Deutschland

Inflation: Preise für Fleisch steigen um acht Prozent

Die Preise für Nahrungsmittel und Energie in Deutschland haben zuletzt angezogen. Die Fleischpreise erhöhten sich sogar um acht Prozent.
14.03.2020 13:36
Lesezeit: 1 min
Inflation: Preise für Fleisch steigen um acht Prozent
Wird Fleisch in Deutschland zu einem Luxus-Nahrungsmittel? (Foto: dpa) Foto: Jan Woitas

Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Februar insgesamt nicht weiter beschleunigt. Die Verbraucherpreise lagen wie schon im Januar um 1,7 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie das Statistische Bundesamt am Freitag bestätigte. Im November hatte die Inflationsrate noch 1,1 Prozent betragen, im Dezember 2019 dann 1,5 Prozent.

Allerdings mussten Verbraucher vor allem für Nahrungsmittel, aber auch für Energie im Februar mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Hätten die Wiesbadener Statistiker die Preisentwicklung in diesen beiden Bereichen herausgerechnet, hätte sich eine Inflationsrate von 1,5 Prozent ergeben.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich mit plus 3,3 Prozent überdurchschnittlich. Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren im Februar Obst (plus 9,0 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (plus 8,0 Prozent). Zuvor hatte sich Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner über die niedrigen Fleischpreise in Deutschland beschwert. Sie forderte die Bürger auf, auf teures Fleisch zu setzen.

Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist um 2,0 Prozent. Dabei stand Preiserhöhungen bei Strom (plus 4,4 Prozent) und Kraftstoffen (plus 3,0 Prozent) ein deutlicher Preisrückgang bei Heizöl (minus 10,1 Prozent) gegenüber.

Von Januar auf Februar 2020 legte das Preisniveau um 0,4 Prozent zu. Auch hier bestätigte das Bundesamt seine erste Berechnung von Ende Februar.

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das könnte die Wirtschaft bremsen.

Der für europäische Vergleichszwecke berechnete Preisindex HVPI für Deutschland, den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, lag nach Berechnung der Wiesbadener Statistiker im Februar ebenfalls um 1,7 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats. Seit Jahren versucht die EZB mit einer Flut billigen Geldes die Konjunktur anzuschieben und die Teuerungsrate in Richtung ihrer Zielmarke zu treiben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin 2026: Droht der nächste Crash oder ein neuer Reifegrad des Marktes?

Wie sich Bitcoin im Jahr 2026 verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Was sich jedoch belastbar analysieren lässt, sind...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalwährung: EU-Finanzminister beschließen digitalen Euro
16.12.2025

Der „Digitale Euro“ soll ab 2029 Realität werden: Die Pläne für eine Digitalwährung in der Euro-Zone schreiten voran. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rentenkommission startet: Experten sollen Reform ohne feste Vorgaben prüfen
16.12.2025

Nach langem Hin und Her um das erste Rentenpaket nimmt ein neues Gremium seine Arbeit auf. Die Kommission aus Fachleuten soll Vorschläge...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Impfschäden: Wann haften Hersteller für Gesundheitsfolgen?
16.12.2025

Kopfschmerzen, Fieber oder sogar Hörverlust – treten nach einer Corona-Impfung gesundheitliche Probleme auf, suchen Betroffene häufig...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gewinneinbruch bei Autobauern: Deutsche Hersteller besonders unter Druck
15.12.2025

Die weltweite Krise der Autoindustrie macht den deutschen Herstellern stärker zu schaffen als vielen internationalen Wettbewerbern. Eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vertrauensverlust im Mittelstand: Wirtschaft zweifelt an Merz:
15.12.2025

Das Vertrauen des deutschen Mittelstands in die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt deutlich ab. Laut einer aktuellen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 63.000 Jobs bedroht: Ostdeutsche Chemiebranche drängt auf Rettungsplan
15.12.2025

Die Chemieindustrie in Ostdeutschland steht unter Druck: Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben der Bundesregierung einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bahnhofstoiletten bleiben kostenpflichtig: DB sieht keinen Spielraum
15.12.2025

Kostenlose Toiletten an Bahnhöfen sind in Deutschland selten. Laut Bundesregierung sieht die Deutsche Bahn aus Kostengründen keine...