Auf den globalen Finanzmärkten zeigten sich in der letzten Woche extreme Turbulenzen. So verzeichnete etwa der US-Aktienindex Dow Jones mit einem Minus von über 17 Prozent seine schlimmste Woche seit dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers im September 2008. Zugleich kaufte die US-Notenbank in der vergangenen Woche Wertpapiere im Umfang von mehr als 300 Milliarden Dollar - deutlich mehr als jemals zuvor in ihrer Geschichte. Und nun wird sie sogar Unternehmensanleihen kaufen.
Im Januar hatte der Umgang Chinas mit dem Coronavirus zunächst nur wirtschaftliche Einschnitte in dem Land selbst sowie wachsende Auswirkungen auf die globalen Lieferketten zur Folge. Doch inzwischen haben die meisten Staaten der Welt umfangreiche Maßnahmen ergriffen, die zwar die Ausbreitung des Virus nicht verhindern konnten, die aber große Teile der Weltwirtschaft lahmgelegt haben und voraussichtlich eine globale Rezession auslösen werden.
Entsprechend groß sind auch die Sorgen der deutschen Kleinanleger. Denn nicht nur die Kurse der meisten Aktien haben in den letzten Wochen stark Verluste verzeichnet, sondern auch Geldanlagen wie Gold und noch viel stärker Bitcoin. Der Dax hat seit Jahresbeginn etwa ein Drittel eingebüßt. Der Goldpreis (in Euro) liegt zwar noch leicht höher als zu Jahresbeginn, hat aber im Februar bereits deutlich höher gelegen. Und der stark schwankende Bitcoin-Kurs hat seit Jahresbeginn rund 10 Prozent verloren.
Vor diesem Hintergrund zeigt Google Trends für die vergangene Woche in Deutschland einen überaus starken Anstieg der Suchanfragen nach "Aktien kaufen", "Gold kaufen" und "Bitcoin kaufen". Die Zahl der Menschen hierzulande, die nach "Aktien kaufen" suchten, lag in der vergangenen Woche etwa zehnmal so hoch, wie es im Verlauf der letzten zwölf Monate sonst der Fall gewesen war. Das Interesse an Gold und Bitcoin hat sich den Daten zufolge etwa verfünffacht.
Unklar ist, was wirklich hinter dem verstärkten Interesse der Deutschen an Aktien, Gold und Bitcoin steckt. Zum einen könnte es sein, dass die deutschen Kleinanleger zu niedrigen Preisen in diese drei Geldanlagen einsteigen wollen, weil die Kurse an den Börsen zuletzt so stark gefallen sind. Offensichtlich sind aber niedrige Preise allein kein ausreichender Grund für eine Investition. Denn die Preise könnten auch noch weiter fallen.
Zum anderen könnte es sein, dass die deutschen Kleinanleger wegen der extremen monetären und fiskalischen Eingriffe durch die Europäische Zentralbank beziehungsweise durch die Bundesregierung für die Zukunft eine starke Inflation erwarten. Und eine weitere Möglichkeit besteht auch darin, dass die Kleinanleger wegen der schwachen Kapitalisierungen der Banken auch hierzulande Kapitalkontrollen und Bail-ins befürchten.