Technologie

3D-Druck-Branche bietet mit Milliarden-Umsätzen der Pandemie die Stirn

Die Krise hat 2020 sehr viele Branche bedrückt. Doch eine ist weiter gewachsen - vielen Katastrophen zum Trotz. Dabei ist auch ein deutscher Anbieter.
27.03.2021 10:24
Lesezeit: 2 min
3D-Druck-Branche bietet mit Milliarden-Umsätzen der Pandemie die Stirn
Im 3D-Druckverfahren hergestellte Figuren - aufgenommen auf einer Fachmesse in Thüringen. (Foto: dpa) Foto: Martin Schutt

Die Hersteller von 3-D-Drucker entwickeln sich immer besser – der Pandemie zum Trotz: So haben die Unternehmen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr weltweit ihre Umsätze um 7,5 Prozent vergrößert. Wie die internationale Beratungsgesellschaft Wohlers Associates (WA) in ihrem aktuellen Marktbericht mitteilt, betrugen die Gesamterlöse 12,8 Milliarden Dollar – also etwa 10,8 Milliarden Euro.

„Der Wachstumsrückgang gegenüber der durchschnittlichen Steigerung in den vergangenen zehn Jahren ist zwar beträchtlich ausgefallen“, kommentieren die Fachleute. „Denn die Volumina der Unternehmen waren in diesem Zeitraum im Durchschnitt um 27,4 Prozent gewachsen“, sagen die Experten. Doch sei das Wachstum 2020 im Vergleich zu anderen Branchen doch noch ordentlich ausgefallen.

Hintergrund: Wichtig war, dass viele Medizinprodukte mit Hilfe von 3-D-Druck hergestellt worden sind, um die Pandemie zu bekämpfen. Viele etablierte größere Produzenten mussten zwar Umsatzeinbußen hinnehmen. Beispielsweise büßten die großen Akteure Stratsys und 3-D-Systems vor allem im zweiten Quartal ein. Doch sind viele Firmen gewachsen, die noch nicht über eine so große Reputation verfügen. So sind die Erlöse vieler unabhängiger Service-Provider um 7,1 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar geklettert. Sie haben damit 45 Prozent zu den Gesamtumsätzen der Branche beigetragen.

Die Branche besteht weltweit aus etwa 124 unabhängigen Providern und mehr als hundert Produzenten von 3-D-Druckern. Die Firmen stellen Produkte her, die sich in unterschiedlichen Branchen einsetzen lassen – beispielsweise in der Lebensmittelindustrie, dem Medizin- und dem Elektroniksektor.

Im vergangenen Jahr gingen 35 Börsengängen und Akquisitionen über die Bühne. Ein sehr wichtiges Initial Public Offering (IPO) war "Desktop Metal", das im Dezember 2020 den Gang auf das Parkett gewagt hat. Im Februar ist die Marktkapitalisierung des Unternehmens auf 7,5 Milliarden Dollar nahezu explodiert.

Ein bedeutsamer deutscher Anbieter ist EOS, der mit jährlichen Umsätzen in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe zu den größten Anbietern weltweit gehört. Zur Einordnung: Das Unternehmen hat für 2020 zwar noch keine Zahlen ausgewiesen. Doch hat der Hersteller im Vorjahr einen Erlös von 362 Millionen Euro erwirtschaftet - das entspricht einem Anteil am Weltmarkt von drei bis vier Prozent.

Und jetzt macht EOS in Deutschland gerade wieder einen Schritt nach vorne: So erreicht die Entwicklungspartnerschaft, die das Unternehmen vor vier Jahren mit Audi geschlossen hat, wieder einen neuen Meilenstein. Im Audi-Metall-3D-Druckzentrum fertigt das Unternehmen ausgewählte Werkzeugsegmente zur Warmumformung nur noch additiv – konventionelle Herstellungsverfahren kommen in diesen Fällen nicht mehr zum Einsatz.

Markus Glasser, Senior Vice President EMEA bei EOS sagt: „Besonders stolz sind wir, dass die additiv gefertigten Werkzeugsegmente dabei ausschließlich unter Nutzung eines industriellen 3D-Druckers von EOS entstehen. Gleichzeitig haben wir in Audi einen Partner, mit dem wir den AM-Einsatz für den Automobilbau – eine Schlüsselindustrie für uns – noch weiter vorantreiben können.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Medienkrieg: Warum Paramount Skydance das Netflix-Angebot sprengt
10.12.2025

Ein Übernahmekampf erschüttert die US-Medienbranche, weil Paramount Skydance das vermeintlich entschiedene Rennen um Warner Bros....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...