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Der DWN-Börsenausblick für März: Wie der Dax um die 14.000 Punkte-Marke kämpfen wird

Lesezeit: 2 min
28.02.2021 11:00
Der dritte Monat im laufenden Jahr könnte eine Trendwende einleiten. Werden die Börsen es schaffen, sich wieder stabiler zu zeigen, oder warten erneut Rückschläge auf uns?
Der DWN-Börsenausblick für März: Wie der Dax um die 14.000 Punkte-Marke kämpfen wird
Die Bilanzpräsentation bei vielen Autokonzernen ist im März besonders wichtig. (Foto: dpa)

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Ein neues Konjunkturpaket in den USA, die weitere Stabilisierung Chinas und die Präsentation der Bilanzen durch VW und andere Autowerte: Das sind wichtigen Themen, die im März die deutschen Aktienmärkte bestimmen werden.

Die Börsianer fragen sich, ob der Dax wieder dauerhaft die psychologisch wichtige Marke von 14.000 Zählern überspringt und vielleicht sogar erneut Höchststände erreicht. Oder ob es erst einmal mit dem Aufwärtstrend der Vergangenheit vorbei ist und wieder Rückgänge zu erwarten sind.

Wie sehr die Anleger in Lauerstellung sind, wird auch an der Entwicklung des Dax in den vergangenen vier Wochen deutlich. Denn das deutsche Leitbarometer hat im Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei Niveaus zwischen 13.000 und 14.000 Zählern nahezu stagniert.

Wichtig wird sein, ob und in welchem Umfang die USA ein neues Konjunkturpaket schnüren. Der US-Notenbankchef Jerome Powell hat Ende Februar die Hoffnung darauf, die viele Anleger haben, noch einmal gestärkt. Die Einrichtung wird weiterhin an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhalten.

Der Fed-Chef betonte vor dem Bankenausschuss des US-Senats, dass Inflation und die Beschäftigung noch weit von den Zielen der Notenbank entfernt seien. „Wir sind bereit, unser Arsenal an geldpolitischen Instrumenten voll auszuschöpfen, um die Wirtschaft zu unterstützen“, sagte Powell.

Doch nicht nur die USA, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung in China, in Deutschland und in der Eurozone sind bedeutsam:

In der Nacht vom 6. zum 7. März MEZ gibt es wichtige Informationen darüber, wie sich die chinesische Wirtschaft entwickelt. Das Land, das als erste große Industrienation die Pandemie überwunden hat, erteilt Auskunft, wie in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres die Handelsbilanz performt hat.

Zum Vergleich: Sie hat im Dezember bei 78,1 Milliarden Dollar gelegen. Damit war das Volumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwei Drittel regelrecht explodiert. Die Volkswirte rechnen bei den Exporten mit einem Wachstum um 18,1 Prozent. Bei den Importen dürfte es ein Plus von 6,5 Prozent gegeben haben. Die Veröffentlichung weiterer positiver Daten aus dem Reich der Mitte könnten auch den deutschen Börsen neue Impulse geben.

Und so geht am 9. März weiter: Jetzt präsentiert Deutschland seine Außenhandelsbilanz für den Januar. Im Vormonat hatte es ein Volumen von 14,8 Milliarden Euro gegeben. Die Ex- und Importe hatten im Dezember im Prinzip stagniert.

Das Statistische Bundesamt hatte Ende Februar mitgeteilt, dass das deutsche BIP im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent rückläufig gewesen war – das erste Mal seit elf Jahren.

Immerhin zeigen sich die deutschen Manager wieder optimistischer: Einer Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHK) zufolge bezeichnen 31 Prozent der Unternehmer ihre Lage zu Jahresbeginn als „gut“. Im Herbst 2020 waren es nur 23 Prozent gewesen.

Darüber hinaus veröffentlicht die EU das Wirtschaftswachstum der Eurozone im letzten Monat des abgelaufenen Jahres. Die Ökonomen rechnen gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit einem Rückgang von fünf Prozent. Die Eurozone ist folglich noch lange davon entfernt, sich von der Pandemie zu erholen – im Gegensatz zu China, wo die Krise ihren Anfang genommen hat.

Analysten: Fast alle deutschen Autowerte mit Gewinn je Aktie

Doch nicht nur volkswirtschaftliche Statistiken spielen eine wichtige Rolle, sondern auch die Publikationen von Quartalszahlen – und zwar insbesondere die Bilanzen der deutschen Autowerte:

Im Mittelpunkt stehen VW und BMW, die am 16. und 17. März ihre Ergebnisse für das vierte Quartal vorgelegen. Die Analysten gehen in beiden Fällen von Gewinnen aus. So erhalten die Anleger 11,30 Euro je VW-Stamm-Aktie. Bei BWM gibt es 1,63 Euro je Anteilsschein.

Ähnlich erfolgreich dürfte sich auch Continental im vierten Quartal präsentiert haben, das am 9. März seine Bilanz vorgelegt. Hier rechnen die Fachleute mit einem Plus von 2,60 Euro je Aktie. Schäffler, das am selben Tag seine Ergebnisse vorlegt, hat wohl im letzten Quartal 2020 ein Minus von 0,51 Euro je Papier erwirtschaftet. Damit rechnen die Experten.

Doch nicht nur die deutschen Autokonzerne, sondern auch der internationale Stellantis legt sein Zahlenwerk für das vierte Quartal 2020 vor. Der Termin ist der 3. März. Die Analysten gehen davon aus, dass die Anleger je Aktie einen Gewinn von 0,72 Euro erhalten.


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