Politik

Türkei eskaliert Gasstreit mit Griechenland, plant Probebohrungen

Die Regierung in Ankara kündigte am Dienstag weitere Erkundungen und Probebohrungen im östlichen Mittelmeer an. Der Streit mit Griechenland um die dortigen Gasvorkommen droht sich weiter zu verschärfen.
11.08.2020 13:24
Lesezeit: 1 min
Türkei eskaliert Gasstreit mit Griechenland, plant Probebohrungen
Präsident Erdogan kommt am Montag nach einer Kabinettssitzung ans Rednerpult. (Foto:dpa) Foto: -

Der Streit zwischen der Türkei und Griechenland um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer droht sich wieder zu verschärfen. Die Regierung in Ankara kündigte am Dienstag weitere Erkundungen und Probebohrungen an. Bis Ende August würden dazu weitere Lizenzen vergeben, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

Griechenland will deswegen eine Dringlichkeitssitzung des EU-Rates für auswärtige Angelegenheiten beantragen, wie die Regierung in Athen mitteilte.

Die EU-Kommission sprach von einer besorgniserregenden Entwicklung und rief zu einem Dialog zur Lösung des Konflikts auf. Ein Sprecher sagte, die Brüsseler Behörde stehe in voller Solidarität hinter den EU-Mitgliedern Griechenland und Zypern, das ebenfalls wegen der Gasvorkommen mit der Türkei über Kreuz liegt.

Auslöser des Streits ist die Entdeckung von großen Gasvorkommen, auf die alle drei Anrainerstaaten Gebietsansprüche anmelden. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte im vergangenen Monat vermittelt und die Türkei dazu bewegt, ihre Pläne zu unterbrechen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte aber am Freitag angekündigt, sie wieder aufzunehmen, nachdem Griechenland und Ägypten ein Abkommen für eine Wirtschaftszone im östlichen Mittelmeer geschlossen hatten.

Beide Staaten reagierten damit auch auf das Abkommen, das die Türkei im vergangenen Jahr mit der international anerkannten Regierung im Bürgerkriegsland Libyen über die Seegrenze zwischen beiden Staaten vereinbart hatte. Dadurch sehen sowohl Griechenland als auch Ägypten ihre Interessen in der Region verletzt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CO2-Zertifikate: Europas Aufschub, der Autofahrer teuer zu stehen kommt
15.11.2025

Europa verschiebt den Start seines neuen CO2-Handelssystems – doch die Benzinpreise werden trotzdem steigen. Während Brüssel von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
15.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzielles Notfallpaket: So sichern Sie Ihr Vermögen in Krisenzeiten
15.11.2025

In Zeiten wachsender Unsicherheiten rückt neben Notvorräten und Fluchtplänen auch die finanzielle Absicherung in den Fokus. Marek...

DWN
Politik
Politik Für einen Kampfjet braucht es 400 Kilogramm seltene Erden: Europa im Wettbewerb mit China und den USA
15.11.2025

Seltene Erden sind zu einem entscheidenden Faktor in globalen Machtspielen geworden und beeinflussen Industrie, Verteidigung und Hightech....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klassengesellschaft 2.0 – Warum Demokratie ohne soziale Gleichheit zerbricht
15.11.2025

In Deutschland redet kaum jemand über Klassen – als wäre soziale Herkunft heute keine Machtfrage mehr. Doch die Soziologin Prof. Nicole...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzblasen 2025: Wo der nächste große Crash drohen könnte
15.11.2025

An den Finanzmärkten steigt die Nervosität. Künstliche Intelligenz treibt Bewertungen auf Rekordhöhen, Staaten verschulden sich wie nie...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienpreise: Boom zu Neuverträgen – eine Prognose
15.11.2025

Laut ifo sind Neuverträge in Großstädten um 48 Prozent teurer als Bestandsverträge. Das, so Experten, ist nicht nur ein Problem für...

DWN
Finanzen
Finanzen So profitiert Trumps Familie im Kryptosektor: CZ-Deals bringen Milliarden
14.11.2025

Der Fall um Čangpeng Žao und die Trump Familie wirft ein Schlaglicht auf die Verknüpfung von Kryptowährungen, Finanzströmen und...