Finanzen

Angst vor dem Coronavirus treibt ETF-Goldbestände auf 7-Jahres-Hoch

Investoren weltweit setzen auf Gold, da die Auswirkungen des Coronavirus die globalen Aktienmärkte unter Druck setzen könnten.
29.01.2020 15:00
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Angst vor dem Coronavirus treibt ETF-Goldbestände auf 7-Jahres-Hoch
Goldbarren (Foto: dpa) Foto: Frank Rumpenhorst

Die Goldbestände der weltweiten börsengehandelten Gold-Fonds sind auf den höchsten Stand seit sieben Jahren gestiegen. Hintergrund sind die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus auf die globalen Märkte, die möglicherweise im anhaltenden Niedrigzinsumfeld die Nachfrage nach sicheren Häfen verstärkt haben.

Die weltweiten Goldbestände in ETFs stiegen am Dienstag auf 2.561,2 Tonnen. Dies war der höchste Stand seit Januar 2013, wie die von Bloomberg erhobenen Daten zeigen. Im Dezember 2012 erreichten die weltweiten ETF-Goldbestände mit 2.572,8 Tonnen ihren bisherigen Höchststand.

Es fehlen also demnach nur noch wenige Tonnen, bis die gesamten weltweiten Bestände an ETF-Gold ein neues Allzeithoch erreichen. Denn auch in den letzten vier Jahren in Folge waren die weltweiten Zuflüsse in die mit physischem Gold gedeckten Börsenfonds bereits durchweg positiv gewesen.

Die jüngsten Zuflüsse in die Gold-ETFs kommen zu einem Zeitpunkt, da der Goldpreis in Dollar nahe dem höchsten Stand seit 2013 liegt. Der Goldpreis ist auch in diesem Jahr weiter gestiegen, da der Ausbruch des Coronavirus die Weltwirtschaft zu schädigen droht, was offenbar zu Schwankungen in der Anlagestimmung und zu einem volatilen Aktienhandel geführt hat.

"Selbst wenn sich die Coronavirus-Situation verbessert, gibt es gute Gründe, mit weiteren Zuflüssen in Gold zu rechnen", zitiert Bloomberg Nicholas Frappell, globaler General Manager bei ABC Bullion in Sydney.

Denn auch andere positive Faktoren für die Goldnachfrage blieben bestehen, darunter die wachsende Bilanz der Federal Reserve, die niedrigen Realzinsen und die nicht absehbare Rückkehr zu einer normalen Geldpolitik bei der Federal Reserve, der Bank of Japan und der Europäischen Zentralbank, so Frappell.

Tatsächlich sind die realen US-Zinsen derzeit negativ, was die Opportunitätskosten für das Halten von physischem Gold senkt. Die Federal Reserve hat signalisiert, die Zinssätze auf absehbare Zeit niedrig zu halten, während sie ihre Bilanz weiter ausweitet, um die Geldmärkte zu stabilisieren.

"Wenn das Virus eingedämmt würde, könnten wir einen gewissen Rückgang der ETF-Bestände erleben, aber sicherlich keinen Zusammenbruch", sagt John Sharma, ein Ökonom bei der National Australia Bank, zu Bloomberg. Niedrige Zinssätze, geopolitische Fragen und mögliche Handelsspannungen würden weiter bestehen bleiben und die Nachfrage nach Gold unterstützen.

Laut Zahlen des World Gold Council haben die Goldbestände der weltweiten ETFs bereits im vergangenen Jahr einen neuen Rekord von vorübergehend rund 2.900 Tonnen erreicht. Vor allem auch die deutschen Gold-ETFs verzeichneten demnach einen starken Anstieg ihrer Bestände, was hauptsächlich auf die negativen Zinsen zurückgeführt wurde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen COME Mining App Officially Launches: Supports BTC, USDC, and XRP, Start a Bitcoin Miner for Free, and Easily Earn $11,700 Daily

New York, October 2025—With the global cryptocurrency bull market in full swing, investor demand for stable and sustainable passive...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinesische Windindustrie greift eine weitere europäische Schlüsselbranche an
10.10.2025

Chinesische Windkonzerne investieren massiv in Europa. Sany plant Werke in Deutschland und Spanien, MingYang baut für 500 Millionen Euro...

DWN
Technologie
Technologie Stuttgart elektrisiert: Daimler verwandelt Busdepot in Hochvolt-Kraftwerk
09.10.2025

Mit 28 gleichzeitig ladenden Elektrobussen läutet Stuttgart das Ende der Diesel-Ära ein. Daimler Buses errichtet ein Ladezentrum, das...

DWN
Politik
Politik Aktivrente soll Gesetz werden
09.10.2025

Die Aktivrente mit steuerfreiem Zuverdienst bis zu 2.000 Euro im Monat soll nach einer Koalitionseinigung auf die letzten Details nun...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDMA: Deutsche Maschinenbauer blicken pessimistisch in die Zukunft
09.10.2025

Zollkonflikte, China-Konkurrenz und schwächelnde Autoindustrie: Warum viele Maschinenbauer ihre Lage aktuell als „schlecht“ einstufen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rechtsstreit um Netto-Werbung: Bundesgerichtshof klärt Anforderungen an Preiswerbung
09.10.2025

Mit Preisermäßigungen locken viele Einzelhändler ihre Kundschaft an. Dabei gibt es rechtlich einiges zu beachten. Der BGH hat eine...

DWN
Politik
Politik Von der Leyens Kommission übersteht weitere Misstrauensvoten
09.10.2025

Rechte und Linke attackieren von der Leyen scharf - doch ihre Kommission hält stand. Wie geht es nach den erneuten Misstrauensvoten und...

DWN
Finanzen
Finanzen Gerresheimer-Aktie stürzt ab: Schwächerer Geschäftsverlauf und gesenkte Gerresheimer-Prognose
09.10.2025

Die Gerresheimer-Aktie steht erneut massiv unter Druck. Nach schwächeren Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2025 hat der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ehrliche Narren scheitern: Warum Moral ohne Macht im Management untergeht
09.10.2025

Unternehmen lieben die Rhetorik von Ethik und Empathie – doch wer in Führungspositionen nur auf Redlichkeit setzt, geht unter....