Deutschland

Für die nächste Pandemie: Deutschland benötigt strategische Reserven an Masken und Schutzausrüstung

Es sieht ganz danach aus, als ob Deutschland die Pandemie relativ gut in den Griff bekommt. Für den Fall der Fälle braucht das Land aber riesige Lager für Masken, findet der Bundesverband für Medizintechnologie (BVMED).
07.07.2020 13:45
Lesezeit: 1 min
Für die nächste Pandemie: Deutschland benötigt strategische Reserven an Masken und Schutzausrüstung
Kartons mit Schutzmasken in einem Lager. (Foto: dpa) Foto: Jan Woitas

Die Medizintechnik-Hersteller haben die Bundesregierung aufgefordert, gesonderte Lager für Masken und andere Schutzausrüstungen einzurichten, sollte künftig einmal eine neue Pandemie ausbrechen. „Wir gehen davon aus, dass wir eine strategische Reserve für ein halbes Jahr anlegen sollten“, zitiert das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ den Geschäftsführer des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMED), Marc-Pierre Möll.

„Lagerkapazitäten gibt es an vielen Stellen: In der Logistik, auf Straße und Schiene, bei den Herstellern. Diese Kapazitäten müssen online vernetzt und intelligent gesteuert werden”, erklärte Möll. „Wir haben der Regierung Hilfe beim Aufbau eines solchen rotierenden Systems angeboten“, sagte Möll, der eine Branche vertritt, die zu den Zukunftsindustrien in Deutschland gehört. Im vergangenen Jahr hat sie einen Umsatz von 11,5 Milliarden Euro generiert – Tendenz steigend.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wolle die bevorstehende EU-Ratspräsidentschaft nutzen, so ein Projekt voranzutreiben, so Möll. Skeptisch zeigte sich der Verband allerdings gegenüber dem Vorhaben der Regierung, auch hierzulande eine dauerhafte Produktion von Schutzmasken anzukurbeln.

„Es wird nicht funktionieren, niedrigpreisige Produkte wie Schutzmasken in Deutschland dauerhaft profitabel zu produzieren“, sagte er. Das gehe nur mit Abnahme- und Preisgarantien. „Wir sollten nach dem Ende der Pandemie wieder zu marktwirtschaftlichen Prinzipien zurückkehren.“ Dauerhafte Subventionen können aus seiner Sicht keine Lösung sein. „Sie würden die Kosten der Krankenversicherungen und damit die Lohnnebenkosten nach oben treiben. Das wäre kontraproduktiv."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...