Dominanz der Großen
Die Dominanz der etablierten Firmen ist inzwischen beinahe überall stark ausgeprägt. Ersichtlich wird dies mit einem Blick auf die Automobilindustrie: Große Konzerne wie Volkswagen, das 2020 einen Jahresumsatz von 282,7 Milliarden Dollar vermelden konnte, Toyota (275,3 Milliarden Dollar Umsatz) oder Daimler (193,3 Milliarden Dollar) dominieren die Sparte, wie Capital herausgearbeitet hat. Der Vertrieb über das Netz hilft den Unternehmen zudem: So können Kunden beispielsweise Fahrzeuge wie den Volkswagen up! im Netz bei Anbietern wie Autosuche für unter 14.000 Euro bestellen. Für kleine Unternehmen bleibt dagegen kaum Raum, um mit innovativen Lösungen zu punkten. Das hat große Auswirkungen auf die Adaption von Elektro- und Wasserstoffmobilität. Denn naturgemäß sind die etablierten Konzerne nur wenig daran interessiert, den Status quo zu ändern.
Auch der für die Wirtschaft wichtige Unterhaltungssektor wird immer stärker von finanzkräftigen Akteuren dominiert. Bestes Beispiel ist die europaweit verfolgte Champions League, die für Fernsehanstalten und Stadionbetreiber Milliarden Euro an Umsätzen generiert. Dort konnten sich seit 2004 im Endspiel beinahe ausschließlich die finanzstärksten Mannschaften durchsetzen: Der FC Barcelona etwa triumphierte in diesem Zeitraum fünfmal, Real Madrid viermal. Darauf folgen der FC Bayern München und der FC Liverpool mit je zwei Titeln. Der Erfolg im Turnier korreliert stark mit den finanziellen Möglichkeiten und damit der monetären Macht der Clubs, wie Betway Sportwetten herausgefunden hat. Teams wie der FC Liverpool (Marktwert von 1,1 Milliarden Euro) oder Manchester City (1,06 Milliarden Euro) sowie der FC Bayern München (891,4 Millionen Euro) schlagen kleinere Teams wie den Sevilla FC oder Borussia Mönchen-Gladbach, die jeweils über einen Marktwert von knapp 350 Millionen Euro verfügen, meist bereits im Achtelfinale. Wie wichtig der Fußball für die Wirtschaft ist, wird mit einem Blick auf die offiziellen Statistiken ersichtlich: So erwirtschaftete alleine die Deutsche Fußball-Bundesliga in der Saison 2018/2019 einen Umsatz von insgesamt 4,01 Milliarden Euro, wie Meedia recherchiert hat. Mehr als ein Drittel des Umsatzes stammt dabei aus der medialen Vermarktung der Sportart.
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Gegenbeispiel IT-Branche?
Ein Gegenbeispiel war bislang die IT-Branche. Seit der Einführung des iPhones im Jahr 2007 konnten kleine Entwickler sich auf den Plattformen von Google, Apple und Microsoft in hohem Maße durchsetzen und hatten dadurch eine Chance, mit den großen Unternehmen mitzuhalten. Allerdings zeigt sich auch hier, dass der Trend sich immer mehr zugunsten finanzstarker Konzerne wandelt. Alleine im Weihnachtsgeschäft 2020/21 gaben Nutzer im Apple App-Store 1,8 Milliarden Dollar aus, wie t3n herausgefunden hat - den Großteil davon allerdings für Apps von etablierten Firmen. Dieser Trend ist auch in Deutschlands IT-Branche spürbar.
Weniger Neugründungen
Die Folge der Dominanz der großen Firmen: In vielen Wirtschaftszweigen gehen Neugründungen zurück, da Start-ups sich kaum am Markt etablieren können. Im ersten Halbjahr 2020 etwa wurden in Deutschland lediglich 58.000 Firmen neu gegründet, ein Rückgang von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Alternativlos ist das nicht: In Ländern wie China haben kleine Unternehmen noch bessere Chancen, sich am Markt zu behaupten - und es ist kein Zufall, dass die Industrie und der Einzelhandel in China aktuell stark wachsen.
Fazit
Die Dominanz der etablierten Firmen macht Neugründungen schwierig. Auch zusätzliche Komplikationen wie teure CO2-Emissionsrechte stellen Jungunternehmen heute vor große Herausforderungen. Dabei ist die Wirtschaft jedoch auf Start-ups angewiesen, denn diese geben wichtige innovative Impulse.