Politik

Eklat im spanischen Parlament: Fünf Parteien boykottieren Königsrede

Lesezeit: 1 min
03.02.2020 14:27  Aktualisiert: 03.02.2020 14:27
Im spanischen Parlament haben fünf Parteien aus Protest gegen die Monarchie die Rede von König Felipe VI. boykottiert.
Eklat im spanischen Parlament: Fünf Parteien boykottieren Königsrede
Felipe VI., König von Spanien, spricht im Parlament. Die spanische Königsfamilie hat die 14. Legislaturperiode im Parlament eröffnet. (Foto: dpa)
Foto: Eduardo Parra

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bei der Eröffnung der neuen Legislaturperiode haben fünf Parteien im spanischen Parlament die Rede von König Felipe VI. boykottiert. Aus Protest gegen die Monarchie blieben die Abgeordneten der separatistischen katalanischen Gruppierungen ERC, JuntsxCat und CUP dem Sitzungssaal am Montag ebenso fern wie die Vertreter der baskischen Partei EH Bildu und der BNG aus Galicien.

«Die spanische Monarchie vertritt uns nicht», sie sei ein Erbe der Franco-Diktatur (1939-1975), hieß es in einem gemeinsamen Brief, den führende Abgeordneten vor Beginn der Eröffnungssitzung vor Journalisten verlasen. Die fünf Parteien treten für eine Abspaltung ihrer jeweiligen Regionen von Spanien ein.

In seiner Rede sagte Felipe dann wenig später: «Spanien kann nicht die einen gegen die anderen sein. Spanien sollte von allen und für alle sein.» Er rief die 17 Parteien in dem nach der Wahl vom 10. November stark zersplitterten Parlament zur Kompromissbereitschaft auf. «Die Vereinbarung ist das Wesen des Parlamentarismus», sagte er.

Nach zwei Neuwahlen im vorigen Jahr und einem monatelangen Ringen hatte der Sozialist Pedro Sánchez im Januar zusammen mit dem Linksbündnis Unidas Podemos (UP) die erste Koalitionsregierung der neueren Geschichte Spaniens gebildet. Anders als bei der Eröffnung der Legislaturperiode im Jahr 2016, als sie Felipe den Applaus verweigerten und entgegen der Etikette nach der Königsrede sitzen blieben, zollten die UP-Vertreter dem Monarchen diesmal Beifall.

Die katalanische ERC, immerhin fünftstärkste Kraft im neuen Parlament, spielte bei der Wahl von Sánchez eine entscheidende Rolle. Nachdem der Sozialist Dialog im Katalonien-Konflikt versprochen hatte, enthielten sich die Linksseparatisten bei der Wahl im Parlament im Januar der Stimme - und ermöglichten so die Wahl des 47-Jährigen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...