Das Finanzvermögen der Privathaushalte in Deutschland ist nach der Corona-Delle laut einer Analyse ING Deutschland bereits wieder auf Rekordniveau gestiegen. Da sich die Börsen wieder erholten und viele Menschen kräftig Geld anlegten, geht die Direktbank mit Sitz in Frankfurt davon aus, dass das Finanzvermögen der Haushalte in Summe per Ende Juni auf rund 6,55 Billionen Euro gestiegen ist.
Das wären 212 Milliarden Euro mehr als zum Ende des ersten Quartals 2020. Dabei würde es sich handeln um:
· Den höchsten absoluten Vermögensanstieg der Geschichte binnen eines Vierteljahres.
· Mit 3,4 Prozent den dritthöchsten prozentualen Anstieg der vergangenen 20 Jahre.
«Vor allem die höheren Aktieninvestments im ersten Quartal haben sich bereits im Folgequartal ausgezahlt», sagte Thomas Dwornitzak, Leiter des Bereichs „Sparen und Anlegen“ bei der ING. Insgesamt erwarben die Deutschen im Zeitraum Januar bis März für 14 Milliarden Euro Aktien – und die sind in den letzten Wochen kräftig gestiegen. Diese 14 Milliarden Euro entsprechen 15 Prozent des gesamten Sparvolumens – für die als eher börsenscheu geltenden Deutschen ein vergleichsweise hoher Wert. Hätten die Sparer noch mehr in Aktien angelegt, wären ihre Vermögen noch stärker gestiegen – doch rund 20 Milliarden Euro und somit mehr als jeder fünfte gesparte Euro (22 Prozent) wurden in Form von Bargeld zurückgelegt.
Die Entwicklung der letzten Monate zeigt tendenziell, dass sich die Anlage in Aktien zwar nicht immer kurz-, aber langfristig doch lohnt. Laut Bundesbank war das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorquartal um 128 Milliarden Euro oder 2,0 Prozent auf gut 6,377 Billionen Euro geschrumpft ist – vor allem wegen des Kurssturzes an den Börsen. Jetzt jedoch steht der Dax wieder auf über 13.000 – und die Vermögen sind höher denn je. Zumal auch Werte wie beispielsweise Gold kräftig gestiegen sind.