Das deutsche Leitbarometer hat den zweiten Handelstag mit einem Minus von 0,9 Prozent auf 13.019 Punkte abgeschlossen. Immerhin hielt der Dax noch oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 13.000 Zählern. Die Entwicklung der US-Börsen war ähnlich negativ wie in Deutschland. Der Dow Jones Industrial büßte 0,6 Prozent ein, und die Technologie-Börse Nasdaq verringerte ihren Wert um 0,1 Prozent. Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA hatten den Verlauf der Aktienmärkte negativ beeinflusst.
Das Stimmungsbarometer der Finanzexperten des Zentrums für Wirtschaftsforschung (ZWE) war sehr schlecht ausgefallen. Das Niveau hatte bei 56,1 Punkten gelegen. Die Analysten waren allerdings von 72 Zählern ausgegangen, nachdem es im Vormonat noch bei 74,1 Einheiten gelegen hatte. Die Unsicherheit, die durch die zweite Corona-Welle entstanden ist, dürfte zu der verstärkten Skepsis geführt haben. Darüber hinaus beschäftigt die Börsianer die Frage, wie es nach den US-Wahlen weitergeht - unabhängig davon, wer Anfang November daraus als Sieger hervorgeht.
So gab es wesentlich mehr Verlierer als Gewinner: An der Spitze der Tagesverlierer lag Bayer (minus 3,5 Prozent auf 44,75 Euro), gefolgt von Fresenius (minus 2,6 Prozent auf 38,37 Euro) und HeidelbergCement (minus 2,1 Prozent auf 55,34 Euro). Immerhin erfreuten ein paar Gewinner die Anleger - beispielsweise die Deutsche Post mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 41,47 Euro. Die Deutsche Telekom verbuchte einen Zuschlag von 0,3 Prozent auf 14,54 Euro.
Chemie-Aktie Covestro heute im Fokus?
Heute könnte das Chemieunternehmen Covestro in den Fokus rücken, das auf dem Wege einer Kapitalerhöhung etwa eine Milliarde Euro eingenommen hat. Der Platzierungspreis für die zehn Millionen Aktien ist den Angaben zufolge auf 43,85 Euro festgelegt worden. Das hatte das Unternehmen am späten Dienstag Abend erklärt.
Positive Meldungen kommen zudem derzeit aus den USA, die für heute wichtig werden könnten - und zwar insbesondere für die Tec-Werte: So hat der internationale Chip-Ausrüster ASML die Erwartungen fürs dritte Quartal übertroffen. Das Unternehmen will zudem weiter wachsen.
Am Dienstag stehen wiederum einige Termine für die Veröffentlichung von Konjunkturdaten beziehungsweise Statements wichtiger Politiker an. So wird um 10 Uhr die EZB-Präsidentin Christine Lagarde eine Rede zur wirtschaftlichen Entwicklung halten. Sie hat sich in der jüngsten Vergangenheit ziemlich oft geäußert und das Interesse der Anleger auf sich gezogen.
Um 11 Uhr erfolgt dann der Index für die Industrieproduktion im August. Die Analysten gehen von einem Minus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent aus. Im Vormonat hatte der Wert noch bei einem Rückgang um 7,7 Prozent gelegen.
Um 14.30 Uhr MEZ werden in den USA erneut Konjunkturdaten präsentiert - und zwar die Erzeugerpreise für den September. Die Fachleute rechnen mit einem Wachstum um 0,3 Prozent. Im Vormonat war das Niveau ebenso um 0,3 Prozent gewachsen.