Finanzen

Dax enttäuscht mit schwachem Start in die Woche der Notenbanken

Es war ein schwacher Wochenauftakt. Der Dax hat den Montag unter der Marke von 13.200 Punkten knapp im Minus geschlossen. Vor den Notenbanksitzungen im Verlauf der Woche dürfte die Nervosität noch zunehmen.
14.09.2020 18:21
Lesezeit: 1 min
Dax enttäuscht mit schwachem Start in die Woche der Notenbanken
Vor der Frankfurter Börse stehen Bulle und Bär. (Foto: dpa)

Vergeblich hat der Dax zum Wochenauftakt den Anstieg auf ein neues Hoch seit Beginn des weltweiten Corona-Börsencrashs versucht. Nach Kursgewinnen im frühen Handel blieb der deutsche Leitindex bei über 13 300 Punkten stecken - und fiel anschließend wieder zurück.

Am Schluss des Tages stand für den Dax ein Minus von 0,07 Prozent auf 13 193,66 Punkte zu Buche. Der MDax der mittelgroßen Titel legte dagegen um 0,84 Prozent auf 27 574,57 Punkte zu, angetrieben von Index-Schwergewichten wie Airbus, Zalando und Puma.

Vor den Sitzungen der Notenbanken in den USA, Japan und Großbritannien im weiteren Verlauf der Woche könnte die Nervosität an den Finanzmärkten zunehmen, schrieb Analyst Pierre Veyret vom Broker Activtrades.

Im Dax verstimmte die Anleger das vorzeitige Ende des Aktienrückkaufs von Deutsche Wohnen. Die Papiere verloren als Index-Schlusslicht 3,6 Prozent. An der Dax-Spitze kletterten dagegen die Aktien von Infineon um 3,3 Prozent auf den höchsten Stand seit Sommer 2018.

Analyst Janardan Menon vom Londoner Broker Liberum führte dies auf die Forderung der EU-Kommission nach strengeren Grenzen für den Ausstoß von Kohlendioxid durch Autos zurück. Die Autobranche könne das nur mit einem größeren Anteil von Elektrofahrzeugen schaffen, wovon die Chip-Hersteller profitieren dürften, so der Experte.

Im MDax stiegen die Stammaktien von Metro mit einem Plus von 7,7 Prozent auf knapp 9 Euro an die Spitze. Die Nachricht, dass der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky seine Macht beim deutschen Handelskonzern weiter ausbauen will, war hier der Treiber.

Der Immobilieninvestor Corestate Capital beschaffte sich am Kapitalmarkt frisches Geld. Der Markt honoriere, dass Corestate mehr Barmittel zur Verfügung habe und in der Lage sei, Schulden abzubauen, hieß es aus dem Handel. Entgegen der sonst üblichen Tendenz bei Kapitalerhöhungen stiegen die Corestate-Aktien - und noch dazu mit 15 Prozent kräftig. Damit waren sie der größte Gewinner im Nebenwerteindex SDax.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx trat am Montag ähnlich wie der Dax auf der Stelle. Die Börse in Paris meldete einen Anstieg des Cac 40 Index von 0,35 Prozent, während der FTSE 100 in London leicht nachgab. Der Dow Jones Industrial lag dagegen zum europäischen Handelsschluss mit 1,3 Prozent im Plus.

Der Euro zeigte sich stabil und kostete am Abend 1,1875 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1876 Dollar festgelegt. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,48 Prozent am Freitag auf minus 0,51 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,10 Prozent auf 145,41 Punkte nach. Der Bund-Future lag am Abend mit 0,02 Prozent im Minus bei 173,96 Zählern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Sicherheitsgarantien Ukraine: Warum Washington plötzlich auf einen Deal drängt
27.11.2025

Wachsende Irritationen in Europa treffen auf ein Washington, das den Ton sichtbar verschärft und ein Friedensabkommen zur Bedingung für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Studie von KfW Research: Industriestandort Deutschland benötigt mehr Wagniskapital
27.11.2025

Deutschlands Industrie steht unter Druck: KfW Research sieht schrumpfende Wertschöpfung und zu wenig Risikokapital. Chefvolkswirt Dirk...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer mehr Arbeitsplätze wandern ins Ausland ab: Wirtschaftsstandort Deutschland wackelt
27.11.2025

Hohe Preise für Energie, belastende Lohnnebenkosten, eine ausufernde Bürokratie und politische Vorgaben des Staates: Immer mehr Firmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Microsoft-Aktie im Fokus: Rekordinvestitionen in Cloud und KI stärken das Wachstum
27.11.2025

Microsoft setzt mit massiven Investitionen in Cloud-Infrastruktur und künstliche Intelligenz auf Wachstum und Innovation. Können diese...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundespräsident Steinmeier: Europa muss Potenzial als Wirtschaftsmacht ausschöpfen
27.11.2025

Krieg, Machtverschiebungen und zähe Entscheidungen in der EU belasten die Wirtschaftsmacht Europa. Auf dem Wirtschaftsforum in Madrid...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Kursrückgang nach enttäuschenden Studien – trotz positivem Analystenkommentar
27.11.2025

Die Novo Nordisk-Aktie steht seit vielen Monaten unter Druck. Auch im Donnerstaghandel an der Frankfurter Börse verbucht die Novo...

DWN
Panorama
Panorama Rabattschlacht: Warum Fake-Shops am Black Friday besonders riskant sind – und wie Sie sie erkennen
27.11.2025

Der Black Friday lockt mit Rekordrabatten – doch zwischen echten Deals verstecken sich zunehmend Fake-Shops. Professionell gestaltet und...

DWN
Immobilien
Immobilien EH-55-Förderung kehrt zurück: Was Bauherren ab Dezember beachten müssen
27.11.2025

Ab Mitte Dezember fließt wieder Geld für Neubauten im EH-55-Standard. Die KfW öffnet ein bekanntes Förderfenster – doch nur unter...