Die Medizintechnik-Hersteller haben die Bundesregierung aufgefordert, gesonderte Lager für Masken und andere Schutzausrüstungen einzurichten, sollte künftig einmal eine neue Pandemie ausbrechen. „Wir gehen davon aus, dass wir eine strategische Reserve für ein halbes Jahr anlegen sollten“, zitiert das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ den Geschäftsführer des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMED), Marc-Pierre Möll.
„Lagerkapazitäten gibt es an vielen Stellen: In der Logistik, auf Straße und Schiene, bei den Herstellern. Diese Kapazitäten müssen online vernetzt und intelligent gesteuert werden”, erklärte Möll. „Wir haben der Regierung Hilfe beim Aufbau eines solchen rotierenden Systems angeboten“, sagte Möll, der eine Branche vertritt, die zu den Zukunftsindustrien in Deutschland gehört. Im vergangenen Jahr hat sie einen Umsatz von 11,5 Milliarden Euro generiert – Tendenz steigend.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wolle die bevorstehende EU-Ratspräsidentschaft nutzen, so ein Projekt voranzutreiben, so Möll. Skeptisch zeigte sich der Verband allerdings gegenüber dem Vorhaben der Regierung, auch hierzulande eine dauerhafte Produktion von Schutzmasken anzukurbeln.
„Es wird nicht funktionieren, niedrigpreisige Produkte wie Schutzmasken in Deutschland dauerhaft profitabel zu produzieren“, sagte er. Das gehe nur mit Abnahme- und Preisgarantien. „Wir sollten nach dem Ende der Pandemie wieder zu marktwirtschaftlichen Prinzipien zurückkehren.“ Dauerhafte Subventionen können aus seiner Sicht keine Lösung sein. „Sie würden die Kosten der Krankenversicherungen und damit die Lohnnebenkosten nach oben treiben. Das wäre kontraproduktiv."