Politik

Spionage für die Nato: Russischer Geheimdienst nimmt prominenten Journalisten fest

Wegen Spionage und Hochverrats hat der russische Inlandsgeheimdienst einen prominenten Journalisten festgenommen.
07.07.2020 17:36
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Spionage für die Nato: Russischer Geheimdienst nimmt prominenten Journalisten fest
Der russische Journalist Iwan Safronow. (Foto: dpa) Foto: Peter Kassin

Der russische Inlandsgeheimdienst „FSB“ hat einen prominenten Berater der Raumfahrtbehörde „Roskosmos“ wegen Hochverrats festgenommen. Der 30-jährige Iwan Safronow habe für die Nato Informationen gesammelt und ihr diese übergeben, sagte der FSB am heutigen Dienstag in Moskau. Dabei habe es sich um Staatsgeheimnisse zur militär-technischen Kooperation, Verteidigung und nationalen Sicherheit Russlands gehandelt. Der Geheimdienst veröffentlichte ein Video von der Festnahme. Safronow wies die Vorwürfe bei einer Vernehmung zurück, wie die Agentur „Interfax“ meldete.

Roskosmos: Wir wissen nichts

Laut Roskosmos bestehe zwischen Safronows Festnahme und seiner Arbeit bei Roskosmos kein Zusammenhang. Die Arbeit habe darin bestanden, Behörden-Leiter Dmitri Rogosin zu beraten sowie diverse Kommunikationsaufgaben wahrzunehmen. Safronow sei erst im Mai zu Roskosmos gewechselt und habe keinen Zugang zu Staatsgeheimnissen gehabt.

Kreml: Wir wissen nichts

Safronow ist ein bekannter Journalist in Russland, der auch bei der Zeitung «Kommersant» gearbeitet und dort unter anderem über militärische Angelegenheiten berichtete hatte. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Agentur Interfax zufolge, dass die Festnahme nicht im Zusammenhang mit Safronows früherer journalistischen Arbeit stehe. Details seien dem Kreml aber nicht bekannt. Auch Präsident Wladimir Putin sei nicht informiert worden, sagte Peskow. Er gehe davon aus, dass die Spionageabwehr Russlands Qualitätsarbeit abliefere.

Safronow soll Medien zufolge einen Bericht im «Kommersant» über russische Waffenexporte geschrieben haben, der Geheimnisse beinhaltet haben könnte. In einem Artikel sei es um Lieferungen von Kampfjets an Ägypten gegangen. Der Beitrag wurde von der Internetseite gelöscht. Die Redaktion solidarisierte sich mit Safronow und nannte ihn einen «echten Patrioten», der stolz über das Militär und die Raumfahrt Russlands geschrieben habe.

Safronows Vater war ebenfalls «Kommersant»-Korrespondent, der über militärische Belange schrieb. Er kam 2007 unter mysteriösen Umständen bei einem Fenstersturz ums Leben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Siton Mining: Mining mit BTC, XRP und DOGE.Verdienen Sie 8.600 $ pro Tag an passivem Einkommen

Auf dem volatilen Kryptowährungsmarkt ist die Frage, wie sich die täglichen Renditen digitaler Währungen maximieren lassen, anstatt sie...

DWN
Politik
Politik Draghi-Report: Ohne gemeinsame EU-Schulden verliert Europa gegen alle
18.09.2025

Ein Jahr nach seinem wegweisenden Draghi-Report warnt Mario Draghi vor einer dramatisch verschlechterten Lage der EU. Der ehemalige...

DWN
Finanzen
Finanzen Topmanager erwarten Trendwende bei Börsengängen
17.09.2025

Nach Jahren der Flaute sehen Topmanager eine Trendwende am Markt für Börsengänge. Warum Klarna den Wendepunkt markieren könnte und was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Solar-Krise: Solarfirma Meyer Burger schließt Standorte - 600 Beschäftigten gekündigt
17.09.2025

Rettung geplatzt: Warum auch Investoren keinen Ausweg für den insolventen Solarmodul-Hersteller Meyer Burger sehen und was jetzt mit den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinesische Waren: Europas Industrie gerät zunehmend unter Druck
17.09.2025

Chinesische Waren fluten Europa. Subventionen aus Peking drücken Preise, während Europas Industrie ins Hintertreffen gerät. Deutschland...

DWN
Politik
Politik AfD stärkste Kraft: AfD zieht in YouGov-Umfrage erstmals an der Union vorbei
17.09.2025

Die AfD zieht in der Sonntagsfrage an der Union vorbei – für die SPD geht es minimal aufwärts. Eine Partei, die bislang nicht im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft TOP10 Biotech-Unternehmen: Was Anleger jetzt wissen müssen
17.09.2025

Biotech-Unternehmen dominieren mit GLP-1 und Onkologie – doch Zölle, Patente und Studienerfolge entscheiden über Renditen. Wer jetzt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Halbleiterstandort Sachsen: Ansiedlung von TSMC - Silicon Saxony rechnet mit 100.000 neuen Jobs
17.09.2025

Sachsen ist Europas größter Mikroelektronik-Standort mit rund 3.600 Unternehmen und rund 83.000 Mitarbeitern. Auf der Halbleitermesse...

DWN
Politik
Politik Haushaltsdebatte im Bundestag: Erst Schlagabtausch, dann Bratwürste für den Koalitionsfrieden
17.09.2025

Merz gegen Weidel: Zum zweiten Mal treten die beiden in einer Generaldebatte gegeneinander an. Weidel wirft Merz „Symbolpolitik“ und...