Die US-Armee baut im Pazifischen Ozean ein Zentrum auf, um etwaige Angriffe auf China besser zu koordinieren. Das Zentrum arbeitet mehrdimensional und soll die Durchschlagskraft der US-Streitkräfte und ihrer Verbündeten mithilfe von geheimdienstlichen, elektronischen, von Raketen gestützten sowie von Cyber-Kapazitäten erhöhen.
Die Einheit soll dem von der South China Morning Post zitierten US-Army Secretary Ryan McCarthy zufolge unter anderem die Schlagkraft von Überschallraketen erhöhen, um Ziele auf See und auf dem Festland genau zu treffen und amerikanischen Angriffsschiffen den Vorstoß zu erleichtern. Wann genau die Einheit betriebsbereit und wo genau sie stationiert werden soll, sagte McCarthy nicht. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass sie irgendwo im Pazifik östlich von Japan oder den Philippinen aufgebaut wird.
Die Initiative diene dazu, „alle von Russland und China getätigten Investitionen zu neutralisieren“, wird McCarthy zitiert. Teil der neuen Offensive sei auch eine Vereinbarung mit dem National Reconnaissance Office über den Austausch von Satellitendaten.
Beobachter der South China Morning Post betonen den offensiven Charakter der neuen Spezialeinheit. Diese solle die Bedingungen für eine zunehmende Verlagerung von US-Truppen weg aus Europa, Afrika oder dem Nahen Osten nach Ostasien schaffen, um China einzudämmen. Dieser „Pivot to Asia“ wurde 2012 von US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Barack Obama angekündigt und seitdem verstärkt.
McCarthy zufolge könnten dann Bodentruppen „ein Loch in die Verteidigungslinien schlagen“, um den Weg für die Marine und die Luftwaffen freizumachen. Chinas Militärdoktrin sieht nämlich vor, Angreifer erst gar nicht in die Küstengewässer des Festlandes eindringen zu lassen, sondern diese mithilfe beispielsweise von Langstreckenraketen noch östlich der Inselkette Japan-Okinawa-Taiwan-Philippinen abzufangen.