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Absatz von Opel bricht um 35 Prozent ein

Opel hat im Jahr 2019 mehr als ein Drittel seines Umsatzes verloren.
16.01.2020 11:38
Aktualisiert: 16.01.2020 11:38
Lesezeit: 2 min
Absatz von Opel bricht um 35 Prozent ein
Eine Rote Ampel leuchtet vor dem Opel-Schriftzug des Automobilherstellers. (Foto: dpa) Foto: Andreas Arnold

Der Absatz der PSA-Tochter Opel ist Ende vergangenen Jahres in Europa überraschend stark eingebrochen. In einem zum Jahresausklang dank hoher Rabatte boomenden Automarkt schlugen Opel und die britische Schwester Vauxhall 35 Prozent weniger Fahrzeuge los als vor einem Jahr, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Zulassungsstatistik des europäischen Herstellerverbandes ACEA für 2019 hervorging. Während die übrige Konkurrenz im Dezember einen Schlussspurt hinlegte und so die Auslieferungen in der Europäischen Union im Gesamtjahr ins Plus hievte, fiel der PSA-Konzern wegen der Opel-Schwäche etwas zurück. Die Rüsselsheimer selbst begründeten den Rückgang damit, dass zahlreiche Modelle, die noch unter der Ägide des früheren US-Mutterkonzerns General Motors aufgelegt worden waren, aus dem Programm genommen wurden.

Dazu gehören etwa die Kleinwagen Karl und Adam, das Cabrio Cascada und der bisherige Zafira, dessen Nachfolger nun auf einer PSA-Plattform steht. Auch der Mokka X wird auf PSA-Technik umgestellt. Zudem sei der Absatz durch den Anlauf des neuen Corsa beeinflusst. Grund für die Umstellungen beziehungsweise die Streichung von etwa einem Viertel des Jahresabsatzes früherer Jahre ist laut Opel, dass diese Modelle nicht elektrifiziert werden konnten. "Die Entwicklung der Absatzzahlen im Dezember war vor allem von der Vorbereitung auf das Einhalten der ab 2020 geltenden CO2-Ziele geprägt", erklärte Opel dazu. Mit der Konzentration des Produktportfolios komme man der Erfüllung der schärferen Klimavorgaben in der EU näher.

Experten sehen dahinter auch die Renditevorgaben von PSA. Vor allem der Adam galt wegen seiner komplexen Bauweise als wenig rentabel. Der französische Mutterkonzern hat Opel seit der Übernahme 2017 auf Profitabilität getrimmt und so dafür gesorgt, dass die deutsche Tochter nach zwei Jahrzehnten in den roten Zahlen wieder Gewinn abwirft.

Durch den Umbau fallen allerdings erneut zahlreiche Arbeitsplätze weg. Der Opel-Vorstand hatte sich jüngst mit dem Betriebsrat auf die Streichung von zunächst bis zu 2.100 Stellen geeinigt. In den nächsten Jahren können weitere bis zu 2.000 wegfallen. Insgesamt plant die PSA-Tochter den Abbau von bis zu 4.100 Jobs zusätzlich zu den bereits vor zwei Jahren vereinbarten rund 7.000 Stellen. Im Gegenzug verlängert Opel die Jobgarantie für die verbleibende Belegschaft in mehreren Schritten bis 2029. Die gesamte Branche steckt wegen der schärferen CO2-Vorgaben im Umbruch und setzt auf den Bau von Elektroautos, für den weit weniger Personal benötigt wird als für Verbrennungsmotoren.

Bei Opel kommt hinzu, dass die französische Konzernmutter sich gerade mit Fiat Chrysler zusammenschließt. Experten rechnen damit, dass der fusionierte Konzern in Europa Überkapazitäten abbauen wird. Das werde auch Opel treffen, vermutet Ferdinand Dudenhöffer, der das CAR-Center an der Universität Duisburg-Essen leitet. "Der Aderlass bei Opel wird weitergehen." PSA saniere die Tochter vor allem durch Kostensenkungen und Personalabbau. Unterdessen schrumpfe der Marktanteil, weil die neuen Modelle sich nicht so gut verkauften wie erhofft, sagt Dudenhöffer. Opel widersprach dem: "Die Modelle, die in den vergangen Jahren eingeführt worden sind, haben Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich zu verzeichnen." Dazu gehörten der Opel Combo und die Stadtgeländewagen Grandland X und Crossland X. Auch beim neuen Corsa sei das bisherige Feedback von Kunden und Händlern positiv.

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