Der durch Massenproteste unter Druck geratene weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat Russland um die Lieferung verschiedener neuer Waffentypen gebeten. "Wir können die Lage nicht nur im Inneren von Weißrussland, sondern auch an den Grenzen unter Kontrolle halten", sagte Lukaschenko am Mittwoch bei einem Treffen mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu in Minsk, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Belta. Lukaschenko bekräftigte, es solle eine neue Präsidentenwahl geben, sobald eine neue Verfassung angenommen sei. Der Präsident ließ jedoch wieder offen, was mit der Reform bewirkt werden und wann sie in Kraft treten soll.
Lukaschenko hatte sich nach der Präsidentenwahl Anfang August zum Sieger erklärt. Seither reißen die Protestkundgebungen gegen ihn nicht ab, Oppositionelle werfen ihm Wahlbetrug vor.
Offenbar setzen sich nun Gegner von Lukaschenko gegen die Sicherheitskräfte mit der Veröffentlichung persönlicher Daten zur Wehr. Die Beamten sind in der Vergangenheit oft rabiat gegen Demonstranten vorgegangen und waren dabei wegen Gesichtsmasken nicht zu identifizieren. Informationen über rund 300 Polizeibeamte seien online gestellt worden, sagte der Vertreter des Innenministeriums Andrej Parschin. "Über 250 Beamte und ihre Familienangehörige werden unter Druck gesetzt."