Finanzen

Ex-Premier Cameron verteidigt Lobbyismus für insolvente Firma Greensill

Der britische Ex-Premierminister David Cameron hat seinen Lobbyismus-Einsatz für den mittlerweile insolventen Finanzdienstleister Greensill Capital verteidigt.
28.05.2021 11:00
Aktualisiert: 28.05.2021 11:00
Lesezeit: 1 min

Der britische Ex-Premierminister David Cameron hat seinen Lobbyismus-Einsatz für den mittlerweile insolventen Finanzdienstleister Greensill Capital verteidigt. Er habe keine Ahnung von finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens gehabt, als er sich im Frühling 2020 bei Finanzminister Rishi Sunak und ranghohen Beamten für das Unternehmen einsetzte, sagte Cameron am Donnerstag vor einem Ausschuss des britischen Parlaments in London. Mit seinem Einsatz sei es ihm nicht um persönliche Gewinne gegangen. Vielmehr habe Greensill Capital „großartige Ideen“ und „gute Lösungen“ gehabt.

Cameron räumte ein, dass er wirtschaftliche Vorteile durch seine Arbeit für Greensill gehabt habe. „Ich erhielt einen jährlichen Betrag, einen großzügigen jährlichen Betrag, weit mehr als das, was ich als Premierminister verdient habe“, sagte Cameron. Zudem habe er Aktien gehalten. Die genauen Beträge nannte der Ex-Regierungschef aber nicht. Er zeigte sich reumütig. Ehemalige Premierminister sollten „anders denken und anders handeln“, wenn es um Lobbying geht. „Regeln allein sind nie genug“, sagte er.

Das Parlament hat ebenso wie die britische Regierung eine Untersuchung eingeleitet, um Camerons Rolle in dem Fall prüfen zu lassen. Cameron war von 2010 bis 2016 Premierminister. Er warb in Dutzenden Textnachrichten an Finanzminister Sunak und leitende Beamte um Unterstützung für Greensill. In Deutschland ist die Bremer Greensill Bank betroffen. Wegen des Zusammenbruchs der Bank bangen viele deutsche Kommunen um Millionenbeträge.

Mehrere deutsche Kommunen haben Spareinlagen bei der Pleite-Bank Greensill. HIER können Sie die Namen der betroffenen Städte und die Höhe ihrer Einlagen einsehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Importstopp russisches Gas: EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland
03.12.2025

Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der...

DWN
Finanzen
Finanzen Wärmewende: Heizen ist teurer geworden - mal wieder
03.12.2025

Wer seine Wohnung schön warm haben wollte, musste in den Jahren 2022 und 2023 besonders tief in die Tasche greifen. Nun haben Experten die...

DWN
Politik
Politik Putin versucht in Europa, was nicht einmal Stalin gelang
03.12.2025

Europa steht vor einer sicherheitspolitischen Zäsur. Neue Enthüllungen über Washingtons Verhandlungen, interne Machtkämpfe in Kiew und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD-Prognose: Zölle bremsen Wachstum bis 2027
03.12.2025

Die OECD sieht für Deutschland ab 2025 einen zögerlichen Aufschwung, der jedoch im internationalen Vergleich blass bleibt. Niedrige...

DWN
Politik
Politik Russland im Fokus: Finnlands Ex-Präsident warnt vor schnellem Ukraine-Frieden
03.12.2025

Finnlands früherer Präsident Sauli Niinistö verfolgt den Krieg in der Ukraine mit wachsender Sorge und warnt vor trügerischen...

DWN
Technologie
Technologie Jeder Sechste sorgt sich wegen KI um eigenen Arbeitsplatz
02.12.2025

Künstliche Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt rasant. Jeder sechste Beschäftigte in Deutschland fürchtet, dass sein Job bedroht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russische Wirtschaft unter Spannung: Industrie, Konsum und Haushalt schwächeln
02.12.2025

Die wirtschaftliche Lage in Russland wird spürbar fragiler, da strukturelle Schwächen und geopolitische Belastungen zunehmen. Damit...

DWN
Politik
Politik Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei in Dienst gestellt
02.12.2025

Die Bundespolizei verstärkt ihre Drohnenabwehr erheblich. Mit 130 Spezialkräften, KI-gestützten Störsystemen und automatischen...