Politik

UN-Generalsekretär ruft US-Regierung zur Rücknahme der Sanktionen gegen Iran auf

Im Ringen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres US-Präsident Joe Biden zu einer Aufhebung der Sanktionen aufgefordert.
30.06.2021 08:57
Lesezeit: 1 min
UN-Generalsekretär ruft US-Regierung zur Rücknahme der Sanktionen gegen Iran auf
Antonio Guterres. (Foto: dpa) Foto: Martial Trezzini

Im Ringen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres US-Präsident Joe Biden zu einer Aufhebung der Sanktionen aufgefordert. Er appelliere an die Vereinigten Staaten, auf ihre unter Bidens Vorgänger Donald Trump verhängten Sanktionen zu verzichten, wie es im Rahmen des Abkommens 2015 vereinbart worden sei, erklärte Guterres in seinem halbjährlichen Bericht zur Umsetzung des Atomvertrags an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Die USA sollten zudem die Ausnahmeregelungen in Bezug auf den Ölhandel mit dem Iran verlängern. Die Führung in Teheran forderte er auf, zur vollständigen Umsetzung des Abkommens zurückzukehren. Eine vollständige Wiederherstellung der Vereinbarung sei der beste Weg, um sicherzustellen, dass das Atomprogramm der Islamischen Republik ausschließlich friedlich bleibe.

Der Appell von Guterres kommt inmitten von Gesprächen zur Wiederbelebung des Abkommens, unter dem der Iran Beschränkungen seines Atomprogramms im Gegenzug für eine Aufhebung vieler ausländischer Sanktionen akzeptierte. Bidens Vorgänger Trump hatte den Pakt, der den Iran am Bau von Atombomben hindern soll, 2018 aufgekündigt und erneut harte Sanktionen verhängt, um ein schärferes Abkommen zu erzwingen. Der Iran begann daraufhin 2019 schrittweise gegen die Auflagen zu verstoßen, insbesondere bei der Uran-Anreicherung. Biden hatte seine Bereitschaft erklärt, über den Abbau der US-Sanktionen zu sprechen, wenn Iran seinerseits seine Zusagen einhält. Seit der Wahl des Hardliners Ebrahim Raissi zum neuen iranischen Präsidenten gibt es aber die Besorgnis, dass die Gespräche erneut ins Stocken geraten könnten.

Das Abkommen mit dem Iran hatten die fünf UN-Vetomächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschland unterzeichnet. Der Iran hat stets erklärt, er strebe nicht nach Atomwaffen und nutze seine Atomanlagen zur Energiegewinnung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...