Politik

US-Armee verstärkt Militärübungen vor Chinas Küsten, Marine-Insider warnt vor „Zwischenfall“ im Vorfeld der US-Wahl

Die Serie amerikanischer Militärübungen in den Gewässern vor China reißt nicht ab, sondern scheint an Intensität zuzunehmen. Auch die Chinesen führen Übungen mit scharfer Munition durch. Ein chinesischer General warnt indes vor einem „Zwischenfall“ im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen.
19.08.2020 14:42
Aktualisiert: 19.08.2020 14:42
Lesezeit: 1 min
US-Armee verstärkt Militärübungen vor Chinas Küsten, Marine-Insider warnt vor „Zwischenfall“ im Vorfeld der US-Wahl
Ein Tarnkappenbomber vom Typ B-2. (Foto: dpa) Foto: Lance_Cheung

US-Streitkräfte intensivieren ihre militärischen Übungen und Operationen in den Gewässern um China. Wie die South China Morning Post berichtet, wurden am Dienstag US-Kampfjets aus dem pazifischen Inselstützpunkt Guam und aus Texas eingeflogen, um mit japanischen Einheiten eine Großübung im zwischen China und Japan gelegenen Japanischen Meer (die Chinesen nennen es Ostchinesisches Meer) durchzuführen. Bei den Kampfjets handelt es sich um vier B-1 Lancers, zwei Tarnkappenbomber vom Typ B-2 und vier F-15 Eagles Kampfjäger.

Zudem begann am Dienstag auch eine großangelegte Militärübung von US-Einheiten und südkoreanischen Einheiten.

Ebenfalls am Dienstag schickten die USA einen mit Fernlenkraketen ausgestatteten Zerstörer (USS Mustin) durch die Straße von Taiwan.

Am Montag begann zudem die alle zwei Jahre stattfindende Großübung RIMPAC unter Führung der USA im Pazifik – in diesem Jahr nahmen die Streitkräfte Südkoreas, Kanadas, Australiens, Japans, der Philippinen, Singapurs, Neuseelands, Bruneis und Frankreichs teil.

Vergangene Woche verlegte die US-Luftwaffen zudem B-2-Tarnkappenbomber auf den Inselstützpunkt Diego Garcia im Indischen Ozean – Experten zufolge ein weiterer Schritt zur demonstrativen Eindämmung Chinas. China hingegen führte in dem besagten Zeitraum eine See-Übung nördlich von Taiwan durch.

Am Sonntag veröffentlichte die Volksbefreiungsarmee zudem Bilder einer Übung mit scharfer Munition im Südchinesischen Meer – einen Tag, nachdem dort demonstrativ eine amerikanische Kampfschiffflotte unter Führung des Flugzeugträgers USS Ronald Reagan passiert war.

Marineoffizier warnt vor „Zwischenfall“ im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen

Die Situation im Südchinesischen Meer, in der Taiwan-Straße und im Japanischen Meer ist inzwischen sehr angespannt und die Gefahr ernster Auseinandersetzungen steigt. Vor wenigen Tagen erst näherte sich beispielsweise ein US-Kampfflugzeug der Millionenstadt Schanghai.

Die Unsicherheit führt inzwischen zu allerlei Spekulationen und Gerüchten. So behauptet beispielsweise ein ehemaliger chinesischer Marineoffizier, dass US-Präsident Donald Trump im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen einen „kontrollierten Zwischenfall“ im Südchinesischen Meer provozieren könnte.

Die dadurch entstehende patriotische Kriegsstimmung in den USA könnte Trump – welcher in Umfragen derzeit noch hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden liegt – nutzen, um sich kurz vor der Wahl als starken Mann und Beschützer der Nation in Szene zu setzten.

Beobachtern zufolge ist das Risiko einer militärischen Auseinandersetzung zwischen Einheiten der beiden Länder trotz der angespannten Gesamtsituation derzeit jedoch nicht hoch, weil schlichtweg zu viel auf dem Spiel stehe - allerdings, und das ist ein signifikantes Risiko, bestehen angeblich keine funktionierenden Gesprächskanäle zwischen den Armee beider Ländern mehr, um schnell auf Zwischenfälle zu reagieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmarkt: Angebot an Mietwohnungen steigt in Ostdeutschland
10.12.2025

Angebot runter, Preise rauf. Doch jetzt dreht sich der Trend – zumindest in Ostdeutschland. Allerdings nicht im Berliner Umland, dafür...