Was ist ein Bitcoin Halving?
Das Halving ist eine Funktion, die fest in den Quellcode der Bitcoin Blockchain implementiert wurde. Bei der Programmierung von Bitcoin definierte Satoshi Nakamoto, der Gründer der Kryptowährung Bitcoin, dass es maximal 21 Millionen Bitcoin (BTC) geben kann. Doch nicht alle BTC befinden sich seit dem Start der Blockchain im Umlauf. Vielmehr tragen die Miner des Netzwerks dazu bei, diese Coins freizusetzen oder umgangssprachlich auch zu “schürfen”.
Maßgeblich ist hierbei das Mining, bei dem die Miner Transaktionen in Blöcke schreiben und im Gegenzug eine Belohnung in Form von BTC erhalten. Die Rede ist hierbei vom sogenannten Block Reward, welcher zur Entlohnung der Miner dient. Für die Miner des Netzwerks ist die Reward eine wichtige Kennzahl, denn die Miner stehen untereinander im Wettbewerb. Dementsprechend müssen die Miner durch die ausgezahlten Coins zumindest kostendeckend agieren, vor allem Hardware- und Stromkosten.
Beim Start des Bitcoin-Netzwerks im Jahr 2008 erhielten die Miner für den erfolgreichen Abschluss eines Blocks 50 BTC. Da alle 10 Minuten ein Block geschürft wird, musste Nakamoto einen Mechanismus einbauen, der nach einiger Zeit für eine Reduktion der Coin-Gewinnung sorgt. Hierbei handelt es sich um das Halving. Nach dem Abschluss aller 210.000 Blöckn findet dieses Event statt und halbiert die Belohnung der Miner. Dies ist circa alle vier Jahre der Fall.
Inzwischen haben wir zwei Halvings durchlaufen, sodass die Reward noch 12,5 BTC beträgt. Mit dem nächsten Halving, welches in wenigen Tagen stattfindet, sinkt die Reward auf 6,25 BTC pro abgeschlossenen Block.
Trotz dieser sinkenden Belohnung profitiert das Bitcoin-Netzwerk von einer konstant steigenden Rechenleistung, der sogenannten Hash Rate. Folglich agieren mehr Miner im Netzwerk oder stellen dem Netzwerk schlicht und ergreifend mehr Rechenleistung zur Verfügung. Am 12. Mai 2020 findet das nächste, langersehnte Halving statt.
Das Halving ist eine Grundfunktion von Bitcoin
Wer schon einmal Kryptowährungen kaufen wollte, ist bei der Recherche unweigerlich auf Bitcoin gestoßen. Immerhin handelt es sich hierbei um die größte und wichtigste Kryptowährung an den Märkten. Allerdings plante Satoshi Nakamoto nicht nur die Entwicklung einer digitalen und dezentralen Währung. Vielmehr fokussierte er sich auch auf die Sicherheit und Stabilität der neuen Digitalwährung. Geht es nach den Anlegern, dann lässt sich Bitcoin zu einem gewissen Maß auch mit Gold vergleichen. Oftmals fällt online das Wort “digitales Gold”.
Vor allem klassische Fiatwährungen haben keinerlei Bezug zu einem sichernden Asset. Dementsprechend basiert unser komplettes Geldsystem auf Vertrauen. Im Rahmen der Geldpolitik können die Notenbanken die Geldmenge anpassen. Die Steuerung der Nachfrage obliegt hingegen den Regierungen. Bei einem Blick auf die jüngere Vergangenheit zeigt sich, dass in Krisenzeiten vor allen Dingen die Anpassung der Geldmenge eine beliebte Maßnahme ist.
Bei physischen Assets wie Gold ist eine Anpassung der Menge nur schwer realisierbar, denn die Goldvorkommen sind rar gesät und der Abbau neuer Ressourcen ist aufwendig. Aus diesem Grund gibt es keine sonderlich hohe Inflation beim Gold – diese liegt zwischen 2 und 3 Prozent pro Jahr.
Auch Bitcoin unterliegt einer vergleichsweise geringen Inflation. Durch die Begrenzung der maximalen Supply steht fest, dass es ein natürliches Ende gibt. Jede Coin ist ein rares Gut und besitzt somit einen intrinsischen Wert. Dabei gilt: je geringer die Verfügbarkeit, desto höher der Wert. Mit dem Halving sinkt nun die Anzahl der frischen Coins nachhaltig – die Inflation im Bitcoin-Netzwerk fällt ab. Durch das Halving wird die Inflation von rund 4 Prozent auf rund 2 Prozent pro Jahr reduziert.
Welchen Einfluss hat das Halving auf Bitcoin?
In erster Linie betrifft das Halving die Miner, die für die geleistete Arbeit die Block Reward und die entstehende Transaktionsgebühr erhalten. Dementsprechend ist das Mining eine lukrative Möglichkeit, um Bitcoin zu verdienen. Allerdings zeigt sich am Beispiel von Bitcoin auch, dass diese Verdienstmöglichkeit mit einem hohen Wettbewerb einhergeht.
Im Laufe der vergangenen Jahre haben sich zahlreiche gewerbliche Teilnehmer auf das Mining spezialisiert, sodass der Markt zum aktuellen Zeitpunkt von Mining Farms und Mining Pool geprägt ist. Die privaten Miner können bei diesem Wettbewerb nicht mehr ausreichend Rechenleistung einbringen, um gewinnbringend zu agieren. Und die Hash Rate, welche sich alle zwei Wochen an die Rechenleistung im Netzwerk anpasst, erreicht kontinuierlich neue Höchstwerte.
Maßgeblich für den erzielbaren Gewinn beim Mining sind die entstehenden Energiekosten und der zu erwartende Ertrag. Sobald der Ertrag nicht mehr ausreicht, um die entstehenden Kosten zu decken, ist das Mining nicht mehr lukrativ. Dementsprechend muss bei einem Absinken des Block Rewards der Preis eines BTC steigen, um eine negative Entwicklung zu vermeiden. Ein Blick auf die beiden zurückliegenden Halvings verdeutlicht, dass diese These zutrifft. Immerhin notierte BTC nach dem vergangenen Halving zwischenzeitlich bei 19.700 US-Dollar.
Außerdem sinkt nun die Anzahl der neuen, handelbaren Coins, da sich ein Großteil der verfügbaren BTC in den sogenannten Cold Wallets und Hardware Wallets langfristig orientierter Anleger befindet. Legen wir eine Preisfindung nach den Grundsätzen von Angebot und Nachfrage zugrunde, sorgt die eintretende Angebotsverknappung bei konstanter Nachfrage für steigende Preise.
Differenzierte Erwartungen bei den Marktteilnehmern
Blicken wir ausschließlich auf die zurückliegenden Halvings, dann ist auch in diesem Jahr mit einem Kursanstieg zu rechnen. Allerdings haben sich im Vergleich zur Vergangenheit die Bedingungen verändert und unter den Experten gibt es auch keinen einheitlichen Konsens.
Inzwischen lässt sich sagen, dass Bitcoin im Mainstream angekommen ist. Wer Bitcoin kaufen möchte, findet hierfür zahlreiche Angebote. Dabei gibt es Krypto-Börsen, Krypto-Marktplätze und CFD-Broker, die allesamt ein Investment in Bitcoin oder ein entsprechendes Derivat ermöglichen. Aufgrund des höheren Handelsvolumens lässt sich aktuell nicht sagen, ob das Halving bereits eingepreist ist. Eine effiziente Einpreisung des Halving Events ist in dem eher ineffizienten Krypto-Markt nicht anzunehmen. Zudem befinden sich ebenso immer mehr große, institutionelle Anleger auf dem Markt – diese können den Preis schneller beeinflussen.
Nehmen wir allerdings die Aussagen von Tom Lee, Analyst bei Fundstrat Global Advisors, als Grundlage, dann scheint ein Kurspotenzial von mehr als 100 Prozent bis Ende des Jahres möglich. Auch das Stock-to-Flow-Modell von PlanB zeichnet ein positives Bild. Demnach sind Kurse von mehr als 100.000 US-Dollar in den kommenden Jahren möglich.
Fazit: Sehen Anleger bald neue Höchstkurse bei Bitcoin?
Für einen Großteil der Anleger mag Bitcoin aufgrund der hohen Volatilität ein spekulatives Investment sein. Allerdings überzeugt die Coin mit einer insgesamt positiven Entwicklung. Auch der Umstand, dass die maximale Anzahl der verfügbaren BTC limitiert ist, spricht für eine weitere positive Entwicklung vor allem in Zeiten von stark steigenden Inflationsraten. Die Verknappung der neu generierten Coins nach dem Halving könnte in diesem Zuge dazu beitragen, dass Anleger bald neue Höchstkurse sehen. Insbesondere Anleger mit einem langen Anlagehorizont können durch ein Investment in Bitcoin vom Potential der führenden Kryptowährung profitieren.