Finanzen

UN fordern Verzicht auf Bargeld wegen Coronavirus

Laut einer Warnung der Weltgesundheitsorganisation, die zur UN gehört, könnten Geldscheine das Coronavirus übertragen. Daher sollten die Leute jetzt bis auf Weiteres bevorzugt mit Karte oder Handy bezahlen.
05.03.2020 11:00
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
UN fordern Verzicht auf Bargeld wegen Coronavirus
Um eine Ansteckung mit dem neuen Coronavirus zu vermeiden, sollte man vorerst auf den Einsatz von Bargeld verzichten, so die Weltgesundheitsorganisation. (Foto: dpa) Foto: Monika Skolimowska

Geldscheine verbreiten möglicherweise das neue Coronavirus, sagte die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Daher sollten die Menschen versuchen, statt Bargeld kontaktlose Zahlungen zu verwenden. Wenn sich die Verwendung von Bargeld nicht verhindern lässt, sollte man sich nach dem Berühren der Banknoten die Hände waschen.

Das infektiöse Virus Covid-19 könne für einige Tage an der Oberfläche von Geldscheinen haften bleiben, teilte die UN-Agentur am Montagabend mit. Daher sollte man wenn möglich kontaktlose Bezahlsysteme verwenden, um die Ausbreitung der neuartigen Krankheit zu verhindern, zitiert der Telegraph einen WHO-Sprecher.

China und Korea hatten bereits im Februar damit begonnen, gebrauchte Banknoten zu desinfizieren und unter Quarantäne zu stellen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Die Beamten verwendeten ultraviolettes Licht und hohe Temperaturen, um die Banknoten zu sterilisieren, und brachten sie erst wieder in Umlauf, nachdem sie versiegelt und bis zu 14 Tage gelagert worden waren.

Eine Quelle bei der Bank of England sagte, dass es derzeit keine Pläne gibt, dies auch im Vereinigten Königreich zu tun. Die britische Zentralbank hat jedoch ebenfalls gesagt, dass ihre Banknoten "Bakterien oder Viren tragen können", und die Bürger dazu aufgefordert, sich regelmäßig die Hände zu waschen.

Ein Sprecher der Bank of England sagte: "Wie jede andere Oberfläche, mit der eine große Anzahl von Menschen in Kontakt kommt, können Banknoten Bakterien oder Viren tragen. Das Risiko bei der Handhabung einer Polymernote ist jedoch nicht größer als bei der Berührung einer anderen üblichen Oberfläche, wie Handläufen, Türgriffen oder Kreditkarten.

Die Weltgesundheitsorganisation beurteilt den Umgang mit Bargeld offenbar deutlich kritischer. Auf die Frage, ob Banknoten das Coronavirus verbreiten könnten, sagte ein WHO-Sprecher: "Ja, das ist möglich und eine gute Frage. Wir wissen, dass Geld häufig den Besitzer wechselt und alle möglichen Arten von Bakterien und Viren und solche Dinge aufsaugen kann."

Wie lange das neue Coronavirus außerhalb des menschlichen Körpers überleben kann, ist noch nicht eindeutig geklärt. Die Weltgesundheitsorganisation rät den Menschen daher dringend, sich nach dem Kontakt mit Banknoten die Hände zu waschen und das Gesicht nicht zu berühren. "Wenn möglich, ist es eine gute Idee, kontaktlose Zahlungen zu verwenden", so der Sprecher.

Eine Analyse von 22 früheren Studien über ähnliche Coronaviren, darunter das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (Sars) und das Respiratorische Syndrom des Nahen Ostens (Mers), die diesen Monat online im Journal of Hospital Infection veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass menschliche Coronaviren bei Raumtemperatur auf unbelebten Oberflächen bis zu neun Tage infektiös bleiben können.

Die Viren können jedoch durch die Verwendung üblicher Desinfektionsmittel schnell unschädlich gemach werden. Zudem lösen sie sich bei höheren Temperaturen auf, schreiben die Autoren. Es ist jedoch noch nicht klar, ob sich das neue Coronavirus in ähnlicher Weise verhält wie die untersuchten ähnlichen Viren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Krones-Aktie: Wie aus Flaschen Milliarden werden
17.10.2025

Ob Ketchup, Cola oder Sojadrink: Weltweit läuft fast jede Flasche durch eine Abfüllline von Krones. Seit fast 75 Jahren versorgt die...

DWN
Politik
Politik Hybridkrieg im Orbit: Die tickende Bombe über unseren Köpfen
17.10.2025

Sabotage, Cyberattacken und Desinformation – der Hybridkrieg Russlands gegen den Westen erreicht eine neue Dimension. Experten warnen:...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Oliver Blume tritt als Porsche-Chef ab – Fokus auf Volkswagen
17.10.2025

Oliver Blume wird seinen Posten als Vorstandsvorsitzender von Porsche abgeben. Für den Manager aus Stuttgart bedeutet dies voraussichtlich...

DWN
Politik
Politik Grüne fordern deutliches Plus beim Bafög – Reformantrag heute im Bundestag
17.10.2025

Die Grünen im Bundestag drängen auf eine umfassende Reform des Bafög und fordern eine Erhöhung des Grundbedarfs von 475 auf 563 Euro....

DWN
Politik
Politik US-Angriff in der Karibik: Rechtlich fragwürdige Operation unter Trump gegen Venezuela
17.10.2025

Die USA haben erneut ein Boot in der Karibik angegriffen, das angeblich Drogen transportierte. Experten sehen den Schlag unter Präsident...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis erneut auf Rekordhoch: Experten diskutieren Überbewertung und Portfoliochancen
17.10.2025

Der Goldmarkt steht aktuell im Fokus von Anlegern und Analysten. Die Preise steigen rasant, Handelsvolumina erreichen ungewöhnliche...

DWN
Politik
Politik Wehrdienst-Debatte: Pistorius und Möller zeigen sich gesprächsbereit
17.10.2025

Nach zunächst scharfen Auseinandersetzungen haben Verteidigungsminister Boris Pistorius, Fraktionsvize Siemtje Möller und der Abgeordnete...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Zinsen, Zölle, Inflation – Investieren in der Krise
17.10.2025

Die Zinsen stagnieren, die Inflation steigt wieder, die Aktienmärkte schwanken auf hohem Niveau – Verbraucher, Unternehmer und...