Technologie

Autonomes Fahren: Fraunhofer entwickelt System zum Schutz vor Ausfällen des Lenk- und Bremssystems

Lesezeit: 1 min
31.12.2020 15:49
Die Entwicklung soll das Fahren von autonomen E-Autos ein ganzes Stück sicherer machen .
Autonomes Fahren: Fraunhofer entwickelt System zum Schutz vor Ausfällen des Lenk- und Bremssystems
Blick ins Cockpit eines elektrisch angetriebenen Innovationsfahrzeugs der sächsischen Firma FES. (Foto: dpa)
Foto: Jan Woitas

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Forscher des Fraunhofer-Instituts haben die Sicherheit des autonomen Fahrens von Elektrofahrzeugen erhöht. Das „Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration“ (IZM/ Berlin) und das „Institut für Integrierte Systeme und Bauelemente-Technologie (IISB/ Erlangen) haben ein Elektronik-Modul entwickelt, das autonom fahrende E-Autos vor Bordnetz-Ausfällen schützen soll. Das Modul wurde von den Wissenschaftlern erfolgreich an einem BMW i3 getestet, ist jedoch so ausgelegt, dass es prinzipiell in jedem Elektrofahrzeug eingesetzt werden kann.

Stand der Technik war es bisher, dass die Bordnetze autonomer Autos im Fehlerfall gänzlich abgeschaltet werden. Das berge jedoch die Gefahr, dass es dadurch zu einem abrupten und unkontrollierten Ausfall der gesamten Elektronik kommt, also auch der Lenk- und Bremssysteme, sagt Phillip Arnold. Das sei „gerade bei hohen Geschwindigkeiten ein nicht tolerierbares Risiko“, so der wissenschaftliche Mitarbeiter am IZM. Und weiter: „Dank unseres neuen Moduls funktioniert ein Teil des Bordnetzes weiter, und das vollautomatisierte Auto hat noch ausreichend Zeit, um die Passagiere in einen sicheren Bereich – zum Beispiel auf einen Standstreifen oder Parkplatz – fahren.“

Auch in punkto Schnelligkeit ist das neue Elektronik-Modul herkömmlichen Sicherheitssystemen überlegen: Letztere brauchen zum Auslösen rund 20 Millisekunden (also ein Fünfzigstel einer Sekunde), das neue System ist mehr als 60mal schneller.

Es ist nicht so, dass es bislang keine Möglichkeit gegeben hätte, um den – oben angesprochenen - befürchteten abrupten und unkontrollierten Ausfall der gesamten Elektronik zu verhindern. Dies war beziehungsweise ist möglich durch den doppelten Einbau aller Komponenten und des Bordnetzes. Das macht das E-Fahrzeug allerdings zum einen teurer, als es ohnehin schon ist, zum anderen erhöht es das Gewicht beträchtlich.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik DWN Exklusiv – Folker Hellmeyer: „Wir erleben die größte existenzielle Krise seit 1949“
28.05.2023

Die Machtachsen verschieben sich zu Ungunsten des Westens, konstatiert Folker Hellmeyer, Experte für Weltwirtschaft und Geopolitik. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen So wird der Yuan zur Reservewährung für Eurasien und Afrika
28.05.2023

Große Teile der Welt ersetzen den Dollar für Importe und Exporte durch den Yuan. Die Entwicklung erinnert an die Einführung des...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Rentenberater erklärt: So gehen Sie vorzeitig in Rente
28.05.2023

Bis zum Jahr 2031 steigt das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre. Doch es gibt Tricks, um früher in Rente zu gehen. Wir haben mit einem...

DWN
Technologie
Technologie Methanol: eine sinnvolle Alternative zu Wasserstoff und Batterie
28.05.2023

Methanol kann es leicht per Tankwagen transportiert und zudem ohne kostenintensive Umbauten über das bereits bestehende Tankstellennetz...

DWN
Finanzen
Finanzen Gebäudetyp E: Einfach (mehr) bauen
28.05.2023

In Deutschland fehlt Wohnraum, und die Bauwirtschaft befindet sich weiter in einer Abwärtsspirale. Ein möglicher Ausweg aus der Krise ist...

DWN
Politik
Politik Die EU-Kommission agiert beim Datenschutz wie ein Terrorist
27.05.2023

Wenn die EU-Kommission Facebook erneut mit hohen Strafen belegt, macht sie nur ihrem Ärger darüber Luft, dass Europa den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Gold-Exporte gehen nicht mehr nach Westen
27.05.2023

Wegen der Sanktionen des Westens kann Russland kein Gold mehr nach London exportieren. Stattdessen gehen die russischen Gold-Exporte nun...

DWN
Deutschland
Deutschland Weik: „An diesen neun Punkten wird Deutschland scheitern“
27.05.2023

Die Zukunftsaussichten für den Wirtschaftsstandort Deutschland und somit für den Wohlstand des Landes und seiner Bürger sehen...