend zunehmender Windgeschwindigkeiten über zehn Jahren fortsetzen wird“, so die Forscher. „Doch ist es auch möglich, dass sich die Entwicklung danach wieder umkehrt, so dass die Windgeschwindigkeit dann wieder langsamer wird“, erklärten sie.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dow schließt Chemieanlagen: Was das für Deutschland bedeutet
07.07.2025

Der US-Konzern Dow zieht sich teilweise aus Mitteldeutschland zurück – und das hat Folgen. Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt...

DWN
Politik
Politik Folgekosten in Millionenhöhe: Corona-Krise und die Schattenseite staatlicher Beschaffung
07.07.2025

Milliardenkosten, ungenutzte Schutzmasken und politische Spannungen: Die Folgen der Maskenkäufe in der Corona-Krise wirken bis heute nach....

DWN
Politik
Politik Kontrollen an der Grenze zu Polen: Grenzkontrollen jetzt beidseitig aktiv
07.07.2025

Mitten in der Urlaubszeit zieht Polen die Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland an. Reisende spüren die Auswirkungen sofort –...

DWN
Politik
Politik Trump droht BRICS-Staaten mit neuen Strafzöllen
07.07.2025

Trump verschärft den Handelsstreit mit den BRICS-Staaten drastisch. Seine angekündigten Strafzölle könnten globale Lieferketten...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell auf Höhenflug trotz drohender US-Handelszölle
07.07.2025

Der DAX überrascht mit einem starken Anstieg über 24.000 Punkte – und das trotz drohender US-Zölle. Wie reagieren Investoren auf die...