Deutschland

Spezialmarkt für die Behandlung von Oberflächen explodiert auf 12 Milliarden Euro

Lesezeit: 2 min
08.04.2020 11:00
Die deutschen Hersteller sind beim Smart Coating, einem besonderen Markt für die Behandlung von Oberflächen, Weltspitze. Schätzungen zufolge werden die Erlöse der Unternehmen rasant steigen.
Spezialmarkt für die Behandlung von Oberflächen explodiert auf 12 Milliarden Euro
Bunte Farben verbessern immer die Laune. (Foto: dpa)
Foto: Peter Steffen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Markt für die Spezial-Behandlung von Oberflächen – das sogenannte Smart Coating – steigert sich aktuellen Prognosen zufolge in den kommenden Jahren erheblich. So dürften die Umsätze der Hersteller weltweit bis 2026 auf 12,7 Milliarden Dollar (11,2 Milliarden Euro) regelrecht explodieren. Wie die Analysten des internationalen Marktforschungsinstituts Verified Market Research (VMR) schätzen, hat der Wert des Marktes 2018 bei 2,6 Milliarden Dollar gelegen – also 2,3 Milliarden Euro. Sollten die Fachleute Recht behalten, würden sich die Erlöse damit fast verfünffachen.

Hintergrund: Beim Smart Coating geht es darum, Material so zu behandeln, dass die Werkstoffe verbesserte Eigenschaften aufweisen. Davon können sowohl private Kunden als auch Industrieunternehmen profitieren. Die Produkte sind vielfältig – beispielsweise werden bestimmte Lacke und Farben hergestellt, die Verschmutzungen abweisen: Wenn Regen fällt, zieht er gewöhnlich Dreck, der sich auf der Oberfläche einer Wand befindet, mit nach unten und hinterlässt dadurch Schmutzstreifen. Um das zu vermeiden, kann man diese so mit einer besonderen Beschichtung behandeln, dass der Tropfen, der herunterläuft, keine Verschmierung mehr auf der Wand hinterlässt.

Zu den deutschen Mittelständlern, die in diesem Geschäftsfeld besonders aktiv sind, gehört die aktiennotierte Sto AG aus Stühlingen im Süden Baden-Württembergs. „Das Haupt-Business ist der Verkauf von Wärmedämm-Verbundsystemen, womit wir den Löwenteil unseres Umsatzes generieren. In diesem Bereich befindet sich auch das Segment mit den Produkten fürs Smart Coating, ohne dass wir über die konkreten Zahlen darüber verfügen“, sagte ein Sprecher des Unternehmens, auf Anfrage der Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN).

„Das Geschäft mit den Smart Coatings ist für uns jedenfalls eine absolute Cash Cow“, erklärte der Sprecher der AG, die im Jahr 2018 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro erzielt hat. Der operative Gewinn (EBIT) lag bei fast 82 Millionen Euro.

Ein weiterer wichtiger Anbieter sind die Deutsche Amphibolin-Werke (DAW) aus Südhessen, die Eingeweihten mit ihren Marken „Alpinaweiß“ und „Caparol“ ein Begriff sind. Das Unternehmen generiert wie die südwestdeutsche Sto AG jährliche Erlöse von weit mehr als eine Milliarden Euro.

Damit gehören die beiden Unternehmen schon zu den größeren Anbietern in Deutschland. Denn es gibt sehr viele Firmen, die nur einen Umsatz von 20 Millionen Euro ausweisen und nicht mehr als 75 Mitarbeiter beschäftigen. Im Weltvergleich gehören die Deutschen Unternehmen aber grundsätzlich zu den wichtigsten Anbietern, wenn es um das Smart Coating geht.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
07.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freie Lehrstellen erreichen kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Der Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Investitionsschreck Deutschland: Internationale Investoren meiden deutsche Projekte
07.05.2024

Ausländische Unternehmen haben im vergangenen Jahr immer weniger in Deutschland investiert. Die Anzahl der Projekte ausländischer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...