Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach den Kurseinbrüchen von gestern wieder etwas erholt. So hat der Dax am Freitag Morgen mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 12.777 Punkte aufgemacht.
Die Frage, wie sich die Pandemie weiter ausweitet, war dann doch am Vortag zurückgekehrt und hatte zu starken Einbußen geführt. Das deutsche Leitbarometer hatte einen Verlust von 2,5 Prozent auf 12.704 Zähler hinnehmen müssen. Die Bundesregierung und die 16 Ministerpräsidenten hatten am Vortag Kontaktbegrenzungen in den Regionen beschlossen, in denen die Zahl der Corona-Neuinfektionen über 50 Fälle pro 100.000 in einer Woche übersteigt. „Deutschland kann sich einen zweiten Lockdown nicht leisten", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Insgesamt gab es nur Verlierer: Bayer büßte 0,5 Prozent auf 44,11 Euro ein und war damit die Aktie, die noch am wenigsten zu leiden hatte. Danach folgten Vonovia mit einem Verlust von 0,8 Prozent auf 58,80 Euro und Deutsche Wohnen, das 1,2 Prozent auf 44,69 Euro verlor. Sie zählten zu den Papieren, die noch relativ gut davongekommen waren.
Die Aktien, die am meisten Verluste zu verkraften hatten, waren die Chemie- und Pharmazie-Titel. Fresenius krachte um 3,9 Prozent auf 36,46 Euro ein, danach kam BASF mit einem Abschlag von 3,7 Prozent auf 52,45 Euro über die Ziellinie. Merck verringerte sich um 3,6 Prozent auf 123,80 Euro.
Immerhin fallen die Vorgaben aus den USA für den heutigen Tag nicht so schlecht aus. So hat der Dow Jones Industrial nur 0,1 Prozent auf 28.494 Zähler verloren. Darüber hinaus hat sich die Tec-Börse Nasdaq um 0,5 Prozent auf 11.714 Einheiten verringert. Zumindest gibt es keine erdrutschartigen Verluste aus Nordamerika, die sich negativ auswirken könnten.
Analysten rechnen mit Plus bei US-Einzelhandelsumsätzen
Wichtig für den Ausgang der Handelswoche ist die Veröffentlichung von Konjunkturdaten aus den USA – beispielsweise der Einzelhandelsumsätze. Die US-Amerikaner präsentieren um 14.30 Uhr MEZ die Zahlen für den September. Die Analysten rechnen mit einem Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem August, in dem die Erlöse bereits 0,6 Prozent gestiegen waren. Die Fachleute glauben, dass die Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozent geklettert sind.
Zusätzlich warten die Anleger auf die Statistiken für die Industrieproduktion im September. Die Analysten rechnen mit einem Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,6 Prozent. Sie gehen davon aus, dass die Volumina gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen sind.