Weltwirtschaft

Chef der Wirtschaftsweisen für Nullrunde beim Mindestlohn: Virus-Ticker vom 19.05.

Lesezeit: 6 min
19.05.2020 09:56  Aktualisiert: 19.05.2020 09:56
"Gerade Branchen mit eher geringen Lohnniveaus sind von der Krise besonders erfasst worden." Live-Ticker zum Coronavirus vom Dienstag, den 19. Mai.
Chef der Wirtschaftsweisen für Nullrunde beim Mindestlohn: Virus-Ticker vom 19.05.
In der Corona-Krise würde eine Anhebung des Mindestlohns wohl zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten führen. (Foto: dpa)
Foto: Christian Charisius

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22.39 Uhr - US-Präsident Donald Trump denkt nach eigenen Angaben über ein Einreiseverbot für Reisende aus Brasilien nach. "Ich will nicht, dass Leute hier herkommen und unsere Leute infizieren." Brasilien habe Probleme, das stehe außerfrage. In dem südamerikanischen Land wurden weltweit die drittmeisten Corona-Fälle bestätigt.

22.00 Uhr - US-Präsident Donald Trump verteidigt seine Einnahme von Hydroxychloroquin zur Vorbeugung gegen Covid-19. Das Mittel biete einen zusätzlichen Schutz, sagt Trump, ohne Belege zu liefern. "Die Menschen werden sich selbst entscheiden müssen." Eine Wirksamkeit der Anti-Malaria-Arznei gegen das neuartige Coronavirus ist EU-Experten zufolge nicht nachgewiesen, gegenwärtig laufen mehrere Studien. Die US-Arzneimittelaufsicht FDA hat vor schweren Nebenwirkungen beim Einsatz von Hydroxychloroquin bei Covid-19-Patienten gewarnt.

21.10 Uhr - In den Niederlanden sollen Oberschulen am 2. Juni wieder öffnen und in Grundschulen soll der Unterricht ab dem 8. Juni wieder voll aufgenommen werden. Ministerpräsident Mark Rutte kündigt zudem an, das Cafes und Restaurants ab dem 1. Juni wieder maximal 30 Gäste empfangen dürfen, wobei ein Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden muss. Auch Museen sollen wieder öffnen. Besuche in Seniorenheimen sollen ebenfalls wieder erlaubt werden.

20.21 Uhr - Frankreich korrigiert die Zahl der Todesfälle um 217 nach unten auf 28.022. Ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums sprach von geänderten Angaben der örtlichen Behörden. Die Zahl der bekannten neuen Fälle stieg um 524 auf 143.427.

19.40 Uhr - Mehr als zwei Drittel der Deutschen planen einem Medienbericht zufolge für diesen Sommer keinen Urlaub im europäischen Ausland. Dies sei die Antwort von 67,7 Prozent der Befragten in einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Civey, wie das Nachrichtenportal t-online.de berichtet. Dagegen hätten 15,5 Prozent dies "auf jeden Fall" vor, heißt es laut redaktioneller Fassung.

18.03 Uhr - In Italien werden wieder mehr als 100 Tote an einem Tag gemeldet: Das Katastrophenschutzamt beziffert die Zahl mit 162 nach 99 am Vortag. Die Zahl der bekannten Neuinfektionen steigt mit 813 deutlich stärker als die 451 am Montag gemeldeten Fälle. Insgesamt sind in Italien 32.169 Todesfälle und 226.699 Infektionen verzeichnet.

16.53 Uhr - Das spanische Gesundheitsministerium gibt einen Anstieg der bekannten Infektionen um 431 auf 232.037 bekannt. Es seien 83 weitere Todesfälle verzeichnet worden, insgesamt damit 27.778.

15.58 Uhr - Hessen hat bislang rund 87 Prozent der Anträge auf Corona-Soforthilfe von Firmen und Selbstständigen bewilligt. Von den 112.400 bearbeiteten Anträgen seien 98.000 positiv beschieden worden, teilt das Wirtschaftsministerium des Landes mit. Insgesamt hat Hessen seit Ende März 882 Millionen Euro an Corona-Soforthilfen ausgezahlt. Die Welle an Hilfsanträgen ist inzwischen abgeflaut. Seit Anfang Mai gingen nur noch knapp 7800 Anträge ein. In der ersten Woche - 30. März bis 5. April - wurden noch 79.000 Anträge gestellt. Neben den Corona-Soforthilfen, bei denen Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern Zuschüsse über bis zu 30.000 Euro erhalten können, hat Hessen weitere Hilfen wie Bürgschaften aufgelegt.

15.44 Uhr - Der Chef des Berliner Charité-Klinikums, Hayo Kroemer, reagiert zurückhaltend auf die Selbstbehandlung des US-Präsidenten Donald Trump mit dem Medikament Hydroxychloroquin. "Ich glaube, der US-Präsident ist in der jüngeren Vergangenheit durch relativ außergewöhnliche Therapievorschläge aufgefallen, die wir wahrscheinlich nicht übernehmen würden", sagte Kroemer in einer Pressekonferenz mit Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. "Wir würde sehr klar dafür plädieren, Substanzen, die in der Tat diskutiert werden (…), sorgfältig in klinischen Studien anzusehen." Trump hatte das Anti-Malaria-Mittel bereits früher angepriesen und am Montag gesagt, dass er täglich eine Tablette nehme. EU-Experten sehen keinen Beleg, dass es gegen Covid-19 wirkt.

15.25 Uhr - Die Staatschulden in Spanien sind im März auf den Rekordwert von 1,224 Billionen Euro gestiegen, wie aus Daten der Notenbank hervorgeht. Die sogenannte Schuldenstandsquote veröffentlichte die Zentralbank allerdings nicht. Dieses Verhältnis von Schulden zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) kletterte nach Reuters-Berechnung auf Basis von Zahlen des spanischen Statistikamts auf knapp 99 Prozent. Die Obergrenze in der EU beträgt hier eigentlich 60 Prozent, dürfte aber wegen des Kampfs gegen die Corona-Krise noch auf Jahre hinaus weit verfehlt werden. Spanien prognostiziert für 2020 ein Staatsdefizit von 10,3 Prozent - bei einer Obergrenze von drei Prozent. Wegen der Rezession befürchtet die Regierung in Madrid für 2020 einen BIP-Einbruch um 9,2 Prozent.

15.13 Uhr - Italiens Ministerpräsident geht vorsichtig optimistisch in die nächste Phase der Pandemie. "Wir wissen, dass unser Kampf bei weitem noch nicht gewonnen ist", sagt Giuseppe Conte in einer Videoansprache an die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Italien gehört zu den am stärksten von dem neuartigen Coronavirus betroffenen Ländern. Inzwischen gibt es erste Lockerungen.

14.15 Uhr - Der weltweite Umgang mit der Coronavirus-Pandemie soll untersucht werden. Bei der Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lehnt keiner der 194 Mitgliedsstaaten einen entsprechenden Antrag ab, den die Europäische Union im Auftrag von mehr als 100 Ländern vorgelegt hat, darunter Australien, China und Japan. Als der Vorsitzende der Versammlung erklärt, die Resolution sei angenommen, brandet Applaus auf.

11.58 Uhr - Russlands Ministerpräsident Michail Mischustin nimmt nach überstandener Corona-Erkrankung seine Arbeit wieder auf. Präsident Wladimir Putin hebt nach Angaben des Kreml ein Dekret auf, mit dem die Aufgaben vorübergehend an Mischustins Vize Andrej Belusow übertragen worden waren. Russland ist nach Daten der Johns-Hopkins-Universität nach den USA das Land, das die höchsten Infektionszahlen aufweist. Die Zahl der Infektionen stieg am Montag um 9263 auf fast 300.000. Es ist jedoch der vierte Tag in Folge, an dem weniger als 10.000 Menschen positiv auf das Virus getestet wurden. Die Zahl der Toten wird mit 2837 angegeben, 115 mehr als am Sonntag.

11.26 Uhr - Spanien hebt das seit dem 11. März geltende Einreiseverbot aus Italien auf, wie die Regierung in Madrid mitteilt. Damit können Flugzeuge und Schiffe aus Italien das Land wieder direkt ansteuern. Reisende müssen sich aber wie alle anderen Einreisende an eine zweiwöchige Quarantäne halten, solange der Notstand in Kraft ist. Einem Bericht des Senders Cadena Ser zufolge berät das spanische Kabinett noch im Tagesverlauf über eine Verlängerung des Notstands bis zum 27. Juni. Ein Regierungssprecher war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Spanien gehört zu den Ländern, die besonders stark von der Pandemie betroffen sind.

10.21 Uhr - In Tschechien steigt die Zahl der Neuinfektionen so stark wie seit vier Wochen nicht mehr. Mit 111 neuen Fällen wurden erstmals in diesem Monat nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 100 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Insgesamt wurde damit die Infektion bislang bei 8586 Menschen nachgewiesen. Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet. Die Zahl der Toten bleib damit bei 297.

10.00 Uhr - Der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, plädiert bei der im Sommer anstehenden Entscheidung über eine Erhöhung des Mindestlohns für Zurückhaltung. "Gerade Branchen mit eher geringen Lohnniveaus sind von der Krise besonders erfasst worden. Meines Erachtens kann deshalb in dieser tiefen Rezession der Mindestlohn nicht weiter erhöht werden", sagte Feld der "WirtschaftsWoche". "Wir haben eine Ausnahmesituation, der wir nicht mit 'business as usual' begegnen können." Der Freiburger Ökonom ist beratendes Mitglied der Mindestlohn-Kommission, die im Juni ihre turnusmäßige Empfehlung an die Bundesregierung formulieren wird. Nach den bisherigen rechtlichen Vorgaben müsste die gesetzliche Lohnuntergrenze zum 1. Januar 2021 auf rund 9,80 Euro steigen. Derzeit liegt sie bei 9,35 Euro.

09.29 Österreich beharrt im Ringen um Corona-Hilfen für Krisenstaaten auf die Vergabe von rückzuzahlenden EU-Krediten. "Wir werden uns weiterhin solidarisch zeigen und Länder, die am stärksten von der Coronakrise betroffen sind, unterstützen. Jedoch muss dies über Kredite erfolgen und nicht über Zuschüsse", heißt es aus dem Bundeskanzleramt in Wien.

08.10 Uhr - Das Robert-Koch-Institut meldet 513 Neuinfektionen und damit den zehnten Tag in Folge weniger als 1000 neue Fälle. Damit steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen in Deutschland auf 175.210, wie das RKI mitteilt. Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 72 auf 8007 zu. Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt dem RKI zufolge bei etwa 155.700, rund 1100 mehr als am Vortag.

07.35 Uhr - Die polnische Regierung stellt in Aussicht, die Grenzen am 15. Juni wieder zu öffnen. Sie sehe eine Chance dafür, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Jadwiga Emilewicz der Tageszeitung "Puls Biznesu". Am 1. Juli könnten dann womöglich alle übrigen Coronavirus-Beschränkungen aufgehoben werden. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte erst kürzlich an Polen appelliert, bald die Grenzen wieder vollständig zu öffnen. Die Bundesregierung peilt an, dass ab dem 15. Juni die Reisefreiheit im gesamten Schengenraum wieder hergestellt ist.

07.21 Uhr - Neuseeland hat den zweiten Tag in Folge keine neuen Infektionsfälle registriert. Es sei aber noch verfrüht, das Land auf Alarmstufe eins zurückzustufen, sagt der Generaldirektor des Gesundheitswesens, Ashley Bloomfield, in Wellington. Erst in der vergangenen Woche hatte Neuseeland die Lage in der Corona-Krise auf Alarmstufe zwei zurückgesetzt, so dass Cafés, Geschäfte und Restaurants unter strengen Abstandsregeln wieder öffnen können. Es sei noch ein langer Weg, bis das Land die Stufe eins erreicht habe und damit das Virus eingedämmt worden sei, sagte Bloomfield. Es sei noch nicht aus dem Gröbsten heraus. Die Regierung hatte einen landesweiten Lockdown verhängt. Die Zahl der Infektionen konnte auf etwas mehr als 1500 begrenzt werden, die Zahl der Todesfälle auf 21.

03.56 Uhr - Die chinesische Gesundheitsbehörde meldet binnen 24 Stunden sechs Coronavirus-Fälle, im Vergleich zu sieben tags zuvor. Drei neuen Fälle sind nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission durch Einreisende in die Innere Mongolei aufgetreten. Von den drei neuen lokalen Übertragungen befinden sich laut offiziellen Angaben zwei in der nordöstlichen Grenzprovinz Jilin und eine in Hubei, wo das Coronavirus erstmals identifiziert wurde.

01.37 Uhr - Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 674 neue Todesfälle durch Coronaviren. Insgesamt sind 254.220 Fälle bestätigt. Damit ist Brasilien das Land mit der dritthöchsten Anzahl von Infektionen hinter den Vereinigten Staaten und Russland. Inzwischen sind 16.792 Menschen an Covid-19 gestorben, teilt das Ministerium mit. Die Stadt Sao Paulo ist nach offiziellen Angaben mit 63.066 Fällen und 4823 Todesfällen nach wie vor am stärksten von dem Ausbruch betroffen. Rio de Janeiro liegt mit 26.665 Infektionen und 2852 Todesfällen an zweiter Stelle.

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