Politik

Massive Entwaffnung der Bürger geplant: Hat Biden Angst vor einer Revolution?

In den USA sollen nicht nur die Waffengesetze verschärft werden. Zudem könnte ein aktueller Fall beim Obersten Gerichtshof dazu führen, dass die Polizeien künftig in die Häuser von US-Amerikanern eindringen dürfen, um sie zu entwaffnen – ganz ohne Haftbefehl.
26.03.2021 21:11
Aktualisiert: 26.03.2021 21:11
Lesezeit: 2 min
Massive Entwaffnung der Bürger geplant: Hat Biden Angst vor einer Revolution?
Was plant US-Präsident Joe Biden gegen seine eigenen Bürger? (Foto: dpa) Foto: Justin Lane

Der Oberste Gerichtshof der USA hat am Mittwoch (24. März 2021) geprüft, ob es nach dem vierten Zusatzartikel zulässig ist, dass Polizeibeamte unter bestimmten Umständen ohne Haftbefehl in die Häuser von Menschen eindringen dürfen.

Im Fall „Caniglia gegen Strom“ wurde geprüft, ob die Polizei rechtmäßig handelte, als sie das Haus eines Mannes betrat und seine Schusswaffen ohne Haftbefehl entfernte, nachdem er Selbstmordgedanken geäußert hatte und zur psychiatrischen Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde. Derartige Aktionen sind nur dann möglich, wenn sie dem öffentlichen Interesse dienen.

Zwei Vorinstanzen stellten sich auf die Seite der Polizeibeamten. Deren Anwälte argumentierten vor dem Obersten Gerichtshof: „Der vierte Zusatzartikel verbietet Strafverfolgungsbeamten nicht, eine unbeständige Situation in einem Haus zu zerstreuen, um die Bewohner oder andere zu schützen.“

Das Justizministerium reichte im Februar 2021 einen Amicus-Brief ein, in dem es erklärte, dass die Polizeibeamten in diesem Fall ohne Haftbefehl das Haus betreten durften, weil ihre Handlungen „objektiv auf einem (…) öffentlichen Interesse beruhten.“

Im verhandelten Fall berufen sich die Beamten auf den Grundsatz des „Community Caretaking“, also des Schutzes der Gemeinde.

Die American Civil Liberties Union, das Cato Institute und die American Conservative Union Foundation reichten ihren eigenen Schriftsatz gegen diese Politik als gefährlichen Vorstoß ein, der „der Polizei freien Lauf geben könnte, um die Häuser der Bürger ohne wahrscheinlichen Grund oder Haftbefehl zu betreten“.

Es steht noch aus, wie sich der Oberste Gerichtshof entscheiden wird. Die Biden-Regierung ist eindeutig dafür, dass die Polizei künftig in die Häuser der US-Bürger unter bestimmten Voraussetzungen eindringen darf, um die Betroffenen zu entwaffnen – ohne Haftbefehl.

Besonders interessant ist: Am 22. März, also zwei Tage vor dem Verhandlungstermin am Obersten Gerichtshof, fand in Colorado eine Bluttat statt. Die dpa meldete dazu: „Erneut erschüttert ein schwerer Schusswaffenangriff die USA: Ein Schütze hat im Bundesstaat Colorado zehn Menschen in einem Supermarkt getötet. Die Attacke ereignete sich am Montag (Ortszeit) in einem Einkaufskomplex mit mehreren Geschäften und Cafés in der Stadt Boulder nordwestlich von Denver. Unter den Toten ist auch ein Polizist. Er sei einer der ersten Beamten am Tatort gewesen und erschossen worden, sagte die örtliche Polizeichefin Maris Herold. Ein 21 Jahre alter Verdächtiger wurde in Gewahrsam genommen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Es ist der zweite schwere Schusswaffenangriff mit mehreren Toten innerhalb einer Woche in den USA. Der Gewaltausbruch löste große Bestürzung aus.“

Daraufhin teilte Biden mit, dass er weiterhin Verfügungen zur stärkeren Kontrolle von Waffenverkäufen plane. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, trat am Freitag dem Eindruck entgegen, dass das Thema für Biden nachrangig wäre. Einen Zeitrahmen für Maßnahmen konnte sie aber nicht geben. Biden hatte bei seiner ersten formellen Pressekonferenz am Donnerstag gesagt, entsprechende Verfügungen seien „eine Frage des Timings“. Priorität habe aber der Ausbau der Infrastruktur im Land. Nick Sibilla titelt in einem „Forbes“-Artikel: „Die Regierung von Biden fordert den Obersten Gerichtshof nachdrücklich auf, Polizisten ohne Haftbefehl Häuser betreten und Waffen beschlagnahmen zu lassen.

Folgende rhetorische Fragen sollten gestellt werden:

Wollen die Biden-Regierung und die von der Demokratischen Partei kontrollierten Bundesstaaten Gesetzesänderungen auf den Weg bringen, um die US-Bürger zu entwaffnen? Schließlich gibt es mehrere Hinweise darauf, dass sich nach der letzten US-Wahl innerhalb der Bevölkerung langsam eine Reaktion herausbildet.

Liegen der US-Regierung Hinweise vor, wonach sich revolutionäre Strukturen herausbilden, die die legitime Bundesregierung herausfordern könnten?

Droht in den USA eine Revolution durch Weiße des „Bible Belt“, die vom politischen Establishment verspottet und verachtet werden, um sie gleichzeitig durch eine falsche Außenhandelspolitik reihenweise in die Armut zu treiben?

Die aktuelle US-Regierung hat eine Mammut-Aufgabe zu bewältigen. Denn die Amerikaner sind gespaltener als je zuvor. Ein Teil der US-Amerikaner kann seine Herkunft bis zu den Gründervätern der USA zurückverfolgen. Diese Gruppe von Menschen profitiert am wenigsten vom Wohlstand und von den Vorzügen des US-Kapitalismus.

Trotzdem handelt es sich dabei um die loyalste Gruppe von US-Amerikanern, die ihr Land bedingungslos liebt. Nur wenige dieser Menschen wählen die Demokratische Partei.

Ihr Markenzeichen ist der Beginn der US-Verfassung: We the People!

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis fällt stark: Erinnerungen an 2011: „Kaufen und halten“ funktioniert nicht
23.10.2025

Ein Kurssturz beendet die Rekordrally des Edelmetalls und erinnert Anleger an bittere Verluste vor 13 Jahren.

DWN
Finanzen
Finanzen Gold im Portfolio: Experten diskutieren 15 bis 30 Prozent Anteil
23.10.2025

Gold ist wieder im Fokus der Investoren, doch viele halten bisher nur geringe Mengen. Eine Analyse historischer Daten zeigt, dass ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gewinneinbruch bei Kühne+Nagel: bis zu 1.500 Stellen weg
23.10.2025

Handelskrieg, hohe Zölle und der starke Franken setzen Kühne+Nagel zu: Der Umsatz bricht um sieben Prozent ein – und jetzt droht vielen...

DWN
Politik
Politik Steuerschätzung: Steuereinnahmen höher als erwartet - trotz Wirtschaftskrise
23.10.2025

Der Staat schwimmt im Geld: Bund, Länder und Kommunen können laut Steuerschätzung in den kommenden Jahren mit 33,6 Milliarden Euro mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Rally: Warum die Euphorie trügerisch sein könnte
23.10.2025

Der Bitcoin zieht wieder an, doch die Stimmung schwankt zwischen Euphorie und Panik. Während Anleger von neuen Rekorden träumen, warnen...

DWN
Immobilien
Immobilien Betongold in der Krise: Immobilienmarkt zwischen Zinsschock, Baukrise und Inflation
23.10.2025

„Jeder Mensch bezahlt im Laufe seines Lebens mindestens eine Immobilie. Und meistens ist es nicht die eigene.“ Dieser Spruch kursiert...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley in Bewegung: Amazon Web Services verliert Priorität bei Startups
23.10.2025

Das Silicon Valley steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Start-ups verschieben ihre Prioritäten und verändern die Nutzung klassischer...

DWN
Politik
Politik Reaktion auf den Ukraine-Krieg: US-Regierung verhängt Sanktionen gegen russische Öl-Firmen
23.10.2025

Trump drängt schon länger auf ein Ende des Ukraine-Kriegs, schwankt aber bei seinen Bemühungen darum. Nun verkünden die USA neue...