Politik

Diplomatische Krise: Bolivien und Spaniens Opposition kooperieren gegen Podemos

Zwischen der neuen Regierung Boliviens und Spaniens Regierung ist eine diplomatische Krise entbrannt. Bolivien und Spaniens Opposition kooperieren nun, um einen angeblichen Finanzskandal um die spanische Regierungspartei Podemos aufzudecken.
07.01.2020 13:00
Aktualisiert: 07.01.2020 13:19
Lesezeit: 1 min
Diplomatische Krise: Bolivien und Spaniens Opposition kooperieren gegen Podemos
Der Vorsitzende von Podemos, Pablo Iglesias Turrión. (Foto: dpa) Foto: Juanjo Martin

Die Übergangsregierung Boliviens bat die Staatsanwaltschaft am vergangenen Montag, fünf spanische Politiker im Zusammenhang mit Verbindungen zum ehemaligen Top-Adjutanten des ehemaligen bolivianischen Präsidenten Evo Morales vorzuladen. Der Innenminister Arturo Murillo übermittelte den Antrag an den Generalstaatsanwalt Juan Lanchipa, um die Betroffenen als Zeugen vorzuladen.

Bei den Betroffenen handelt es sich um den Podemos-Vorsitzenden Pablo Iglesias Turrión, den ehemaligen Präsidenten José Luis Rodríguez Zapatero, den Juristen Baltasar Garzón und auch die linken Politiker Íñigo Errejón und Juan Carlos Monedero.

Murillo traf in der vergangenen Woche in La Paz mit Víctor González, Vizepräsident der spanischen Partei Vox, und dem spanischen EU-Parlamentarier Hermann Tertsch zusammen, mit dem er Informationen über die angeblichen Verbindungen der ehemaligen Minister von Morales austauschte, hauptsächlich mit der Partei Podemos, so die Zeitung Gestión España.

Der bolivianischen Generalstaatsanwaltschaft zufolge soll Morales während seiner Amtszeit (2006-2019) wirtschaftliche Beiträge zugunsten von Iglesias Turrión geleistet haben. Murillo sagte am vergangenen Freitag, dass der “Informationsaustausch” mit spanischen Politikern über diese Angelegenheit sie sehr besorgt habe.

“Wir wollen viel Klarheit darüber, welche Verbindungen zwischen Herrn Juan Ramón Quintana (ehemaliger Minister unter Morales, Anm. d. Rd.) und anderen ehemaligen Führern des Morales-Regimes und der Podemos-Partei in Spanien bestehen”, so Tertsch.

Den Informationen des Blatts El Cierre Digital zufolge hat bisher kein internationales Gericht ein Strafverfahren im Zusammenhang mit der angeblichen illegalen Finanzierung der Partei Podemos eröffnet.

Mittlerweile haben sechs Minister unter Morales Unterschlupf in der mexikanischen Botschaft in La Paz gefunden. Zuvor sollen spanische diplomatische versucht haben, den Ministern zur Flucht zu verhelfen. So lautet jedenfalls der Vorwurf der Übergangsregierung in Bolivien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der XRP-ETF-Markt steht vor einem bedeutenden Wandel: Bereitet er den Weg für ein herausragendes Jahr 2026?

Der Kryptowährungsmarkt steht erneut vor einem potenziellen Wendepunkt. Während Bitcoin und Ethereum im Fokus institutioneller Anleger...

DWN
Politik
Politik Drohnenabwehrzentrum startet: Bund und Länder bündeln Kräfte zur Gefahrenabwehr
17.12.2025

In Berlin startet ein neues Drohnenabwehrzentrum, das Behörden, Bundeswehr und Nachrichtendienste enger verzahnen soll. Drohnensichtungen...

DWN
Politik
Politik EU-Parlament macht Weg für Verzicht auf russisches Gas frei
17.12.2025

Die EU steuert auf einen harten Schnitt zu: Spätestens 2027 soll Schluss sein mit russischem Gas. Doch Ausnahmen, LNG und der Streit mit...

DWN
Politik
Politik Aus Bürgergeld wird Grundsicherung: Kabinett schickt mehrere Reformen auf die Strecke
17.12.2025

Letzte Kabinettsrunde vor Weihnachten: Von Grundsicherung über Rente bis Kurzarbeitergeld treibt die Regierung mehrere Reformen an. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank bringt den Wero-Bezahldienst zu Millionen Kunden
17.12.2025

Der Wero-Bezahldienst erreicht jetzt Millionen Bankkunden: Deutsche Bank und Postbank schalten den vollen Funktionsumfang frei. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...

DWN
Panorama
Panorama DHL-Betrugsmasche: Wie Kriminelle die Vorweihnachtszeit und das Paketchaos ausnutzen
17.12.2025

In der Vorweihnachtszeit nutzen Kriminelle das Paketchaos aus, um sich mit der sogenannten DHL-Betrugsmasche zu bereichern. Gefälschte...